Wappen Notthafft Familie Notthafft
Die Herren von Liebenstein im Egerland

Im südlichen Teilabschnitt des Egerlandes waren es die Nachkommen der beiden ältesten, im Zusammenhang mit der Burg Eger kundbar gewordenen diepoldingischen Ministerialen, der Brüder Udalricus und Piligrimus de Egere, die sich nach ihren neuen Burgensitzen als die Herren von Liebenstein und die Herren von Falkenberg benannten. Der geschlossene Kern des Liebensteiner Besitzes um ihre Stammburg reichte im Norden bis nach Hohenwald und südwärts bis Dürnkonreuth, grenzte im Osten an die Reichenbacher Probstei Hohenstein und im Westen an das Gebiet der Herren von Falkenberg. Darüber hinaus gehörten dazu Groß- und Kleinbüchelberg, etliche Güter am Teichelberg, verschiedener Streubesitz im Raume Mitterteich und Tirschenreuth; hier vor allem eine Reihe von Zehnten in mehreren Ortschaften, die auf ältere Besitzrechte hindeuten und in der ersten Häfte des 13. Jahrhunderts vom Kloster Waldsassen abgelöst wurden. Weiters eine Anzahl von Reichslehen zwischen Hardeck gegen Münchenreuth sowie am Tillenberg zwischen Albenreuth und Gosel. Schließlich ein größerer Komplex um die vor 1264 bei Eger errichtete Burg Neu-Liebenstein, der sich von Mühlbach an der Eger über Riehm und Triesenhof bis Hirschfeld und Lindau in etwa 9 Kilometer Längenausehnung nordwestlich von Eger hinzog. (Sturm: Hist. Atlas Tirschenreuth, 38)

Das Kernstück am Oberlauf der Waldnaab, die inzwischen verschuldete Burg Liebenstein mit allen Zugehörungen, verkaufte aus dem Liebensteinischen Erbe Dietrich von Parsberg 1295 an Waldsassen. (Sturm a.a.O. 57)

Das Gebiet westlich und südwestlich des Tillenberges scheint ursprünglich weitgehend im Besitz der noch unter dem nordgauischen Markgrafen Diepold III. kundbar werdenden späteren egerländischen Reichsministerialen von Falkenberg und Liebenstein gewesen zu sein. Auf Udalricus de Liebenstein et frater eius Adalbero, Zeugen einer undatierten Bischofsurkunde aus der Zeit nach 1140, durch die dem Kloster Waldsassen die Schenkung von Wernersreuth bestätigt wurde, dürfte die Gründung von Ulrichsgrün am Nordhang des Tillenberges und des benachbarten (Alt-) Albenreuth - in den älteren Niederschriften stets mit "Albernreuth" wiedergegeben - zurückgehen, nach welchem dann Neualbenreuth benannt wurde. Frühzeitig erwarb hier das Kloster Waldsassen Besitzrechte, so um 1223 von Ulrich von Liebenstein Zehnte in Gosel, die 1245 Heinrich von Liebenstein wieder eintauschte.

Nach dem Aussterben der beiden Ministerialengeschlechter im Mannesstamm, die Falkenberger ach 1252 und die Liebensteiner nach 1291, gingen deren umfangreichen reichslehenbaren Besitzungen an die Gatten ihrer Töchter über. Erben nach Gottfried von Falkenberg waren seine Schwiegersöhne Landgraf Gebhard von Leuchtenberg und Konrad von Weidenberg. Nach Heinrich von Liebenstein - soweit der Raum um Albenreuth in Betracht kommt - dessen Schwiegersöhne Dietrich von Parsberg, Albert und Ulrich von Hertenberg und Albrecht Nothaft. (Sturm a.a.O. 133)

 

 

 

