Wappen Notthafft Familie Notthafft
Fideicommiß-Herrschaft Falkenau, sammt den Allodial-Gütern Perglas und Schaben, Steinbach &c. &c.
Dieses Dominium liegt im mittlern Theile des Kreises, zu beiden Seiten der Eger, und gränzt in Norden an die Hftn. Heinrichsgrün und Neudek, in Osten an die Dominien Tüppelsgrün, Ober-Chodau, Elbogen und das Gebiet der Bergstadt Schlaggenwald, in Süden an die Bergstadt Lauterbach, die Dominien Königswarth, Schönlind, Kirchenberg und Rockendorf, in Westen an die Dominien Königsberg, Kulm, Mostau, Habersbirg und Hartenberg. Abgesondert vom Hauptkörper liegt nordöstlich das Dorf Neu-Rohlau zwischen den Dominien Tüppelsgrün und Elbogen.
Die Herrschaft Falkenau gehörte im Anfange des XIV. .Jahrh, den Herren von Winkheler. Niklas von Winkheler begab sich unter den Schutz der Krone Böhmens und empfing 1339 vom König Johann die Hft. als Lehen. Im Jahre 1434 verpfändete K. Sigmund und die Hft. an die Grafen Schlick, welchen sie, nebst mehren andern Besitzungen im nordwestlichen Theile von Böhmen, nach der Schlacht am Weißen Berge im Jahre 1622 confiscirt und Falkenau von der königlichen Kammer im Jahre 1627 an den k. k. Reichshofrath etc. etc. etc. Otto Reichsfreiherrn von Nostitz, verkauft wurde. Dessen Nachfolger im Besitze, Reichsgraf Johann Hartwig von Nostitz, k. k. Oberst-Kanzler, erhob die Hft. zum Fideicommiß und diese ist seitdem ununterbrochen ein Besitzthum des gräflich Nostitzischen Hauses (Linie Nostitz=Rienek oder Rhinek) geblieben. Der gegenwärtige Besitzer ist der k. k. Kämmerer, Präsident der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag etc. etc. etc., Graf Erwein von Nostitz-Rienek, welcher nach dem am 1. Dezember 1820 erfolgten Tode seines ältern Bruders Robert Grafen vou Nostitz-Rienek, an den die Hft. nach seinem am 9. April 1819 verstorbenen Vater Friedrich Grafen von Nostitz gelangt war, sie am 7. Sept. 1831 als Erbschaft gerichtlich eingeantwortet erhalten hat. (S. Landtäfl. Hauptbuch, Hften. Falkenau und Heinrichsgrün, Litt. F. Tom. I. Fol. l.; Güter Schaben und Perglas, Litt. S. Tom. II. Fol. 153; Gut Steinbach, Litt. S. Tom. XVIII. Fol. 121.; Gut Ebmet und Hof Frohnau, Litt..E. Tom. L Fol. l; Gut Pichelberg. Litt. P. Tom. V. Fol. l; Gut Graßet, Litt. G. Tom. V. Fol 113.) Um das Jahr 1684 war mit der Hft. Falkenau das Allodial-Gut Ober-Chodau vereinigt.

Die Ortschaften sind:

l. Hft. Falkenau.

