Spuren der Familie Notthafft in Regensburg
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Es gibt wohl keine zweite Stadt in Deutschland, die eine so frühe schriftliche
Gründungsurkunde aufweisen kann, als Regensburg. Im Zuge der Absicherung des
römischen Reiches gegen die Germanen hatte Kaiser Marc Aurel im Kern des
heutigen Stadtgebietes ein Kastell errichten lassen, dessen Bau 179 n. Chr.
vollendet war.
"Der Imperator Cäsar, des göttlichen Antoinus Pius Sohn, des göttlichen Verus,
des größten Parthersiegers, Bruder, des göttlichen Hadrianus Enkel, des
göttlichen Traianus, des Parthersiegers, Urenkel, des göttlichen Nerva
Ururenkel, Marcus Aurelius Antonius Augustus, Germanensiegers, Samatensiegers,
Oberster Priester, mit Tribunengewalt zum 36. Mal (richtig wäre 34. Mal),
Feldherr zum neunten Mal, Konsul zum dritten Mal, Vater des Vaterlandes, und
der Imperator Cäsar Marcus Aurelius Commodus Antonius Augustus, der
Sarmatensieger, der allergrößte Germanensieger, des Imperators Antonius Sohn,
des göttlichen Pius Enkel, des göttlichen Hadrianus Urenkel, des göttlichen
Traianus, des Parthersiegers, Ururenkel, des göttlichen Nerva Urururenkel, mit
Tribunengewalt zum vierten Mal, Feldherr zum zweiten Mal, Konsul zum zweiten
Mal (Vater des Vaterlandes), haben die Mauer mit Toren und Türmen machen lassen
durch die 3. italische Legion, die Einträchtige, unter der Leitung von Marcus
Helvius Clemens Dextrianus, des kaiserlichen Legaten mit proprätorischer Gewalt
(= des Statthalters)."1
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Die lateinische steinerne Gründungsurkunde Regensburgs
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Im Sturm der Völkerwanderung versank das römische Reich. Die letzten römischen
Legionäre mögen
Castra Regina
im frühen 5. Jahrhundert verlassen haben. Wie die bei den Ausgrabungen unter
dem Niedermünster in den Resten römischer Baracken gefundene germanische
Keramik bezeugt, blieb das ehemalige Militärlager auch weiterhin von einer
größeren zivilen Bevölkerungsgruppe bewohnt; am ehesten ist daran zu denken,
dass sich germanische Söldner und neue Zuzügler innerhalb des stark befestigten
Kastells niederliessen. Im 6. Jahrhundert errichteten sich die Agilolfinger im
Nordosten des Kastells, im Bereich des heutigen Alten Kornmarktes eine Residenz
und wählten Regensburg zur Hauptstadt ihres Bayerischen Herzogtums. Mit der
Absetzung Herzog Tassilos durch Karl den Grossen im Jahr 788 traten die
Karolinger das agilolfingische Erbe an. Ludwig der Deutsche (825-876) baute die
alte Herzogsresidenz zur Königspfalz aus. Nach dem Erlöschen der Karolinger mit
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Vorhalle und Kirchturm von St. Emmeram auf einer Ansichtskarte von 1911
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dem Tode von Ludwig dem Kind (+ 911) wurde Regensburg wieder Mittelpunkt des
bayerischen Herzogtums. Unter Herzog Arnulf (913-937) kam es zu einer ersten
Stadterweiterung ausserhalb der Kastellmauern.2
Ausserhalb des ehemaligen befestigten Legionslagers lag die Georgskapelle, in
der um 685 der heilige Emmeram bestattet wurde. Die sich aus diesen Anfängen
entwickelnde Benediktinerabtei St. Emmeram wurde bald zum Nationalheiligtum der
frühbayerischen Zeit. 739 erfolgte durch Bonifatius im Auftrag von Papst Gregor
III. die kanonische Errichtung der vier bayerischen Bistümer Regensburg,
Freising, Salzburg und Passau. In den drei erstgenannten Bistümern waren bis zu
diesem Zeitpunkt nur sogenannte Wanderbischöfe ohne Residenzpflicht tätig. Nur
in Passau fand Bonifatius einen festen Bischofssitz mit dem Bischof Vivilo, den
er nur noch bestätigte. Der Bischofsitz Passau geht wahrscheinlich auf Herzog
Theodo zurück, der 716 beim Papst die Trennung von Mainz und die Errichtung
eines eigenen bayerischen Metropolitansitzes forderte. In Regensburg setzte
Bonifatius den bisherigen Wanderbischof Wikterp ab, um Gaubald, den Abt von St.
Emmeram als Bischof einzusetzen. Seitdem war der Bischofstuhl von Regensburg in
Personalunion mit der Abtswürde von St. Emmeram verbunden, bis der Hl.
Wolfgang, im Spätherbst 972 zum Bischof in Regensburg geweiht, diese Verbindung
aufhob und Ramwold aus dem Trierer Domkloster St. Maximin, den er aus gemeinsam
in Trier verbrachten Jahren kannte, als Abt nach St. Emmeram berief. Nach dem
Sturz von Herzog Tassilo III. durch Karl den Größen wurde Salzburg Sitz des
Erzbischofes und nicht, wie von bayerischer Seite geplant, Regensburg, die alte
bayerische Hauptstadt. Persönliches Eingreifen von Karl ist denkbar.3
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Die Weintinger- und Paulsdorfer Kapelle im ehemaligen Minoritenkloster
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Im ehem. Franziskanerkloster ist heute das Museum der Stadt Regensburg
untergebracht - Blick in die Minoritenkirche (2003)
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Nach Krankheit und verschiedenen Bekehrungserlebnissen beendet der aus einer
wohlhabenden Familie stammende Franz von Assisi (geb. 1181 oder 82 in Assisi,
gest. 1226 in Assisi) sein bisheriges Leben. Er pflegt jetzt Aussätzige und
führt ein Bettlerleben. Sein Beispiel macht Schule und ab 1209 schließen sich
ihm einige Gefährten an, die er mit Texten aus dem Neuen Testament auf eine
neue Lebensnorm und zum Dienst in Armut und Buße an Menschheit und Kirche als
"Mindere Brüder" verpflichtet. 1223 wird der neue Bettelorden von Papst
Honorius III. nach 1210 erfolgter mündlicher Billigung durch Papst Innozenz
III., endgültig bestätigt.
Bereits zwei Jahre vorher, im Jahr 1221 lassen sich die Minoriten, die schon
1218 vorübergehend in Regensburg wirkten, dauerhaft in der Stadt nieder. Damit
ist Regensburg eine der ersten deutschen Städte in der die Gefolgsleute von
Franz von Assisi sesshaft werden. Zunächst überlässt die Regensburger
Bürgerschaft den Minoriten - auch Barfüßer genannt - die nicht mehr
lokalisierbare Kapelle St. Margaretha bei der Brücke. Wenige Jahre später
erhalten sie von Bischof Konrad das außerhalb der damaligen Stadtmauer stehende
Salvatorkirchlein und ein nebenan liegendes Haus. Bis zum Jahr 1233 können sie
ihren Besitz durch Schenkungen von einem Hof und zwei Scheunen in unmittelbarer
Nähe des Salvatorkirchleins vermehren.4
Die Minoriten erwerben sich durch ihren Predigteifer einen so guten Ruf, dass
im Jahr 1264 der Passauer Bischof Otto den Kirchenvorständen seiner Diözese
mitteilt, er habe den Minoriten von Regensburg gestattet in der ganzen Passauer
Diözese zu predigen und Beichte zu hören. Einer der bekanntesten Angehörigen
des Regensburger Minoritenklosters ist der im Dezember 1272 verstorbene Bruder
Berthold von Regensburg, der auf seinen ausgedehnten Predigtreisen durch ganz
Mitteleuropa immer Tausende von Zuhörern in seinen Bann zieht. Zusammen mit dem
vormaligen Regensburger Bischof Albertus Magnus wird er 1263 durch päpstliches
Breve Urbans IV. mit Predigten gegen die Waldenser beauftragt.