Richteramt Liebenstein

Die nach Aussterben des Reichsministerialengeschlechts der Liebenstein von Dietrich von Parsberg als Erben 1295 dem Kloster verkaufte Burg und Burghut Liebenstein (ME 471, 503) bildete den Kern des nachmaligen Richteramtes. Dazu gehörten laut W SalB Ende 14. Jh. außer den auch später zugeordneten Ortschaften, das alsbald in das Gericht Tirschenreuth eingeteilte Dorf Thännersreuth und neben Poppenreut desertum, Ruzenpuhel desertum prope Lengenfeld und Utenreut desertum prope Stein ein anscheinend älterer Herrschaftsbezirk Hohenthann, der in den Zuständigkeitsbereich des Richteramtes aufgegangen ist. Das Privileg K. Sigmunds aus 1434 führt bei munitionem Libenstein cum villa folgende Orte an: Erkersrewt, Heinrichsrewt, Jgleszrewt, Stain, Pilgremsrewt, sowie das alsbald dem Gericht Beidl eingegliederte Schontann und das W Ämter V 1560 außerdem die zuvor zum Gericht Tirschenreuth gehörigen Orte Schwarzenbach, Kleinkonreuth, Gründlbach, von denen die beiden erstgenannten diesem Gericht wieder zurückgegliedert und Gründlbach dem Gericht Wondreb zugeteilt wurden. Im Kurpfälzischen Ämterverzeichnis aus 1622 tritt das Richteramt Liebenstein im gleichen Gebietsumfang wie 1434, nur mit der Ergänzung Ödschönlind, wieder in Erscheinung. (Sturm a.a.O. 321)

R e g e s t e n

c. 1143 (1140-1146)

Markgraf Diepold gibt zum Seelenheil seiner Gemahlin Kunigunde zwei Dörfer Wernersreuth dem Kloster Waldsassen zu ewigem Gebrauche der Brüder.

Zeugen: "Altmannus de Sigenburch, Gebehardus de luikenberge, Cunradus de biburch, Berchtold de Scamhobeten, Ulricus de lumma, frater eius Pilgrimus, Udalricus de liebenstein et frater eius Adalbero, Adalbertus dapifer et frater eius Cunradus et Udalscalcus, Otto officialis, Parrochianus de Egra, Parrochianus de gundereben, Parrochianus de phidele, Parochianus de dursinruit, Parochianus de radewize et alii plures."

(Orig. Perg. mit zerbrochenem Siegel eines Bischofs von Regensburg im k. bair. Reichsarchiv. Reg. boica I, 199 ad ann c. 1150)

Anm.: Erste Dienstmannen, die sich von ihrem Sitze (Liebenstein südl. von Tirschenreuth), nicht nach Eger nennen. (Die von Lumma beziehen sich vielleicht nicht auf das egerländische Loma, sondern auf Loma bei Nabburg.) - Die Pfarrer von Eger, Wondreb (gundereben), Beidl, Tirschenreuth und Redwitz erschöpfen wohl alle damaligen Pfarrstellen des Egerer Dekanats. Wunsiedel zweigte erst später von Redwitz ab.

Mon. Egr. (63)

1154, 15. Nov.

Herzog Friedrich von Schwaben schenkt sein Gut Watzgenreuth mit aller Zugehörung und in den gleichen Rechten und Freiheiten, wie die andern vom Stifter des Klosters, Markgraf Diepold, derselben Kirche übertragenen Lehen von seinem Vater, dem Könige Konrad, bestätigt wurden, dem Kloster Waldsassen, gewährt demselben richterliche Gewalt und Steuerfreiheit und erlaubt Lehensübertragungen an dasselbe.

Unter den Zeugen: "Vlrich de livenstein, Pilgrim de valkenberch, Conrath de birke et fratres sui, Egilwart de brantbuch (Brambach) et ceteri ministeriales."

(Orig. Perg. ohne S. im k. bair. Reichsarchiv. Reg. boic. I, 214)

Mon. Egr. (74)

1165, 10. Juni

Ulrich v. Liebenstein stirbt: "IV. Idus Junii obiit Udalricus de Liebenstein".

