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Heimhof (50 Jahre im Familienbesitz)
Heinrich Notthafft hat damit seinem Beinamen als "Erwerber" wieder alle Ehre gemacht. Nikolaus Erb entwirft in seiner Geschichte des Landsassengutes Heimhof ein plastisches Bild von ihm: "In Regensburg war Heinrich Nothaft 1402 Stadtkammerer, 1408 und 1409 Bürgermeister, 1412 abermals Stadtkammerer. Im letzteren Jahre tritt er auf dem 25. Turnier zu Regensburg als Turnierwerber auf. Dem Amte eines Vizedoms zu Niederbayern stand er vor vom Jahr 1409 bis 1424. Im Jahre 1427, am Freitag nach St. Gallustag, unterschreibt er sich als »Verweser des Bisthums Passau«. In den Jahren 1431 und 1432 ist Heinrich Nothaft Vizedom in Amberg, 1434 Rat der Herzöge von München, 1436 dient er als Feldhauptmann in der Fehde des Herzogs Heinrich von Landshut gegen Herzog Ludwig von Ingolstadt und Herzog Albrecht von München. Selbst bei dem Kaiser Sigismund stand Nothaft in großem Ansehen. Derselbe übertrug ihm 1418 das Schiedsgericht in einer Streitsache, welche der Bischof Albrecht von Regensburg mit dem Herzog Ludwig von Bayern hatte, auch ertheilte er ihm verschiedene Freiheiten und insbesondere eine gefreite Herrschaft zu Aholming, worüber ihm Herzog Johann 1419 das Hochgericht, Stock und Galgen gegeben."2 In seinem am 23. Januar 1440 errichteten Testament setzte Heinrich V. seinen ältesten Sohn Heimeran II. als Erben von Heimhof ein.3 Bald nach Heinrichs V. Tod im Jahr 1440 kam es zu einer Fehde zwischen Heimeran II. Notthafft von Wernberg und Wilhelm d. Ä. von Paulsdorff zu Khürn, der wohl wegen der zweiten Gemahlin Heimerans, Praxedis von Paulsdorf, Ansprüche auf Heimhof erhob. Am 29. Mai 1442 erließ Markgraf Albrecht Achilles zu Brandenburg in Ansbach einen Spruchbrief in der "fürgehabten Fehde wegen Heimbhof" zwischen Heimeran Notthafften und Wilhelmen Paulstorffern und deren Helfern. Und ein gutes Jahr später, am 12. Juni 1443, legte Pfalzgraf Friedrich I. den Streit endgültig bei.4 Heimeran starb ein Jahrzehnt später, im Jahr 1454, und da er nur drei Töchter hinterlassen hatte, teilten sich am 23. August 1454 seine Brüder Heinrich VI. und Albrecht XV. seinen Nachlaß. Das Schloss Heimhof mit seinen Zugehörungen kam auf diese Weise an Heinrich VI. Notthafft von Wernberg auf Aholming.5 Nach dessen Tod im Jahre 1471 erbte sein Sohn Georg d. Ä. die Burg Heimhof. Sechs Jahre später, am 14. April 1477, verkauften Georg Notthafft und dessen Gemahlin Regina mit dem besonderen Einverständnis seiner Brüder Heinrich VII. und Heimeran III. das Schloss Heimhof mit allen seinen Zugehörungen an Georg Ettlinger.6
Während der fünfzig Jahre, in denen Heimhof im Besitz der Familie Notthafft war, erfuhr das zweite Obergeschoss, die belle Etage des Palasbaues, einen qualitätvollen Ausbau. Der große Vorsaal erhielt auf der Südseite einen Erker, von dem sich das in der Mauerstärke liegende Kreuzrippengewölbe bis heute
Über ein Jahrhundert lang besaßen die Ettlinger die Hofmark Heimhof. Der letzte Ettlinger auf Heimhof, Georg II., war ein "einrissiger, feindseliger Mensch, der mit der ganzen Welt im Streite lag. Tiefe Verschuldung und seine
Heimhof kam in der Folge an den kurfürstlichen Geheimrat Dr. Michael v. Löfen, der mit der Administration des aufgelösten Klosterstifts Kastl betraut worden war. 1599 erhielt er von Kurfürst Friedrich IV. die Landsassenfreiheit für
Bis 1855 blieb Heimhof in den Händen der Familie v. Löfen. Im genannten Jahr kaufte eine Reihe von Bauern den Besitz und teilte ihn in 17 Besitzanteile auf. "Die Burg ist im Gemeindebesitz schlecht verwaltet worden. Mehr und mehr wurde sie verwahrlost. Der große, auf einer Zeichnung von 1826 noch sichtbare Stadel wurde eingerissen und die Steine in den Halsgraben gestürzt, soweit dieser nicht durch einen neuen Bierkeller ausgefüllt wurde. Mauern wurden abgebrochen. Die Kunstdenkmäler Bayerns (Bd. XVII, Bezirksamt Neumarkt) berichten von dem Einsturz des Einfahrtsbaues zwischen Hauptbau und neuem Schloß, wahrscheinlich im Jahr 1890. Reiche Stuckarbeiten, die noch 1913 zum Teil erhalten waren, wurden seitdem vollständig zerstört und waren nach dem Kriege bis auf kleinste Reste vollständig verschwunden. Die äußeren Zwingermauern wurden erst in den letzten Jahrzehnten abgebrochen, um zu einem Keller verwendet zu werden. Auf Anregung der Vereinigung deutscher Burgen hatte kurz vor dem Weltkriege ein Mitglied der Familie v. Löfen den alten Stammsitz zurückerworben, um ihn besser zu erhalten. Nachdem der Käufer im Anfang des Krieges 1914 gefallen war, hörte jede Sorge um den alten Bau auf. Derselbe wurde nun völlig ausgeplündert und namentlich der neue Bau der Fenster und Türen, ja der Fußböden und Dachstuhlbalken beraubt, so daß der Einsturz der Gebäude teilweise erfolgte und eine völlige Vernichtung der Burg drohte."11 1922 erwarb der bekannte Burgenforscher Dr. Bodo Ebhardt die Burg. Heimhof sollte nach Jahrzehnten des Verfalls wieder bewohnbar werden und den Charakter einer mittelalterlichen Burg erhalten. "Dem riesigen Haus konnte Ebhardt außer dem nicht ausgeführten Erker wenig hinzufügen, was seine eigene Handschrift hätte deutlich werden lassen. So plante er lieber eingenständige Bauten, wie die ebenfalls nicht ausgeführte Brücke zwischen Neuem Schloß und Palas und das tatsächlich (1927) gebaute Torhaus. 1928 war die Restaurierung des Neuen Schlosses abgeschlossen. Auch danach wurde Heimhof von Ebhardt nur vorübergehend als Sommerwohnsitz genutzt. 1933 entschloß er sich, die Burg nicht mehr selbst zu bewohnen, sondern zu verkaufen, um sie möglicherweise als Jugendheim zu nutzen."12 Nach verschiedenen Funktionen in der Nachkriegszeit gelangte die Burg Heimhof 1958 an die Familie des jetzigen Eigentümers.
Harald Stark
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