In die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts Zeit fällt auch der Beginn des
Neubaus der gewaltigen Predigerkirche, eine große frühgotische Basilika, mit
langem einschiffigem Chor, den ursprünglich der 1724 abgebrochene Lettner vom
Langhaus trennte.
Die Klostergebäude sind abgesehen vom Kreuzgang in einfachem, der
franziskanischen Regel entsprechenden, gotischem Stil gehalten.
Nachdem die Freie Reichstadt Regensburg sich 1542 dem lutherischen Bekenntnis
anschließt, übergeben die letzten vier Mönche das Kloster an die Stadt gegen
Zusicherung lebenslangen Unterhalts. Religiöse Streitigkeiten führen dazu, dass
die Stadt schon zehn Jahre später den Minoriten ihr Kloster St. Salvator wieder
zurückgeben muss, die von da an bis zur Säkularisation von 1803 in Regensburg
wirken.
1810 wird das ehemalige Kloster als Kaserne und die Klosterkirche als Maut- und
Exerzierhalle genutzt. Teile des Klosters dienen als Lazarett. Bei dieser
rigorosen Änderung der ursprünglichen Bestimmung, werden leider wie so häufig
wertvolle Bestände vernichtet und mit verschiedenen Umbauten nicht wieder gut
zu machende Schäden angerichtet. So wird eine große Anzahl von marmornen
Grabtafeln zum Pflastern von Latrinen verwendet oder kurzerhand verkauft. Die
besten kommen, wie auch die wertvollen Kirchenfenster ins Münchner
Nationalmuseum.5 Das Hochaltarbild von Rubens, oder einem seiner Schüler, ist
verschollen. Totenschilde, die aus der Minoritenkirche in die Kirche von
Niedermünster kommen, sind durch unsachgemäße Restaurierungen im 19.
Jahrhundert zerstört worden.
1931 erwirbt die Stadt den ganzen Komplex und errichtet darin ab 1949 das
Städtische Historische Museum.
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Weintinger Kapelle
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Das edelfreie Geschlecht der Weintinger nannte sich nach dem heute zur Stadt
Regensburg gehörigen Burgweinting, das bis 1352 nur Weinting hieß. Angehörige
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Grabstein für Heinrich Notthafft +1475
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dieser Familie waren auch in Regensburg ansässig.
Friedrich Weintinger lässt für seine Familie bei der Minoritenkirche an der
Nordseite des Chores eine Grabkapelle, die
"sacellum Mariae maioris"
errichten, deren Vollendung um 1280 anzunehmen ist und in der er 1304 auch
bestattet wird. Der spätere Chorbau bedingt die Neuwölbung der Kapelle, was mit
dem ursprünglichen Material vorgenommen wird. In der Altarnische steht unter
einem Sprengwerkbaldachin Christus mit der Dornenkrone, die Wundmale zeigend.
Drei kleinfigürliche Apostel knien zu seinen Füßen. Eine Kopie dieser
spätgotischen steinernen Figurengruppe (um 1500) befindet sich am ehemaligen
Waisenhaus St. Peter von Stadtamhof.6 Das Langhaus weist zwei Joche auf. An der
Nordostecke des Schiffes befindet sich an einem Strebpfeiler das Wappen der
Weintinger. Ein weiteres Weintingerwappen findet sich noch an der Außenwand des
Chores der Kirche.7
In der Kapelle liegt heute nur noch ein großes Epitaph mit drei Rundfeldern,
wobei sich das obere auf Greimoldus Prunleitner (gest. 1350), das untere auf
dessen Frau Ursula (gest. 1362) und das mittlere auf Franz Prunleitner (gest.
1380) bezieht.
Interessanterweise hängt auf der rechten Langhausseite an einem großen
Pfeilervorbau, zum Chor hin gewandt, ein schwarzer notthafftischer Grabstein
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Heinrich VII. Notthafft mit den Wappen seiner Ehefrauen Barbara v.
Hohenrechberg und Barbara v. Rohrbach (Rettingers Chronik, 1531)
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mit den ungefähren Maßen von 108 cm x 42 cm. Von der nicht ganz erhaltenen
gotischen Umschrift lässt sich nur noch entziffern
"…in jar starb der edell jungling hainrich nothaft von werenberck ain ...".
Es handelt sich einen 1475 verstorbenen Sohn von Heinrich VII. Nothaft v.
Wernberg zu Aholming und Weichs und dessen zweiter Gemahlin Barbara v.
Rohrbach.8 Das gevierte Wappenschild zeigt in den Feldern 1 und 4 das Wappen der
Familie Notthafft. Die beiden anderen Felder tragen das v. Rohrbachische
Wappen.
Nach der Familiengeschichte von Franz Notthafft Frhr. v. Weißenstein befanden
sich noch weitere Notthafft-Grabdenkmäler in der Regensburger Minoritenkirche:
Er schreibt
"Heinrich III. (Nothaft zu Wernberg) starb nach dem Jahr- und Totenbuch des
Minoritenklosters zu Regensburg am 30. Juli 1373. In der Weintinger Kapelle des
Klosters befand sich bis 1863 sein Grabstein. Auf dem Rand war Heinrich knieend
in goldenem Harnisch, rotem und weißverbrämtem Überrock und mit beiden Händen
eine blaue Feldmütze haltend dargestellt. Zu Füßen stand sein Schild, der Stein
trug zwei Wappenschilde, die der Nothaft und Rohrbach."9
Und auch der am 18. Juni / 22. Juli 1709 im Alter von 27 Jahren verstorbene
Johann Abraham Notthafft hatte in der Minoritenkirche zu Regensburg einen
Grabstein.10
An der südlichen vorderen Langhauswand der Kapelle befindet sich ein
Ölbergrelief aus dem 15. Jahrhundert, das aus der südlich vom Chor der
ehemaligen Klosterkirche liegenden
Onofriuskapelle stammt. Zwei Plastiken, eine einen "wilder Mann" darstellend,
die andere nur noch den Torso eines männlichen Kriegers bildend
vervollständigen die Einrichtung der Kapelle.
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Die Paulsdorfer Kapelle
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Die Paulsdorfer, die ursprünglich aus Tännesberg stammten und sich später nach
Kürn nannten, haben sich um das Minoritenkloster schon sehr früh große
Verdienste erworben. Bereits Konrad von Paulsdorf (gest. 1296 oder 1299) wird
gestattet, eine eigene Kapelle als Erbbegräbnis seiner Familie zu errichten.11
Als die Minoriten im Jahr 1432 während des Basler Konzils dort ihr
Generalkapitel halten, übertragen sie den Paulsdorfern von Kürn die
Schirmvogtei über das Regensburger Minoritenkloster. Dafür bestätigt ihnen das
Kloster das bisherige Erbbegräbnis,12 das sich in der Kapelle im Ostflügel der
ehemaligen Klostergebäude befindet.