l) Falkenau (FalkenoW, Falkenovia). 1 3/4 St. w. von Elbogen, am rechten Ufer der Eger und an der Karlsbader Straße, Schutz- und Municipalstadt, bestehend aus der eigentlichen mit einer Mauer, durch welche 3 Thore führen, umgebenen Stadt und einer Vorstadt, zusammen von 386 H. mit 2060 E. Davon bilden 8 H. der Stadt und 6 H. der Vorstadt den unmittelbar zur Hft. Falkenau gehörigen Schloßbezirk, unter dessen Einwohnern sich 2 Israeliten-Familien befinden. Das Schloß, welches den Namen Königsberg führt ist ein ansehnliches, schon vom Grafen Nikolaus Schlick im Jahre 1480 gegründetes, aber erst von Seinen Nachfolgern vollendetes, ein regelmäßiges Viereck bildendes Gebäude, mit einem geräumigen Hofe und einer öffentlichen Kapelle zur Verklärung Christi. Es ist ringsum mit einem Wassergraben, über welchen 3 steinerne Brücken führen, und einer Ringmauer umgeben. An jeder der vier Ecken des Gebäudes erhebt sich ein Thurm. Westlich an das Schloß stößt der mit Treib- und Glashäusern und 2 Wohnhäusern versehene Schloßgarten, und an der sö. Seite breitet sich der Thiergarten aus, durch welchen der Lobsbach der Eger zufließt. In diesem Thiergarten wurden in frühern Zeiten Dammhirsche gehegt; gegenwärtig benützt man ihn bloß als Waldung und Wiese, so wie zur Obstbaumzucht. Außerdem enthält er den großen Bräuhaus-Keller, ein Wirthshaus für das im Sommer hier lustwandelnde Publikum und 2 Wohnhäuser für herrschaftliche Dienstleute. Weiter nö. vom Thiergarten liegt, ebenfalls am rechten Egerufer, der obrigkeitl. Untere Fasanengarten, worin aber schon längst keine Fasanen mehr unterhalten werdes. Es befindet sich hier ein obrigkeitliches Jägerhaus. Außerdem enthält der Schloßbezirk das herrschaftliche Direktorial-Amt und das do. Bräuhaus. Die Stadt hat l Erzdechantei-Kirche zum heil. Jakob d. Groß., l Erzdechantei und l Schule, l Begräbniß-kirche ("Todtenkapelle") zum heil. Johann Evang. und l öffentliche Kapelle zur heil. Dreieinigkeit, sämmtlich unter dem Patronate der Schutzobrigkeit, ferner l Kapuciner-Kloster mit l Kirche zum heil. Anton vou Padua, 1 k. k. Post, l städtisches Rathhaus, l do. Bräu-haus (auf 18 Faß), 6 Einkehr-Wirthshäuser und 3 Mühlen (die "Stadt-" oder "Egermühle" von 6 Gängen, die herrschaftl. "Schrotmühle" und die do. "Holz- mühle", beide am Lobsbache, letztere mit Brettsäge). Die Hauptkirche bestand als Pfarrfirche den Errichtungsbüchern zufolge Schon 1384. Im Jahre 1672 wurde sie zu einer Erzdechantei-Kirche erhoben, nachdem sie 1671 theils vom Grafen Jo-hann Hartwig von Nostitz, größtentheils aber durch die Beiträge der hiesigen Bürger und der übrigen Eingepfarrten, erneuert worden war. Den Thurm ließ 1681 ebenfalls Graf Johann Hartwig von Nostitz hinzufügen. Er enthält die Wohnung eines Thürmers. Gegenwärtig sind neben dem Erzdechanten 2 Kaplane angestellt und, außer Falkenau selbst, die hiesigen Dörfer Teschwitz, Wudengrün, Ober- und Unter- Reichenau, Prösau, Teissau, Zieditz, Königswerth und Grasset, dann die Hft. Elbogner Dörfer Albernhof und Littmitzz eingepfarrt. Die Kirche zu st. Johann Evang. ist 1719 vom Falkenauer Bürger Haarbauer von Grund aus neu errichtet, und die Ka= pelle zur heil. Dreieinigkeit 1779 vom damaligen Erzdechanten Karl Müller erneuert worden. Das Kapuziner-Kloster hat gleichfalls Graf Johann Hartwig von Nostitz, im Jahre 1663 gestiftet. Die Kirche enthält die Familiengruft der gräflichen Obrigkeit. — Die Stadt hat einen Magistrat mit einem Bürgermeister und einem geprüften Rathe — Das Wappen ist ein weißer (silberner) Schild mit einem Falken. — Die Einwohner leben von Landbau, besonders Hopfenbau, etwas Bergbau auf Steinkohlen und verschiedenen städtischen Gewerben. Von den Schicksalen der Stadt in ältester Zeit ist nichts Genügendes aufgezeichnet. Die ältesten Privilegien sind von K. Johann, vom J. 1313. Späterer Privilegien von den Kaisern Maximilian II. und Rudolph II. erwähnt Schaller. Was die Stadt im Hussitenkriege gelitten haben mag, läßt sich aus den geschichtlichen Nachrichten, die Stadt und das Gebiet Eger betreffend, schließen. Während des Schmalkaldischen Krieges wurde Falkenau vom kursächsischen General Thumshirn überfallen, aber bald wieder geräumt. Nach dem Ausbruche des dreißigiährigen Krieges erhielt die Stadt 1621 eine Besatzung durch den Grafen Mannsfeld, mußte sich aber später an den kursächsischen General Wolfgang Warßowitz (?) ergeben. Im Jahre 1632 brannte sie fast ganz ab und 1647 fiel sie in die Hände der Schweden.. Am 24. Aug. 1693 überfiel die Umgebung der Stadt ein von Birndorf kommender Heuschreckenschwarm, welcher in Feldern, Wiesen und Gärten große Verhee rungen anrichtete. — Die Stadtgemeinde besitzt das Dörfchen Löwenhof, 3/4 St. n. von der Stadt; es zählt 7 H. mit 39 E., von welchen 2 H., worunter die abseitige Wasenmeisterei, zur Herrschaft gehören, und ist nach Lanz eingepf. Auch gehören der Stadt Antheile von folgenden herrschaftlichen Dörfern: a) von Zwodau 4 H.; b) von Kloben 3 H.; c) von Unter-Reichenau 4 H. und d) von Lobs 12 H. Die Besitzer dieser Grundstücke heißen Rathsbauern.

