Die Weißensteiner Linie |
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War die Familie Nothaft im 15. Jahrhundert darauf bedacht, die Herrschaft Weißenstein abzurunden und zu konsolidieren, so ist das 16. Jahrhundert geprägt von Güterteilungen und Verkäufen. 1541 wurde die Herrschaft Weißenstein zwischen den Brüdern Hans, Erasmus und Friedrich Nothaft aufgeteilt. Das Gut Thumsenreuth mit Schönfuß, Bärnhöhe, Siebenlind, Harpfersreuth, Poppenreuth, Helmbrechts, Masch, Harlach und dem Gut zu Voitenthann, teilten sich Hans und Friedrich Nothaft. Erasmus Nothaft bekam das Gut Krummennaab mit Stockau, der Mühle zu Plern, den Hof zu Aichelsdorff, den zwei Höfen zu Wurmßgefell sowie einem Hof zu Nabdemenreuth. Von der Burg Weißenstein erhielt jeder ein Drittel. In den Jahren 1546 bis 1548 erbaute Hans Notthafft das Schloß Poppenreuth. Nach dem Tode seiner Brüder findet sich Hans Notthafft seit 1552 als Alleinbesitzer der Herrschaft Weißenstein. Nachdem er 1564, seiner vielen Schulden wegen, das Gut Krummennaab an Georg Hector Wispeck veräußert hatte, verkaufte er 1566 die Hälfte der verbliebenen Herrschaft Weißenstein mit dem Schloß Weißenstein, Poppenreuth, Helmbrechts, Harlach, Harpfersreuth, Masch und einem Untertan in Niedernreuth an Wolf Adolf von Waldenfels. 1586 teilten Hans Notthaffts Söhne, Christoph und Friedrich Sittich, ihr väterliches Erbe. Dem älteren Bruder Christoph fiel dabei das Schloß Thumsenreuth zu, während sich sein Bruder Friedrich Sittich das Schloß Friedenfels errichten ließ, dessen Bau 1588 in vollem Gange war. Im selben Jahr (1588) kaufte Christoph Notthafft die Waldenfelsische Hälfte der Herrschaft Weißenstein zurück und nahm in Poppenreuth seinen Wohnsitz. 1596 veräußerte er Thumsenreuth an Hans Georg Schlaher. 1617 wurde Christoph Notthaffts Sohn, Christoph Adam, mit dem von seinem Vater ererbten Schloß Weißenstein samt Poppenreuth sowie mit dem nach Friedrich Sittichs Tod auf ihn vererbten Schloß Friedenfels belehnt. Adam Heinrich Notthafft (1626-1662) führte als erster dieses Familienzweiges den Freiherrntitel. Mit Johann Paul Notthafft Freiherrn von Weißenstein ist die Weißensteiner Linie schließlich 1718 erloschen. |
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Harald Stark, März 2001 |