Nach alten Schilderungen befanden sich in der südlich an den am Chor liegenden
Teil des Kreuzgangs angebauten Paulsdorferkapelle die schönsten und
wertvollsten Grabdenkmäler. Die 1837 im Band 4 der Verhandlungen des
Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg veröffentlichte Abhandlung
von Anton Resch nennt insgesamt dreizehn Grabdenkmäler der Familie Paulsdorfer
aus den Jahren 1296 bis 1628, die sich ursprünglich in der Kapelle befunden
haben. Davon ist heute nur noch eines zu sehen. Ein großer dunkler Stein, der
wahrscheinlich über der Gruft liegt und an die Brüder Heinrich (gest. 1467) und
Wilhelm Paulsdorfer (gest. 1478) von der Kürn erinnert. Daneben befanden sich
in der Paulsdorferkapelle laut der oben angeführten Abhandlung noch vier
Totenschilde aus den Jahren 1519 bis 1637, die ebenfalls nicht mehr auffindbar
sind.
Nach unbestätigten Berichten soll unter den Paulsdorfer Grabdenkmälern auch ein
Grabstein für einen Notthafft gewesen sein, von dem nichts Näheres mehr bekannt
ist. Auch der oben angeführte Anton Resch erwähnt davon nichts.
Früher wurden in der Paulsdorferkapelle auch zwei Turniersättel mit dem
Paulsdorferwappen aufbewahrt, von denen sich heute einer im Germanischen
Nationalmuseum in Nürnberg befinden soll, der andere, aus der Zeit um 1400
stammend, aber jetzt in der Kapelle ausgestellt ist. An den Seitenflächen
erkennt man den zweifach diagonal geteilten Schild der Paulsdorfer, wobei das
dadurch gebildete obere und untere Segment in rot, das rechte und das linke
Segment silbern ausgeführt ist.
Zu erwähnen ist noch ein an der Südwand sehender Flügelaltar aus der ehemaligen
Minoritenklosterkirche vom Jahr 1519, der von Albrecht Altdorfer, oder von
einem seiner Schüler stammen dürfte.
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Herbert Maurer 6/2003
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Niedermünster
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Die Portalvorhalle der Niedermünsterkirche in Regensburg, 2003
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Die in den Jahren 1964 bis 1968 erfolgten archäologischen Ausgrabungen in der
Niedermünsterkirche erbrachten interessante Einblicke in die frühe Geschichte
der Stadt Regensburg. Die Archäologen stießen auf Reste von Truppenunterkünften
des Legionslagers Regina Castra aus dem 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert,
auf ein spätrömisches Wohngebäude des 4. Jahrhunderts und deckten interessante
Befunde aus der frühbayerischen Zeit vom 5. bis zum 7. Jahrhundert auf. Die
älteste Kirche am Platz des Niedermünsters war in massiver Bauweise in der Zeit
um 700 entstanden. Der Hl. Erhard und dessen zufällig in Regensburg
verstorbener Schüler, Albert von Cashel (Irland), fanden in dieser Kirche ihre
letzte Ruhestätte. Eine 784 im Salburger St. Peterskloster entstandene Liste
der bayerischen Bischöfe führt den Namen Erhards zwischen Emmeram (+ um 685)
und dem 739 nach kanonischem Recht an Stelle des Wanderbischofs Wikterp
eingesetzten ersten Regensburger Bischof Gaubald auf. Wahrscheinlich handelte
es sich bei diesem Kirchenbau um die auf herzoglichen Befehl für die damals am
Hof des Herzogs tätigen Wanderbischöfe errichtete erste Regensburger
Bischofskirche.
Nachdem wohl der letzte bayerische Agilolfinger Herzog Tassilo III. (748 - 788)
oder der ab 788 auch in Bayern regierenden Kaiser Karl der Grosse im Bereich
der alten Bischofskirche ein adeliges Stift gegründet hatte, von dem allerdings
unbekannt ist, ob es sich anfangs um ein Kanoniker- oder Kanonissenstift
gehandelt hat, musste die alte Kirche in den Jahren zwischen 825 und 856 einem
Kirchenneubau weichen, der rund hundert Jahre später, unter Herzog Heinrich I.
(947 - 955), durch einen weiteren Kirchenneubau ersetzt wurde. Herzog Heinrich
I., der Bruder König Ottos I., legte den Grund für die ein halbes Jahrhundert
währende enge Beziehung des Stiftes zum sächsischen Königshaus. Durch Heinrichs
Ehefrau Judith erhielt das Stift seine definitive Ausgestaltung als adeliges
Damenstift. Um 973 nahm sie selbst den Schleier in Niedermünster und erhielt
von Kaiser Otto I. ansehnliche Güter für das Stift. Als deren Enkel, Herzog
Heinrich IV. als Heinrich II. zum König gewählt worden war, nahm dieser das
Stift am 20. November 1002 unter seinen königlichen Schutz und gewährte ihm die
bis zur Säkularisation im Jahr 1803 bewahrte Reichsfreiheit sowie die freie
Wahl von Äbtissin und Vogt. Diese mit drei Apsiden versehen gewesene Ottonische
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Der Grabstein für die Äbtissin Agnes Notthafft +1520
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Basilika war Zeugin der Heiligsprechung des Bischofs Erhard. 1052 weilten Papst
Leo IX. und Kaiser Heinrich III. in Regensburg um der Eröffnung der Gräber von
Bischof Wolfgang in St. Emmeram (+ 994) und Bischof Erhard im Niedermünster
beizuwohnen.
Mit dem noch heute bestehenden, wenn auch in der Barockzeit umgestalteten,
hochromanischen Kirchenbau, wurde wahrscheinlich noch vor der großen
Feuersbrunst am 14. April 1152 begonnen. Aus einem Brief des Regensburger
Klerikers Gebhard an den Mailänder Erubischof Obert geht hervor, dass um 1146
ein Trupp oberitalienischer Bauleute aus Como in Regensburg tätig war. Diese
seien, nachdem es Auseinandersetzungen um ihre Beteiligung am Bau der Kirche
des von Gebhard gegründeten Chorherrenstifts St. Mang gegeben hatte, "zu einer
reichen Äbtissin in der Nähe" geschickt worden, die eine neue Kirche baue.
Diese Aussage kann sich nur auf Niedermünster beziehen, da die beiden anderen
Damenstifte Mittel- und Obermünster im 12. Jahrhundert keine Kirchenneubauten
erhielten.13 Der Brand von 1152 scheint besonders den Südturm betroffen zu haben,
dessen Oberteil nach dem Brand abgetragen und neu aufgebaut werden musste.
Rötliche Verfärbungen des Mauerwerks an der Westseite des Südturmes und der
anschliessenden Langhauswand, bezeugen das Brandunglück noch heute. In den
Jahren um 1160/1170 entstanden die westliche Portalvorhalle, das Südportal und
die Doppelarkade im 1. Obergeschoss des Südturms.
Ähnlich wie wir es bei der Notthafft-Exkursion 2002 im Stift Oberstenfeld in
Schwaben kennengelernt haben, erhielten auch die drei Regensburger Damenstifte
Ober-, Mittel- und Niedermünster ihren Nachwuchs vornehmlich aus dem Adel.