2) Teschwitz, 1/2 St. ö. von Falkenau, an der Straße über Altsattel nach El-bogen, rechts von der Eger, an einem unbenannten Bächelchen, Dorf von 11 H. mit 86 E., nach Falkenau eingepf.

3) Wudingrün, bei Schaller Wudengrün, auch Wittengrün, 3/4 St. osö. von Falkenau, am Lobsbache, Dorf von 37 H. mit 245 E., worunter 3 prot. Fam., ist nach Falkenau eingepf. und hat l Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer, 2 Mühlen (die "Hammer-" und die "Untere Mühle", letztere mit Brettsäge) und l Wirthshaus. Ehemals war hier ein Eisenhammer.

4) Ober-Reichenau, 1/4 St. s. von Falkenau, an einem unbenannten Bächelchen und am Fuße des Schwander Berges, Dorf von 13 H. mit 74 E., nach Falkehau eingepf.

5) Unter-Reichenau, unweit w. vom Vorigen, an demselben Bächelchen, Dorf von 57 H. mit 462 E., von welchen 4 H. der Stadt Falkenau gehören, ist nach Falkenau, eingepf. und hat l Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer, und l Wirtshaus; abseits liegt a) 10 Min., am Heuteiche, der obrigkeitl. Fasangarten mit einem Jägerhause; b) 1/2 St., die auf den Gründen des emphytentisirten Maierhofes und der Schäferei errichtete Dom. Ansiedelung Neu-Reichenauer Schäferei, 24 Nrn. mit 212 E., worunter auch l Contributions-Getraide-Schüttboden und l Wirthshaus. Beim Dorfe sind 4 theils obrigkeitl., theils den von Stark'schen Erben gehörige Steinkohlen-Zechen, von welchen die St. Antoni-Zeche die meisten und besten Pechkohlen liefert, welche weithin starken Absatz finden; auch mehrere Thongruben, zum Behuf der Falkenauer Töpfer.