(Necrol. S. Michaelis Bamberg. posterius in Jaffe, Bibl. rer. germ. V, s. 565.)

Mon. Egr. (79)

 

 

  1. 1157

Markgraf Berthold v. Vohburg gibt einen Hof bei Strobendorf auf. "Testes: ...Chuno de Liebenstein..."

(Mon. boic. XIV, 428)

Mon. Egr. (75)

  1. 1173

Pabo von Heitstein übergibt sein Gut Luvelingen und Hawartsdorf in die Hand des Markgrafen Berthold von Vohburg, als Schutzherrn des Klosters Reichenbach.

Testes...Otto de Lenenowi, Fridericus pincerna, Gotefridus de lengenowi, Gerungus de Egere, Chuno de liebinstein,...Rudegerus de Haitstein..."

(Aus dem Übergabsbuch d. Kl. Reichenbach, in: Mon. boic. XXVII. nr. 29, p. 23)

Mon. Egr. (84)

  1. 1177

Gertrud von Schwarzenbach und ihre Tochter Margareth übergeben in die Hände Diepolds v. Leuchtenberg den Klosterbrüdern in Reichenbach ein Höflein Immendorf.

"Testes: ... poppo, Cuno de libenstein..."

(Aus dem Cod. tradit. des Kl. Reichenbach in: Mon. boic. XXIX, nr. 32, p. 25)

Mon. Egr. (85)

 

1182, 29. Sept.

Kaiser Friedrich I. nimmt das Kloster Reichenbach in seinen Schutz: Personen wie Besitzungen; darunter im Egerland: Dippersreut, Frauenreut, Konersreut, Brunn, Bernreut, Göpfersgrün, Marchanei, Rebersreut, Kunreut, die von seinem Oheim geschenkten Hohenstein und Rohr.

Unter den Zeugen: Albertus Nothafft, Rubertus de Liebenstein.

(Aus einem Copiale v. J. 1402 in: Mon. boic. XXVII, nr. 41, p. 32. Ried I, nr. 280, p. 258; Boehmer, Reg. imp. [II-IV] nr. 2652, s. 142).

Mon. Egr. (93)

1215, 3. Jan.

Kön. Friedrich II. schreibt dem H(einrich von Liebenstein), Richter, und den übrigen Dienstmannen von Eger, er wolle, daß dem Kloster Waldsassen sein (1214, 10. Juni) zu Eger gegebenes Privileg unverbrüchlich gehalten werde, daß, sowie er seinen Beamten verboten, in den Dörfern des Klosters das gewöhnliche Gericht zu halten, er ihnen gleiches auch bezüglich ihrer Vogteien gebiete, und daß er dem Kloster die Freiheit seines von seinem Oheim König Philipp geschenkten Hauses zu Eger sowie die von ihnen (den Ministerialen) oder ihren Eltern geschenkten Lehenstücke bestätige.

(Cod. antiquiss. waldsass. fol. 12b im k. bair. Reichsarchiv. Mon. boic. XXXI, 492. Boehmer, Reg. imp. V., ed. Ficker, nr. 775, s. 195)

Anm.: Ersterwähnter Landrichter; H. sich Heinrich von Liebenstein, der noch 1221 vorkommt, vgl. nr. 157.

Mon. Egr. (134)

 

1217, 31. Mai

Rabodo, Pfalzgraf, und Heinrich, Grafen von Ortenburg, vertauschen ihr Gut Tirschenreuth zur Zeit des Abtes Herrmann an das Kloster Waldsassen, wogegen ihnen dasselbe durch die Hand seines Grundherrn, des röm. Königs Friedrich, das Gut Sewarn und zwei Höfe in Bibera, sowie 190 Talente Regensb. gaben; das geschah vor K. Friedrich. Als aber Tirschenreuth durch die Hand des Salmanns zu übergeben war, traf es sich, daß dieser, Albrecht Luzman, vor etlichen Jahren im Felde gefallen und dessen Söhne noch nicht zu Jahren gekommen waren, weshalb die Sentenz der Fürsten dahin ging, daß Graf Konrad von Mospurg, der Vandte der Söhne, sie vertreten sollte, doch war derselben diesen Tag nicht zugegen.