Dieser betrachtete diese Einrichtungen nicht so sehr als Stätten des frommen,
bußfertigen klösterlichen Lebens, sondern vor allem als
Versorgungsinstitutionen der unverheiratet gebliebenen Töchter. Unter den
Stiftsfrauen von Niedermünster finden sich auch verschiedene Töchter aus der
Familie Notthafft. So erscheint die 1509 geborene
Scholastika,
Tochter von Kaspar Notthafft v. Wernberg zu Aholming und Lutzmannstein, als
Stiftsfräulein in Niedermünster. 1528 vermählte sie sich mit dem Münchener
Landhofmeister Christoph v. Schwarzenberg. Nach dessen Tod im Jahr 1558 ging
sie mit ihrer Mutter in das "Frauenzimmer" (am herzoglichen Hof) nach München.
Sie starb 1592 hochbetagt in München. Auch ihre Schwester
Kunigunde
war Klosterfrau im Reichsstift Niedermünster. Dort starb sie 1560 und wurde in
der
Achatzkapelle
begraben.14
Agnes,
Tochter des Albrecht Notthafft von Wernberg (1422 - 1468) und Enkeltochter von
Heinrich V. Notthafft - "dem Reichen", war von 1475 bis 1520 Äbtissin des
Damenstifts Niedermünster. Sie starb am 17. August 1520 im einem Alter von über
80 Jahren.15 Ihre Nichte
Kunigunde,
eine Tochter von Agnes' Bruder Heinrich "mit dem Maal", trat ebenfalls in das
Damenstift ein. 1533 verzichtete sie auf ihr väterliches und mütterliches Erbe;
1560 erscheint sie noch als "Altfrau" in Niedermünster.16
Regina,
eine Tochter Achatz I. Notthafft v. Thann, war zunächst Klosterfrau in
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Grabstein für die Stiftsdame Kunigund Nothaft, +1540
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Niedermünster zu Regensburg, heiratete aber 1550 Wolf Steyerer v. Steyersberg.
Deren Großcousine
Margaretha,
Urenkelin von Achatz I. und Tochter von Georg Achatz Notthafft zu Thann,
erscheint ebenfalls als Stiftsfrau zu Niedermünster.17
Margaretha,
eine Enkelin Achatz I. von Thann und Tochter Achatz' II., starb 1587 im Alter
von 25 Jahren als Klosterfrau im Niedermünster; ihr Bruder war jener Domherr
Achatz III. Notthafft (+ 1596) dessen Grabstein noch im Regensburger Dom zu
sehen ist.18
Maria Josepha Barbara,
Tochter des Georg Christoph Cajetan Ferdinand Notthafft Frhr. v. Weissenstein
zu Ober- und Niederhatzkofen (1662 - 1737), war ebenfalls als Stiftsdame in
Niedermünster aufgenommen, heiratete später jedoch den Freiherrn Franz Xaver v.
Würschnitz; 1738 stritt sie sich mit ihrem Bruder Johann Joseph Anton Cajetan
Notthafft um die väterliche Erbschaft.19
1416 hatte die Äbtissin Barbara samt ihrem Konvent die Propstei über das
Kloster Niedermünster, die vorher in den Händen des sel. Georg v. Abensberg
gelegen hatte, dem Niederbayerischen Vicedom Heinrich V. Notthafft v. Wernberg
als Leibgeding übertragen. Dieser versprach, dieses Amt treulich zu versehen
und die Gülten und Zinsen zur rechten Zeit einzubringen.20
Grabdenkmäler:
In der Portalvorhalle sind unter den an der Wand stehenden Grabsteinen auch die
Epitaphien zweier Stiftsdamen aus der Familie v. Notthafft:
8. Venerabilis et religiosa
Agnes Nothaft, Äbtissin,
+ 27. August 1520. Rotmarmor mit Reliefbildnis der Verstorbenen in ganzer
Figur. Daneben hält ein Engel den Stab. Zu Füssen der dargestellten links das
Klosterwappen, rechts das Notthafftische Familienwappen. H. 2,15 m
17.
Kunigund Nothaft, Stiftsdame,
+ 1540. Mit Reliefbildnis in ganzer Figur. H. 1.85 m.21
Wappentafel
Zwei Wappentafeln, nach Aussage des Kunstdenkmälerbandes 1666 ausgeführte
Kopien nach einer auf die Wand des sog. Oberen Kreuzgangs gemalten Serie, mit
Wappen der Äbtissinnen (und Stiftsdamen). Auf einer der beiden Tafeln das
Notthafft-Wappen mit folgender Aufschrift darüber:
"Vrsula, Margaretha vnd Cunigund Notthaftinnen aus disem geschlecht, Ao. 1450,
1486, (15)12 gewesen."
Die Jahreszahlen geben wohl die Eintrittsjahre wieder.22
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Ausschnitt aus der Wappentafel im Stift Niedermünster (heute bischöfliches
Ordinariat)
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Harald Stark 6/2003
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Regensburg - Dom und Domkreuzgang
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Um das Jahr 400 finden wir mit dem römischen Grabstein der Sarmanina den ersten
Nachweis für das Christentum in Regensburg. Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts
werden mit dem bayerischen Herzogsgeschlecht der Agilolfinger, das sich das
unzerstörte Regensburg zu seiner Hauptstadt erwählt, weitere Zeugen des
Christentums in Regensburg sichtbar. Waren in den ersten zwei Jahrhunderten für
die Pastorierung der Bevölkerung nur Wander- bzw. Hofbischöfe tätig, darunter
so bedeutende wie St. Rupert, St. Emmeram, oder St. Erhard, so ändert sich dies
im Jahr 739, als Bonifatius im Auftrag von Papst Gregor III. die vier
altbayerischen Bistümer Regensburg, Freising, Salzburg und Passau nach
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Der Regensburger Dom auf einer Ansichtskarte von 1923
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kanonischem Recht errichtet. Nur der Passauer Bischof Vivilo wird in seinem Amt
bestätigt, die anderen jetzt festen Bischofssitze werden von Bonifatius mit
neuen Leuten, denen er die Bischofsweihe erteilt, besetzt. Bis zum Jahr 973
sind das Amt des Regensburger Bischofs und das des Abtes von St. Emmeram immer
bei nur einer Person.
Da im Jahr 973 unter Bischof Wolfgang die Lösung der Personalunion zwischen Abt
und Bischof erfolgt, setzte man diesen Zeitpunkt ursprünglich mit der Gründung
des Dombezirks gleich. Im Gegensatz zu dieser früheren Ansicht, sieht man nach
dem heutigen Forschungsstand, dessen Anfänge bereits in der späten
agilolfingischen Zeit. Damit ist die Zeit bald nach der kanonischen
Bistumsgründung gemeint. Spätestens unter Herzog Tassilo III. (geb. um 742,
gest. nach 794, Regierungszeit von 748 bis 788) wird den Bischöfen der
Dombezirk, der sich an die Herzogspfalz anschließt übereignet. Von diesem
ersten Dom haben wir nur Nachricht durch die 932 im Dom abgehaltenen
Regensburger Synode, sowie aus dem Jahr 852, in dem eine Kathedrale mit dem
Patrozinium St. Peter genannt wird. Die durch Ausgrabungen nachgewiesenen Reste
lassen eine dreischiffige, flach gedeckte Basilika ohne Querschiffe und ohne
Türme vermuten. Das Patronat des Domes wird in der folgenden Zeit auch für die
Stadt übernommen, wovon noch das Stadtwappen - die gekreuzten Schlüssel Zeugnis
geben.