6) Prösau, bei Schaller Preysau und Presau, 1/4 St. ssö. von Falkenau, an dem gleichnamigen kleinen Bache, Dorf von 15 H. mit 81 E., nach Falkenau eingepf.. hat l Wirthshaus und l Mühle mit Brettsäge. Bei diesem Dorfe ist der fruchtbarste Getraideboden des Dominiums; auch giebt es viele Obstgärten und Baumschulen.

7) Theisau, Teisau, Theusau, 3/4 St. ssw. von Falkenau, am Prösauer Bache und an der Karlsbader Straße, Dorf von 20 H. mit 213 E., von welchen 8 Nrn. das Königsberger Kirchengut bilden, ist nach Falkenau eingepf. und hat l Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer, l Wirths-haus und l Mühle mit Brettsäge.

8) Zieditz, bei Schaller Zittitz, 1/2 St. ssw. von Falkenau, am linken Ufer der Eger. Dorf von 30 H. mit 208 E., von welchen 4 Nrn. zum Gute Perglas gehören, ist nach Falkenau eingepf. und hat l Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer, l Wirthshaus und l Mühle; unweit abseits sind a) l obrigkeitl. Steinkohlen-Zeche, welche gute Pechkohlen liefert, und b) 1 Eisenstein-Zeche, deren Ausbeute theils auf die Hft. Heinrichsgrün, theils auf die Hft. Neudeker Hochöfen verführt wird.

9) Königswerth. Königswert, 1/2 St. ö. von Falkenau, am linken Ufer der Eger, Dorf von 37 H. mit 254 E., nach Falkenau eingepf., hat eine Filialkirche zur heil. Kunigunde und l Schule, beide unter dem Patronate der Obrigkeit, l Wirthshaus und l Mühle mit Brettsäge. Auch wird hier Bergbau auf Eisenstein, (1/2 St. abseits, wo das Zechenhaus Rapsak liegt) und Steinkohlen getrieben. im XVII. Jahrhundert soll hier ein großer Steinkohlen-brand Statt gefunden haben. — Die Kirche ist ein uraltes Gebäude und hatte 1384 ihren eignen Pfarrer.

10) Altsattel, 1 1/4 St. ö. von Falkenau, an der Landstraße nach Elbogen und dem unbedeutenden Sattelbache, unweit rechts oder s. von der Eger, Dorf von 122 H. mit 926 E., worunter 2 prot. Fam., hat unter dem Patronate des Religionsfonds 1 Lokaliekirche zur heil. Dreifaltigkeit und 1 Lokalie, und unter obrigkeitl. Patronate 1 Schule; ferner 1 Wirthshaus und 1 eingängige Mühle; der obrigkeitl. Maierhof ist emphyteutisirt; abseits liegen a) 2 Ziegelhütten und b) 1 großes Mineralwerk (Firma Johann Dav. Edlen von Stark's Erben); s. oben. — Die Kirche ist in den Jahren 1707 bis 1711 gebaut worden und war sonst eine Filiale von Falkenau, bis im J. 1788 die Lokalie errichtet wurde, zu welcher außer Altsattel das hiesige Dorf Birndorf eingepfarrt ist.

11) Birndorf, 1 1/4 St. so. von Falkenau. Dorf von 47 H. mit 357 E., nach Altsattel eingepf., hat l Schule, mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer; hier ist ein Granit-Steinbruch.

12) Lanz (ehemal Lambs), 1 1/4 St. nnw. von Falkenau, an dem in die Zwodau gehenden Lanzer Bache, Dorf von 61 H. mit 451 E., hat 1 Expositurkirche zum heil. Egidius, 1 Expositen-Gebäude und 1 Schule, sämmtlich unter dem Patronate der Obrigkeit, 1 obrigkeitl. Jägerhaus und 1 Wirthshaus; auch ist hier am Breitteiche 1 Steinkohlen-Zeche (Sct. Josephi). — Die Kirche, ein altes Gebäude, hatte sonst einen eignen Pfarrer und stand 1630 noch unter der Verwaltung evangelischer Geistlicher; erst im Jahre 1661 wurde wieder ein katholi-scher Pfarrer angestellt. Dann kam sie, im Jahre 1672, als Filiale zur Falkenauer Erzdechantei und erhielt später einen vom Erzdechanten exponirten Administrator. Sie enthält zahlreiche Grabsteine adeliger Personen aus älterer Zeit. Zum Sprengel gehören, außer Lanz selbst, die hiesigen Dörfer Haselbach, Löwenhof, Neuhäuser, Ober- und Unter-Neugrün, Pichelberg, Roßmeisl, Thein, Waldel (mit Deutschbundes-Ort) und Zwodau (mit Davidsthal).

