Als Erkennungszeichen für die in Rüstung und Helm „verpackten“ Krieger des
Mittelalters dienten die Wappen auf den Schildern. Es gilt die Regel: Je
einfacher die Darstellung auf dem Wappen gehalten ist, desto älter ist es. Das
ursprüngliche Wappen der Notthaffte ist in seiner Einfachheit kaum zu
überbieten. Sie umwanden ihr goldenes Schild mit einer blauen Binde und schon
war das Familienwappen dieser bayerischen Uradelsfamilie geboren.
Bereits im 15. Jahrhundert reichte den zu Ansehen und Wohlstand gekommenen
Adelsfamilien ihr Stammwappen oft nicht mehr aus. Durch Wappenvermehrungen
versuchte man der besonderen Bedeutung seiner Familie Ausdruck zu verleihen.
Als Kaiser Ferdinand II. seinem Reichshofrat Johann Heinrich Notthafft von
Wernberg 1632 den Freiherrnstand bestätigte, vermehrte er dessen Wappen mit den
Wappen der inzwischen ausgestorbenen Familien von Abensberg und Wispeck von
Velburg.
Das neue prachtvolle Wappen ließ der Kaiser mit Deckfarben in das
Reichsfreiherrndiplom Johann Heinrichs hineinmalen. Dieses Urkundenlibell ist
auf Pergament geschrieben und in roten Samt gebunden. Daran angefügt ist das
aufwändige rote Majestätssiegel, das in eine Blechkapsel eingelegt ist. Das
kostbare Reichsfreiherrndiplom ist noch bis Mitte August in der
Sonderausstellung zu sehen. Danach wandert die Leihgabe wieder zurück in das
Bayerische Hauptstaatsarchiv München.
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