Für die Hälfte des 12. Jahrhunderts sind verschiedene Brände am Dom
verzeichnet, die zu einem Umbau und teilweisen Neubau des Domes führen. So wird
ein Westchor mit zwei Türmen errichtet, dem ein Atrium oder Paradies genannter
Säulenhof, sowie ein abschließendes Querhaus vorgelagert wird.
Um 1260 wird mit dem Bau des gotischen Doms - ca. 60 Meter nach Westen
verschoben - begonnen. Überbleibsel des romanischen Um- bzw. Neubaus ist der an
der Nordseite des östlichen Querschiffs noch stehende Eselsturm, der frühere
Nordwestturm des alten Doms. Der seltsame Name stammt von der alten Deutung,
dass in dem Turm, der einen nach Art einer Wendeltreppe spiralförmigen,
gewölbten Gang ohne Stufen aufweist, das Baumaterial von Eseln nach oben
gebracht wurde.
Westlich durch einen Hof getrennt, lag vor dem Dom das ehemalige Baptisterium
St. Johannes. Wenn die Taufkapelle, Ende des 12. Jahrhunderts als
"ecclesia transversa"
bezeichnet wird, bedeutet dies, dass sie ursprünglich quer zum Dom lag. Der
fortschreitende Dombau erforderte um 1380 den Abriss der Kirche, die
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Das rechte Seitenschiff des Regensburger Domes, Stahlstich um 1850
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anschließend weiter westlich und wie der Dom geostet, neu errichtet wird. Das
1127 gegründete Stift regulierter Chorherren wird gegen Ende des 13.
Jahrhundert in ein Kollegiatstift umgewandelt, das noch heute besteht.23
Im Domschatzmuseum befinden sich noch zwei große Risse, einer eine zweitürmige,
der andere eine eintürmige, ähnlich dem Straßburger, Freiburger oder Ulmer
Münster Westfassade zeigend, von denen keiner der wirklichen Ausführungen
entspricht. Dieser Dom, dessen erste Bauphase rund 250 Jahre dauert, wird mit
Recht als eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke im süddeutschen Raum
bezeichnet. Die lange Bauzeit bedingt auch die im Detail sichtbaren Merkmale
von der frühen bis zur späten Gotik. Unter Leitung des Architekten Friedrich
von Gärtner erfolgt ab 1834 eine Purifizierung des Innenraums, bei der das
barocke Vierungsgewölbe durch ein neugotisches ersetzt wird. Die beiden
barocken Musikchöre, Tribünen und Oratorien, barocke Altäre, sogar
Grabdenkmäler werden beseitigt.24 Die seit dem Mittelalter unvollendet
gebliebenen Türme, die nur unwesentlich den Westgiebel überragten und mit ganz
flachen Pyramidendächern gedeckt waren, werden von 1859 bis 1869 nach
Forschungsergebnissen von Schuegraf25 mit großer Unterstützung durch König Ludwig
I. und den Regensburger Bischof Ignatius von Senstréy vom Regensburger
Dombaumeister Franz Denzinger ausgebaut. Die letzte wesentliche Veränderung
erfährt der Dom 1985/86 durch den Einbau einer Bischofsgruft in der Mitte des
Langhauses, die in den Jahren 1985 bis 1988 durchgeführte Innenrestaurierung
und die seit 1989 erfolgte Reinigung und Konservierung der Außenfassaden.
Seitdem erstrahlen der ganze Dom und vor allem die eindrucksvolle Westfassade
wieder in neuem Glanz.
Von großer kunsthistorischer Bedeutung im Regensburger Dom sind die in den
Jahren von 1220 bis 1370 entstandenen bunten Glasfenster und die Figuren des
Erminoldmeisters vom Beginn des 14. Jahrhunderts,26 die am nordwestlichen
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Der Grabstein Achatz' Notthaffts + 1596
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Vierungspfeiler stehende Verkündigungs-Madonna und der ihr gegenüber am
südwestlichen Vierungspfeiler stehende Erzengel Gabriel, der so genannte
"Lachende Engel". Beachtenswert ist auch das im rückwärtigen Teil des
Mittelschiffs s tehende große Bronzedenkmal für den 1598 gestorbenen
Fürstbischof Kardinal Philipp Wilhelm, einem Bruder des Kurfürsten Maximilian
I., der dieses Grabmal 1611 von Hans Krumper errichten ließ.
Von den im Dom bestatteten Bischöfen sind noch 22 Grabsteine, Epitaphien, das
älteste von 1381, oder kunstvolle Grabdenkmäler erhalten. Daneben befinden sich
im Dom weitere 56 Grabsteine und Epitaphien von Weihbischöfen, Dompröpsten,
Generalvikaren und Kanonikern des Domstiftes oder des benachbarten Stiftes St.
Johann.
Im südlichen Seitenschiff des Doms befindet sich der Grabstein des Kanonikus
Achatz Notthafft von Weißenstein, dem Herrn zu Thann und Flischbach (siehe
dort), der am 16. August 1596 verstorben ist. Der Stein aus Salzburger
Rotmarmor mit den Abmessungen von 2 x 0,83 Meter liegt in West-Ost-Richtung
unmittelbar links vom südwestlichen Eingang zum Dom. Neben der außen
umlaufenden spätgotischen Inschrift, zeigt der Stein in der Mitte das noch gut
erkennbare Wappen der Notthafft und an den vier Ecken Agnatenwappen, wovon nur
noch das obere linke als das notthafftische gut zu erkennen ist. Die drei
anderen dagegen, wie auch die ganze untere Hälfte des Steins sind sehr stark
abgetreten.
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Der Domkreuzgang
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Der Regensburger Domkreuzgang, der im Zentrum eines der wichtigsten
frühmittelalterlichen Bezirke der Stadt liegt, ist den auswärtigen
Dombesuchern, die eine Domführung mit Kreuzgang buchen, meist besser bekannt
als vielen Einheimischen, ausgenommen den an der Kirchen- und Kunstgeschichte
Interessierten.
Der mögliche Ursprung des Domkreuzganges hängt eng mit der Geschichte des
romanischen Doms und des Regensburger Bischofshofes zusammen. Das unregelmäßige
Kreuzgangsgeviert erstreckt sich zwischen dem Domkapitelhaus im Süden, das
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Blick in die Mittelhalle des Domkreuzgangs (2003)
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heißt dem nördlichen Seitenschiff des romanischen Doms, der St. Stephanskapelle
im Norden, dem ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert stammenden Domvikarsgebäude im
Westen, das den ältesten mittelalterlichen Teil des Bischofshofes darstellt und
dem Dommesnerhaus im Osten , das gleichfalls ein Bau aus der Wende vom 11. zum
12. Jahrhundert ist. Eine breite Mittelhalle teilt den Kreuzgang in eine
östliche und eine westliche Hälfte von denen jede einen Innenhof umschließt.
Sie verbindet den vormaligen romanischen Dom mit St. Stephan, das mit großer
Sicherheit die Kapelle für das Chorgebet der Domkanoniker war, auch wenn sich
heute weitgehend die Bezeichnung "Alter Dom" eingebürgert hat, was nicht der
Wahrheit entspricht. Die nach Osten gerichtete Allerheiligenkapelle, die in den
östlichen Innenhof hineingebaut wurde stammt aus der ersten Hälfte des 12.
