Ittelhofen |
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1544 kaufte der 1541 in den Adelsstand erhobene Mathematiker und Geograph Peter Apian das Gut Ittelhofen und erhielt dafür drei Jahre später von Kurfürst Friedrich II. die Hofmarksgerechtigkeit.1 Sein 1531 in Ingolstadt geborener Sohn Philipp Apian ist der Autor der berühmten im Jahr 1568 verlegten Baierischen Landtafeln, der ersten kartographischen Aufnahme Bayerns. In Ittelkofen war dessen Bruder Carolus Apianus ansässig, der am 9. März 1600 starb. In der Pfarrkirche St. Jakob in Ittelhofen erinnern noch ein Grabstein an ihn. Ursula, die Witwe Carl Apians, eine geborene Kastner, veräußerte Ittelhofen 1608 an Christoph Kastner. 1656 war Hans Reinhard Grüner Besitzer von Ittelhofen und bis 1728 Anna Maria, dessen Witwe.2 Ihr folgte der um 1705 geborene Maximilian Cajetan Notthafft Frhr. v. Weißenstein als Hofmarksherr nach. Franz Notthafft schreibt über ihn in seiner Familiengeschichte: „Nach einer Notiz im Familienarchiv soll Maximilian, um sich milde auszudrücken, ein wilder Ritter gewesen sein, der kaum seinen Namen schreiben konnte. Er wollte einmal seine ganze Familie vergiften, wurde aber zum Glück endeckt.“3 Maximilian Cajetan starb am 28. März 1741 und wurde in der Ittelhofener Kirche bestattet. Sein jüngerer Sohn Maximilian Cajetan war nach dem Tod seines Bruders Heinrich Cajetan Joseph der letzte männliche Spross seiner Familie. Da er noch unmündig war, als sein Vater starb, wuchs er bei seiner Mutter Maria Barbara, geb. Freiin v. Perquere, in Ittelhofen auf. Als knapp 16 jähriger wurde er in einer herbstlichen Nacht- und Nebelaktion aus dem Schloss Ittelhofen entführt und zum österreichischen Militär gepreßt, wo er nach Vermittlung seines Oberst wieder entlassen wurde. Im Frühjahr 1749 wieder nach Hause gekommen, besuchte er mehrmals seinen Onkel Anton Cajetan in Runding, wo er Mordanschläge auf sein Leben überstehen mußte. Wegen seines ungebührlichen Verhaltens ließ ihn sein Onkel wahrscheinlich im Frühjahr 1751 als Gefangenen auf die Festung Rothenberg bei Schaittach bringen, wo ihm etwa ein halbes Jahr später die Flucht nach Böhmen gelang. 1753 kehrte er wieder nach Ittelhofen zurück.4 Während Maximilian Cajetan nach dem Tode seines Onkels Anton Cajetan im Jahr 1767 das reiche Rundinger und Weißensteiner Erbe antreten konnte, übergab seine Mutter die Hofmark Ittelhofen seiner Schwester Maria Felicitas Johanna, die am 27. Dezember 1752 den Baron Johann Nepomuk Joseph Joachim Wenzel Wladislaus Ignatz v. Andritzky geheiratet hatte. Nachdem ihr Gemahl 1772 gestorben war, verkaufte sie Ittelhofen 1783 an die Grafen v. Holnstein. Sie starb am 31. Januar 1798 in Neumarkt in der Oberpfalz.5
Harald Stark 05/06
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