13) Haselbach, Haßlbach, 1/2 St. nw. von Falkenau, Dorf von 30 H. mit 218 E., worunter 1 israel. Fam., ist nach Lanz eingpf. und hat 1 Schule mit einem Von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer; abseits liegen a) 1/4 St. ö., der obrigkeitl. Maierhof Außenhof (auch Außner Hof), nebst dem do. Branntwein.-Hause; b) 1/4 St. n., die obrigkeitl. Ziegelhütte mit 3 Dom. Häuschen; c) die do. Schäferei Haselbüchel; in dem s. g. Looswaldt soll in alter Zeit Gold-Bergbau Statt gefunden haben.

14) Zwodau, auch Zwoda, am gleichnamigen Bache und an der Karlsbader Straße, Dorf von 27 H. mit 181 E., won welchen 4 H. der Stadt Falkenau gehören, nach Lanz eingepf., hat 1 Schule, mit einem von der Gemeinde unter-haltenen Lehrer, 1 Wirthshaus und 1 dreigängige Mühle; abseits liegt 1/4 St., am Landwege nach Hartenberg, die Einschicht Davidsthal, 3 Nrn., mit 1 Mineralwerk der von Stark'schen Erben; auch sind hier obrigkeitl. Steinkohlen-Gruben.

15) Thein, 1 1/2 St. nnw, von Falkenau, an der Straße nach Heinrichsgrün Dorf von 42 H. mit 204 E., worunter 1 israel. Fam., ist nach Lanz eingepf. und hat 1 Wirthshaus; abseits liegt 1/2 St. die Einschicht Sand, 4 Nrn. (Bau-ernhäuser), auf emphyt. Maierhofs-Gründen; auch ist hier 1 obrigkeitl. Stein-kohlen-Werk. — Thein war ehemals ein eignes Gut. Im Jahre 1658 starb Johann Heinrich von Thein, mit dem diese Familie erlosch.

16) Waldel, 1 1/2 St. n. von Falkenau, am gleichnamigen Bächelchen, Dorf von 16 zerstreuten H. mit 109 E., nach Lanz eingepf., hat 1 Mühle; 1/4 St. ö., gegen Littmitz, liegt die sonst hieher conscribirte Dominical-Ansiedelung Deutschbundes-Ort, gegenwärtig 26 H. mit 254 E., welche von Bergbau und Spitzenklöppeln leben; hier ist 1 Wirthshaus.

17) Roßmeißl (bei Schaller Roßmeisei), 2 St. n. von Falkenau, an der Straße nach Heinrichsgrün, Dorf von 35 H. mit 227 E., von welchen 10 H. zur Hft. Elbogen gehören, ist nach Lanz eingepf. und hat 1 Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer, und l Wirthshaus.

18) Ober-Neugrün, 2 1/2 St. nnw. von Falkenau, Dorf von 33 H. mit 220 E., nach Lanz eingepf., hat 1 Wirthshaus; der Maierhof ist emphyteutisirt.

19) Unter-Neugrün, 1 3/4 St. n. von Falkenau, an der Straße nach Hein-richsgrün und einem kleinen Bache, Dorf von 41 H. mit 250 E., nach Lanz eingepf., hat 1 Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer, 1 Wirthshaus und 4 Mühlen, von welchen die Finkenmühle, 10 Minuten abseits, an Finkenbächel liegt.