Jahrhunderts. Die äußere Südwand des Domkreuzgangs ist bis zum Ansatz der
spätgotischen Fenster identisch mit einem Teil der Nordwand des ehemaligen
Doms. Um 1410 erfolgt unter Bischof Albert III. von Stauffenberg ein erster
Umbau des Domkreuzgangs. Die alten Arkaden werden endgültig beseitigt und die
flache Holzdecke wird durch eine Einwölbung ersetzt. Seit einem zweiten Umbau
in den Jahren 1517/18, bei dem die Fenster in den Kreuzgangflügeln und in der
Mittelhalle neu geschaffen werden, ist an dem Bauwerk nichts Wesentliches mehr
verändert worden. Eine letzte Änderung erfolgt 1926, bei der der Domkreuzgang
entrümpelt und die Einrichtung des Lapidariums nach musealen Gesichtspunkten
vorgenommen wird.27
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Grabstein für Georg Notthafft + 1504 (2003)
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Im Lapidarium finden sich heute insgesamt 267 Grabsteine und Epitaphien, die
aus der Zeit vom 13. bis zum 19. Jahrhundert stammen. Von diesen sind knapp 70
Prozent geistlichen Berufen vorbehalten, beginnend beim Bischof, über
Domherren, bis zu einfachen Priestern. Die restlichen wurden für Angestellte
des Bistums oder des Hochstifts Regensburg, sowie für hochgestellte Bürger
geschaffen, die im Bereich des Dombezirks ihre letzte Ruhestätte gefunden
haben. Grabsteine und Epitaphien aus dem 15. und 16. Jahrhundert bilden mit je
31 Prozent, das 18. Jahrhundert mit knapp 19 Prozent die Schwerpunkte.
Am Boden der Mittelhalle des Domkreuzgangs in der östlichen Reihe befindet sich
das Epitaph für Georg Notthafft von Weißenstein, Kanonikus und bischöflicher
Kaplan, verstorben am 9. Juni 1504. Das Epitaph zeigt ein Reliefbild des Georg
von Notthafft An den Ecken sind vier Agnatenwappen. Georg war der Sohn des
Achatz I. Notthafft von Hillstett und der Barbara Gruber. Die Schwester von
Georg Notthafft mit Namen Regina, ist in das adelige, reichsfreie Stift
Niedermünster in Regensburg eingetreten, hat aber um 1550 den Wolf Steyerer von
Steyersberg geheiratet.
Das Epitaph aus Salzburger Rotmarmor mit den Abmessungen 2,3 mal 1,15 Meter
erinnert gleichzeitig mit kleineren Inschriften an Niklas Notthafft von
W(eißenstein ?), der 1404 verstorben ist und an den am 1. September 1542
verstorbenen Kanoniker Johann Notthafft von Bodenstein, der auch Pfarrer von
Westkirchen war.
Der als Domherr zu Regensburg 1404 verstorbene Niklas Notthafft war der Sohn
des Hansel Notthafft von Leibatsch, von dem nichts Näheres bekannt ist.
Der 1542 verstorbene Kanoniker Johann Notthafft von Bodenstein war der Sohn von
Heinrich Notthafft auf Runding, der mit Regina von Frauenberg verheiratet war
und der Enkelsohn von Heinrich Notthafft mit dem Mal, ebenfalls auf Runding.
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Herbert Maurer 6/2003
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Mittelmünster St. Paul
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Um die Damenstifte Ober- und Niedermünster auf ein strengeres klösterliches
Leben nach der Regel des hl. Benedikt zu verpflichten, gründete der hl.
Wolfgang im Jahr 983 das Benediktinerinnenkloster St. Paul. Seiner Lage
zwischen den Stiften Ober- und Niedermünster entsprechend, führte es auch den
Namen "Mittelmünster". Der Wunsch des Gründers, dass die Benediktinerinnen zu
St. Paul durch die strenge Einhaltung der Benediktinerregel ein Vorbild für die
Stiftsdamen zu Ober- und Niedermünster sein sollten, erfüllte sich nicht.
Vielmehr waren die Insassinnen des Klosters bemüht, die strenge Ordensregel zu
lockern, bis sie gleich den Damen von Ober- und Niedermünster nach dem
Gewohnheiten weltoffener Kanonissen lebten. 1546 wurden die Kirche und
Siftsgebäude durch einen Brand schwer beschädigt; 1555 lebten unter dem
Einfluss der Reformation nur noch 5 Kanonissen im Stift St. Paul. Nachdem die
Zahl der Insassinnen 1588 auf zwei zurückgegangen war, verfügte Papst Sixtus im
genannten Jahr die Auflösung des Stifts. 1589 wurden die Gebäude des
erloschenen Stifts Mittelmünster den Jesuiten eingeräumt. Das Kolleg mit
"seinem vortrefflichen Gymnasium" blühte bis zur Aufhebung des Jesuitenordens
im Jahr 1773. Danach bewirkte Bischof Ignaz Graf Fugger, dass die Brüder als
Säkularpriester unter bischöflicher Autorität und Administration weiterhin
zusammenleben und ihr Gymnasium weiterführen durften; sie wurden nun gewöhnlich
Paulaner genannt. Bei der Beschiessung Regensburgs durch die Franzosen im Jahr
1809 brannte der gesamte Gebäudekomplex nieder und wurde dadurch aus dem
Regensburger Stadtbild getilgt.28
Auch im Damenstift Mittelmünster finden sich zwei Kanonissen aus der Familie v.
Notthafft:
Ursula,
eine Tochter Heinrichs IV. Notthafft v. Wernberg war seit 1422 Klosterfrau und
und von 1472 bis 1478 sogar Äbtissin zu St. Paul in Regensburg.29
Barbara,
eine Tochter von Engelhard und Enkelin von Achatz I. Notthafft v. Thann,
findet sich in der Familienchronik Franz Notthaffts als Stiftsfrau zu St. Paul
in Regensburg.30
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Harald Stark 6/2003
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Der Nordgauer Hof am St. Emmeramsplatz
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Der "Nordgauer Hof" in seiner heutigen Gestalt, 2003
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Das Haus an der Pforte vor St. Emmeram erbte Heinrich V. Notthafft "der
Erwerber" von seiner Tante Siguna v. Preysing. Am 21. Juni 1410 vertrug er sich
mit dem Miterben Sigmund Frauenberger zu Frauenberg dahingehend, dass ihm
dieser das Haus gegen die Bezahlung einer Abfindungssumme überlassen solle.31
1426 veräusserte Heinrich Notthafft das Anwesen um 900 Gulden an Pfalzgraf
Johann, weshalb dasselbe dann der "Pfälzer- oder Nordgauerhof" genannt wurde.
1537 erwarb das Kloster St. Emmeram das Anwesen, um es 1654 an das Bistum
Freising zu veräussern. 1748 mietete der zum Prinzipalkommissär am
Immerwährenden Reichstag ernannte und aus Frankfurt am Main kommende Fürst
Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis das Haus vom Freisinger Bischof.
Nachdem es 1792 durch Feuer total zerstört worden war, kaufte das fürstliche
Haus 1804 die Brandstätte um 22.000 fl. um sie im selben Jahr an Carl v.