Zeugen: Heinricus de Kiensperg et Heinricus filius eius, Luthwicus filius sororis ejus, Chuno et Rudgerus de Liebenstein, Marquardus de Wagow..."

Die Übergabe erfolgte dann zu Freising unter anderen (angeführten) Zeugen. Acta sunt haec anno dominicae incarnationis M. CC. XVII.

(Kopialb. des Kl. Waldsassen in k. bair. Reichsarchiv. Acta Waldsass. p. 212, 213, nr. 389. - Lünig, Corp. feud. III, 613. Boehmer Reg. Imp. V. [ed. Ficker] nr. 905, s. 217. Reg. boica II. 88).

Mon. Egr. (138)

1218, Okt.

Kön. Friedrich II. bestätigt dem Kl. Waldsassen zwei Tauschgeschäfte, wonach einerseits Kuno und Heinrich v. Liebenstein für einen Hof in Kropitz (bei Franzensbad), den der frühere Abt von Arnold Angel kaufte, einen Teil des Dorfes Konreuth (Cunratsruot = ? welches der vielen Konersreut, Konreut oder Kunreut?) an das Kloster geben, andererseits Friedrich von Waldthurn seine Güter in Schönfeld und Triebendorf für sechs Güter Birk, Losau, Reut, Luotsow, Horwe und Eppenreuth überlässt.

(Cod. antiquiss. waldsass. Acta waldsass. p. 214, 215, nr. 292. - Mon. boic. XXXI, 496.)

Mon. Egr. (144)

c. 1220

Heinrich von Liebenstein stellt allte Güter, die er von Seite des Klosters Waldsassen auf Lebenszeit besaß, mit Zustimmung seines Bruders Kuno mit und nach seinem Absterben der genannten Kirche zurück, wogegen diese dann nach dem Ausspruche Albrecht Nothafts und Kunos (v. Liebenstein) 60 Pf. geben muß.

"Testes: Antiquus Nothaft, Cuno de libenstein, Albertus filius Nothhafti, Gotefridus de valkenberc, Arnoldus angil."

(Or. a. Perg. mit einem Siegelreste im k. bair. Reichsarchive. S. Siegeltafel I, fig. 1. - Reg. boica I., 314 mit J. 1180)

Anm. Langs Einreihung (Reg. Boica) unter 1180 ist sicher unrichtig; die Zeugen weisen allzu bestimmt auf die Zeit um 1220.

Mon. Egr. (156)

 

1221

Abt Eberhart von Waldsassen bekennt, daß das Kloster dem Ulrich von Bischofsgrün (?) das öde Dorf Putzenreut auf Lebenszeit verlieh gegen einmalige Zahlung von 2 ½ Talenten.

Testes: dominus heinricus de libenstein, qui tunc fuit iudex prouincialis egere, Ulricus de libenstein, Arnoldus dictus Angel, bertoldus de zetendorf, Albertus de bernstein, Meino de brande."

(Orig. Perg. mit S. des Abtes im k. bair. Reichsarchiv. Acta Waldsass. p. 237, nr. 428. Reg. boic. II, 124).

Mon. Egr. (157)

1222

Gothefridus de valkenberc verkauft dem Kloster Waldsassen das Dorf Pleissen (villam, que plissene vocatur) mit aller Zugehör an Feld und Wald und stellt acht Bürgen sowie 15jährige Gewährsfrist, binnen welcher alle dem Kloster in den Weg gelegten Hindernisse durch diese Bürgen und Salmänner beseitigt werden sollen, widrigens diese sich gegen Eger stellenmüssten.