20) Neu-Rohlau (Rolaw, Nova Roluna), bei Schaller Neu-Rohle, 3 1/4 St. nö. von Falkenau, am Rohla.-Bache, Dorf von 51 H mit 280 E., hat 1 Pfarrkirche zum heil. Erzengel Michael, 1 Pfarrei und 1 Schule, sämmtlich unter dem Patronate der Obrigkeit, l Wirthshaus und 2 Mühlen (die "Obere" und die "Untere"); abseits liegt 3/4 St. die hieher conscribirte Einschicht Hammergut, 2 Nrn. (Dom. Häuser). — Die Kirche ist seht alt. Im Jahre 1203 stand sie unter dem Patronate und der Verwaltung der Kreuzherren . mit dem Rothrn Stern, und im XVII. Jahrh. war sie nach einander eine Filiale von Heinrichsgrün, Zettlitz und Unters-Chodau, bis sie 1707 wieder einen eignen Pfarrer erhielt. Eingepfarrt sind, außer Neu-Rohlau selbst, die Dörfer Imligau und Poschetzau (Hft. Elbogen). Das Dorf Neu-Rohlau war, nach Schaller, einst der Sitz der ehemaligen Ritter von Rebitz.

21) Lobs, Lobß, bei Schalter Lobes und Lobuß, 1 1/2 St. sö. von Falkenau, 1/2 St. w. vom Lobsbach, Dorf von 40 H. mit 252 E., von welchen 12 H. (Worunter 1 abseitiger Bauerhof und 1 s. g. Trüpfhäusel) der Stadt Falkenau und 5 H. zum Gute Frohnau gehören, hat 1 Lokalie-Kirche zum heil. Laurenz M., 1 Lokalie und 1 Schule, sämmtlich unter dem Patronate des Religionsfonds, und 1 Wirthshaus; abseits liegt, 1/4 St. ö., am Lobsbache, 1 zweigängige RusticaI-Mühle ("Lobsmühle"), mit Brettsäge. — Lobes wurde mit Kohling und Ruditzgrün nach der Schlacht am Weißen Berg vom königlichen Fiscus eingezogen und 1625 an den Freiherrn Otto von Nostitz verkauft. Wann und von wem die Kirche gebaut worden, ist nicht bekannt. In ihrem jetzigen Zustande besteht sie seit 1783. Bis 1787, wo die Lokalie errichtet wurde, gehörte sie als Filiale zur Erzdechantei Falkenau. Eingepfarrt sind, außer Lobs selbst, die hiesigen Dörfer Steinbach, Schwand, Grün und Kohling. Zwischen Lobs und Frohnau sind Spuren einer alten Burg, von der jedoch keine Nachrichten vorhanden sind.

22) Grün, 1 1/4 St. so. von Falkenau, unweit w. vom Lobsbache, Dorf von 20 H. mit 135 E., ist nach Lobs eingepf. uud hat 1/4 St. ö. am Bache l Rust. Mühle ("Fenkel-Mühle" oder "Bärenmühle"); unweit von demselben liegt 1 einschichtiges Rust. Häuschen.

23) Schwand, 1 1/4 St. ssö. von Falkenau, Dorf von 12 H. mit 92 E., nach Lobs eingepf.

24) Kohling, bei Schaller auch Kohlung, 2 St. sö. von Falkenau, zwischen Waldungen am Fahrwege nach Lauterbach, Dorf von 15 H. mit 115 E., nach Lobs eingepf.

25) Ruditzgrün, bei Schaller auch Rudißgrün, 1 St. s. von Falkenau, Dorf von 30 H. mit 250 E., nach Kirchbirg (gleichnam. G.) eingepf.; 1/2 St. abseits liegen im Walde Hau, an der Straße von Altsattel nach Königsberg, 3 Rustical-Häuschen.

Auch gehört zur Hft. Falkenau
26) von Silbersgrün (Hft. Heinrichsgrün), 1 H.

Joh. Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen statistisch-topographisch dargestellt, Prag 1847, S. 19-29

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