Dalberg um 3000 fl. weiter zu verkaufen, da Fürst Carl Anselm von Thurn und
Taxis die Kosten für einen Neubau zu hoch waren. Dalberg ließ durch Emanuel d'
Herigoyen in den Jahren 1805 bis 1807 den heutigen Bau erstellen, der 1884 und
1896 verändert worden ist.32
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Harald Stark 6/2003
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St. Ägid und die Deutschordenskommende in Regensburg
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Schon 1128 war in Jerusalem von deutschen Pilgern ein deutsches Hospital
gegründet worden. Der dritte Kreuzzug (1189-1190), dem sich auch Bischof Konrad
II. von Regensburg (1186 - 1204) angeschlossen hatte, brachte dem Kaiser
Friedrich I. Barbarossa am 10. Juni 1190 unweit der Stadt Seleucia den nassen
Tod im Flusse Saleph. Nach diesem Unglück entschlossen sich viele Kreuzritter
zur Rückkehr nach Europa. Die übrigen aber zogen über Tyrus vor das seit 1189
von christlichen Kriegern eingeschlossene Akkon, um bei der Belagerung zu
helfen. Die Seuchen, die vor Akkon unter den vom Hunger und dem ungewohnten
Klima geschwächten Kreuzfahrern wüteten, waren der Anlass zur Stiftung des
Ordens der deutschen Hospitalbrüder, bei dessen Konstituierung am 19. November
1190 auch Bischof Konrad von Regensburg anwesend war. Dieser Orden wurde
schliesslich während des nächsten Kreuzzuges, am 5. März 1198, zu Akkon in
einen Ritterorden, den Deutschen Orden, umgestaltet.
Im Jahre 1210 übergab Herzog Ludwig von Bayern die Arnulfspfalz, die bisherige
Residenz der Burggrafen von Regensburg, samt der dazugehörigen Kirche St. Egid,
dem Deutschen Orden. Als erster Komtur des Hauses St. Gilg (auch Gilgenhof
genannt) erscheint 1224 Heinrich v. Wildenau. Im Lauf der Zeit erwarb die
Kommende umfangreichen Besitz in der Stadt und in der Umgebung Regensburgs. Sie
wurde zur Ballei Franken gerechnet und bestand bis 1809.
Die Ägidienkirche wurde 1152 durch Bischof Heinrich geweiht. Um 1250 - 60 fügte
der Deutsche Orden an diese Kirche, die wahrscheinlich die Stelle des heutigen
Chores eingenommen hat, ein zunächst einschiffiges Langhaus an, an das wohl im
14. Jahrhundert, unter gleichzeitiger Verlängerung nach Westen, zwei ungleiche
Seitenschiffe angebaut wurden. 1278 wurde die Kirche zur Personalpfarrkirche
des Deutschen Ordens bestimmt. Um 1884 ließ der Buchdruckereibesitzer Karl
Pustet die Kirche restaurieren, wobei die barocke Einrichtung entfernt wurde
und neugotische Altäre in die Kirche kamen.
Auch mehrere Glieder der Familie v. Notthafft traten in den Deutschen Orden ein
und wirkten vor allem Preußen. Der erste bekannte Deutschordensherr aus der
Familie ist
Johann II.,
ein Sohn Conrad Notthaffts I. von Heilsberg. Er erscheint schon bei seiner
ersten Erwähnung am 7. Mai 1337 als Gebietiger, und zwar als Komtur zu Birglau
im Kulmerlande. 1343 beteiligte er sich an der Niederschlagung eines Aufstandes
der Esten und wurde mit einem Teil des preußischen Aufgebots auf die Ordensburg
Weißenstein in Estland entsandt, um von dort - offensichtlich in Zusammenwirken
mit dem livländischen Ordensheer - den Aufstand vollständig niederzuwerfen.
Bald darauf wurde er zum Komtur in der zu den hochmeisterlichen Kammerballeien
gehörigen Ballei Bozen in Südtirol befördert; in zwei Verträgen zwischen den
Vettern Albrecht Nothaft v. Weißenstein und Conrad II. Notthafft v. Heilsberg
aus dem Jahr 1345 erscheint er als Landkomtur des Deutschen Ordens in Bozen.
Schon 1346 findet er sich jedoch wieder in Preußen, und zwar als Komtur in der
wichtigen Komturei Thorn. Von dort wurde er, nachdem ihn die Untertanen der
Komturei Thorn als wahren Unhold dargestellt hatten, in die Ballei an der Etsch
versetzt, wo er von 1350 bis 1357 als Landkomtur erscheint.33 Am 23. August des
letztgenannten Jahres urkundete er wieder als Landkomtur in Bozen. Um 1360
kommt Johann Notthafft nach Regensburg; am 13. Juli 1363 einigte er sich mit
Heinrich dem Wilbrant, Komtur zu St. Gilgen in Regensburg, wegen des Eckhauses
am St. Gilgenhof daselbst dahingehend, dass Johann das Eckhaus inne haben soll,
so lange er lebe. Nach seinem Tode solle es aber an den Konvent zu St. Gilgen
fallen.34 1366 urkundete Johann der Notthafft als Komtur zu St. Lienhard35 in
Regensburg, welches Amt er wohl bis zu seinem Tode um 1370 inne hatte.36
Doch auch später sind zahlreiche Notthaffte als Deutschordensritter in Preußen
aktiv: Ein
Engelhard Nothaft
erscheint vom 1413 - 1419 als Münzmeister in Thorn, ein weiterer
Engelhard Nothaft
zur selben Zeit als Glockenmeister in Marienburg.
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Das vermeintliche "Totenschild" erinnert an die Einkleidung des Deutschherrn
Hans Jakob Notthafft 1525
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Heinrich Nothaft
war 1450 Kellermeister in Elbing und erscheint von 1450 - 1462 als unterster
Kumpan des Hochmeisters Ludwig v. Erlichshausen. Wenn der Arzt Dr. Hermann v.
Birken am 5. Mai 1462 berichtet, daß der alte und der junge Herr Nothaft
gar sere krank
seien, so dass der ältere kaum mit dem Leben davon kommen werde, während bei
dem jüngeren noch Hoffnung bestünde, so dürfte der alte Herr Nothaft mit dem
Kumpan Heinrich Nothaft identisch sein. Der jüngere Nothaft ist möglicherweise
jener Ordensbruder
Konrad Nothaft,
der 1471 - 1472 als Hauskomtur von Brandenburg, 1482 - 1484 als Pfleger in
Barten und 1486 - 1490 als Komtur in Ragnit bezeugt ist.37 Nach Franz v.
Notthaffts Familiengeschichte war er ein Bruder von Christoph Notthafft v.
Weissenstein zu Thumsenreuth, und verglich sich 1461 mit seinem genannten
Bruder wegen des väterlichen und mütterlichen Erbes.38 Aber auch als Söldner des
Deutschen Ordens finden sich Angehörige der Familie in Preußen, so etwa 1411
Konrad Nothaft
und 1466 - 1468
Ulrich Nothaft v. Weissenstein.
In den deutschen Balleien sind ferner nachweisbar:
Hans Nothaft
1483 als Deutschordensamtmann in Prozelten,
Johann Nothaft
1512 - 1518 als Komtur in Mergentheim,
Hans Jakob Nothaft
als Komtur in Regensburg und
Wilhelm Nothaft
1545 als Hauskomtur in Horneck.39 Der genannte
Hans Jakob Nothaft,
an dessen Einkleidung im Jahr 1525 in der St. Ägidienkirche in Regensburg ein
Wappenschild erinnert,40 war ein Sohn Bernhard Notthaffts zu Aholming und
Schneiding. Rettinger schreibt von ihm 1531 in seiner Familienchronik:
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Der Deutschherr Hans Jacob Notthafft in Rettingers Familienchronik,
1530
|
"Hanns Jacob Notthafft der erst des Namens von Wernberg Zu Ahelming vnnd
schneiding etc. Ein Teutscher Herr zu Elling Im Franckenlandt, des Pernhardt
Notthafft des ersten Sune, auß der edlen vnd dugenthafften Frawen Barbara
Laymingerin von Ahaim geboren, Herr Haimeran Notthafft den II. Enenkel vnnd des
yetzo vorbenenten Haymeran Notthafften des dritten Brued[er]. Diser Notthafft,
ein Jungling groß vnnd Ernstlichs gemueths, wellcher sich noch also Junger auß
radt vnnd maynung seiner Frauen Muetter, auch and[er]n seiner freundt In den
Orden der Teutschen Ritterschafft willigklich hat gegeben vnd den selben Orden
hat an sich genomen Zu Elling Im frenckischen Landt, Alß man hat gezelt 1524
Jar Im Herbst vnd auch also die Ritterschafft Empfangen, In wellichen Orden er
noch pis hieherr (1531) In Dugenten groß hat aufgenomen vnnd die weil dann
diser Dugentreich ritter Herr Hanns Jacob Notthafft diser Zeit noch in leben
ist, will ich sein kunfftigk guett thatten vnd Leben dem zukunfftig[en]
Kronickhschreiber hiemit haym gestellt haben."41
|
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1
|
Regensburg zur Römerzeit, Regensburg 1979, S 88
|
2
|
Karl Bauer: Regensburg - Aus Kunst-, Kultur- und Sittengeschichte, Regensburg 1994, S. 10-12; Klaus Schwarz: Die Ausgrabungen im Niedermünster zu Regensburg, Kallmünz 1971, S. 22 ff.
|
3
|
Max Piendl: St. Emmeram/Regensburg, Schnell Kunstführer Nr. 573, München/Zürich 1992, S. 2 ff.; Edmund Stauffer: Bischofshof Regensburg, München/Zürich 1980, S. 8 ff.
|
4
|
Die Kunstdenkmäler von Bayern, Band XXII, Stadt Regensburg, Teil III, Profanierte Sakralbauten und Profangebäude, München 1933;
|
5
|
Hugo Graf von Walderdorff, "Regensburg in seiner Vergangenheit und Gegenwart", Druck und Verlag von Friedrich Pustet, Regensburg, New York und Cincinnati, 1896, 2. unveränderter Nachdruck, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 1977;
Unter vielen in der Kirche bestatteten Personen sollen nur erwähnt werden, zwei Bischöfe, drei Weihbischöfe, sowie viele adelige Personen, darunter die letzte Chorfrau (Margarethe von Parsberg, gest. 1594), vom Mittelmünster St. Paul, einem der drei adeligen reichsunmittelbaren Damenstifte in Regensburg das während der Reformation aufgelöst, in der Gegenreformation zu einem Jesuitenkolleg umgewandelt; und nach Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 gänzlich abgetragen wurde.
|
6
|
Die Kunstdenkmäler von Bayern, Band XXII, Stadt Regensburg, Teil III, Profanierte Sakralbauten und Profangebäude, München 1933;
|
7
|
Karl Bauer Regensburg Kunst- Kultur- und Alltagsgeschichte", 5. Auflage 1997, Mittelbayerische Druck- & Verlags-Gesellschaft;
|
8
|
FamG. II, 216
|
9
|
FamG I, 235 nach VO Bd. 25, S. 209
|
10
|
FamG I, 370
|
11
|
Bereits 1229 sollen die Paulsdorfer den Minoriten den Grund zum Bau des Klosters gegeben haben.
|
12
|
Hugo Graf von Walderdorff, "Regensburg in seiner Vergangenheit und Gegenwart", Druck und Verlag von Friedrich Pustet, Regensburg, New York und Cincinnati, 1896, 2. unveränderter Nachdruck, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 1977;
|
13
|
Peter Morsbach: Niedermünster Regensburg, Schnell Kunstführer Nr. 50, München/Zürich 1993, S. 5
|
14
|
FamG II, 227, 228
|
15
|
FamG. II, 349
|
16
|
FamG. II, 363
|
17
|
FamG. I, 420, 421
|
18
|
FamG. I, 424
|
19
|
FamG. I, 568
|
20
|
FamG. II, 47
|
21
|
KDM Stadt Regensburg II, 238
|
22
|
KDM Regensburg II, 246
|
23
|
Die Kunstdenkmäler von Bayern, Band XXII, Stadt Regensburg, Teil 2, Die Kirchen der Stadt, München 1933;
|
24
|
Die Kunstdenkmäler von Bayern, Band XXII, Stadt Regensburg, Teil 1, Dom und St Emmeram, München 1933;
|
25
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Joseph Rudolph Schuegraf - geb. 1790 in Cham, gest. 1861in Regensburg - der mit über 180 ausführlichen historischen Arbeiten verdienstvolle Erforscher der oberpfälzischen, teilweise aber auch der niederbayerischen Geschichte, hat mit seinen 18 Jahre währenden und 1847 bis 1849 auf 650 Seiten veröffentlichen Studien zum Regensburger Dombau zu dessen Fertigstellung nicht unwesentlich beigetragen.
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26
|
Der unbekannte Schöpfer des Hochgrabes für Erminold, den ersten Abt des Prüfeninger Klosters wird in der Kunstgeschichte als "Erminoldmeister" bezeichnet. Ihm werden auch die genannten Plastiken im Regensburger Dom zugeschrieben.
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27
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"Der Dom zu Regensburg – Ausgrabung . Restaurierung . Forschung", Ausstellungskatalog anläßlich der Beendigung der Innenrestaurierung des Regensburger Doms, 1984 – 1988, Verlag Schnell & Steiner, München, Zürich, 1989;
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28
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Bauer, S. 149; Walderdorff, S. 280 f.
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29
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FamG II, 14 f.
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30
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FamG I, 420
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31
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BayHStA. München, U 239
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32
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Walderdorff, S. 532
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33
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Hans Koeppen: Der Fall des Gebietigers Johann Nothaft, in: Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen, Bad Godesberg 1967, S. 153 ff.
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34
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Orig. im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.
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35
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Felix Mader: Die Kunstdenkmäler der Oberpfalz: Stadt Regensburg II. München 1933, S. 184: "St. Leonhard war früherr Johanniterkommende. Die älteste Geschichte liegt im Dunkeln. Der erste beurkundete Komtur Peringer wird 1276 genannt. Wegen ungenügender Einkünfte im 16. Jhd. eine Inkorporation an die Komturei Altmühlmünster; beide wurden zusammen durch Administratoren verwaltet. Später folgten wieder Komture. 1803 kam die Komturei an das Fürstentum Regensburg. Die Kirche gehört wohl der Mitte des 12. Jahrhunderts an." - Hier stellt sich also die Frage, wie Johann Nothaft als Deutschordensherr Komtur einer Johanniterkommende werden konnte?
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36
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FamG I, S. 229 ff.
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37
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Hans Koeppen: Der Fall des Gebietigers Johann Nothaft, in: Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen, Bad Godesberg 1967, S. 154 f.
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38
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FamG I, S. 392 f.
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39
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Hans Koeppen a.a.O, S. 155
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40
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Das Schild trägt folgende Umschrift: anno dni 1525 am 19 tag nove[m]bris ist her han[n]s iacob nothaft in teit[sc]he[n] orden ein klaidet
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41
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Rettinger fol. 16r (Dcp 2687)
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Harald Stark 6/2003
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