"Huius rei fideiussores et testes sunt: Antiquus Nothaft Albertus et filii eius Albertus et Heinricus, Cono et heinricus fratres de libenstein, Heinricus de kinsberg, Cunradus de valkenberg, Berchtoldus de honberg."

(Orig. a. Perg. in duplo im kön. bair. Reichsarchive. S. Gottfrieds nur in einem Reste hangend, vgl. Siegeltafel I, fig. 2. Eine Kopie auch in d. Kopialb. d. Kl. Waldsassen I, 674. Acta Walds. p. 185, nr. 394 zum Jahre 1211! - Reg. boica II, 130)

Mon. Egr. (158)

1223, 10. Nov.

König Heinrich VII. entscheidet in öffentlichem Landgerichte zu Eger, daß im näheren Umkreis des Klosters Waldsassen oder auf dessen Besitz keine Veste erbaut werden dürfe:

"Wir Heinrich, von Gottes Gnaden römischer König und allzeit Mehrer des Reiches, entbieten unsere Gnade mit allem Guten Allen, die gegenwärtiges Schreiben zu Gesicht bekommen werden! Wir wollen kund tun allen Menschen, sowohl der künftigen als gegenwärtigen Zeit, daß zu Gunsten unserer geliebten Brüder in Waldsassen unter unserem Gerichtsvorsitze beschlossen wurde, daß auf ihren Gütern oder in der Nähe des Klosters zum Nachteil ihrer Kirche keine Veste erbaut werden darf. Damit nun dieser unserer feierlich und gesetzlich getroffenen Verfügung Niemand inskünftig entgegenzutreten wage, ließen wir die Vorsichtsverfügung schriftlich niederlegen und mit unserem Siegel bekräftigen mit Bestimmung von Zeugen, deren Namen hier folgen: Conrad unser Kanzler, Bischof von Speyer, Eckebert, Bischof von Bamberg, Hermann, Markgraf von Baden, Theobald, Markgraf von Hohenperch (Hohenburg), Gewehard, Landgraf von Luckenberch (Leuchtenberg) und sein Bruder Theobald, Gerhard, Graf von Deisth, Eberhard von Eberstein, Everhard von Sluozperch, Anselm, Marschall von Justichen, Conrad, Truchseß von Waldburg, Ditho von Ravenesborch (Ravensburg), Albert Lupus (=Wolf), Herman, Albert Rindesmule von Nürnberg, Albert Nothafte und sein Sohn Albert (Albertus Nothafthe et filius eius Albertus), Albert von Wonsedele (Albertus de Wonsedele), Heinrich von Kinsperch, Conrad von valkenberch und Gottfried sein Bruder (Cuonradus de valkenberch et Gotefridus frater eius), Ulrich von Liebenstein (Vlricus de Leuenstene, Cuono et heinricus fratres de Louenstein), Marquard von Wachowe, Arnold von Sparrenberch und sein Bruder Rudeger von Sparrenhecke (Arnoldus de Sparrenberch et frater eius Ruodegerus de Sparrenhecke) und mehrere andere..."

(Acta Walds. p. 244, nr. 441 - Mon. boic. XXX, 117. Reg. boic. II, 134-136... - Gradl bringt die Transkription der lat. Originalurkunde - deutsche Übersetzung bei F. Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 32)

Mon. Egr. (161)

c. 1224

Abt Eberhard von Waldsassen berichtet über den von den bisherigen Beliehenen durch das Kloster erfolgten Rückkauf (Loskauf) der seitens des Herzogs Leopold von Österreich dem Kloster geschenkten Einkünfte:

"...In Tirschenreuth und Großklenau und in Swaichoven lösten wir den sechs Pfund (talenta) tragenden Zehent aus der Hand des Gerold von Wildstein um 69 Mark ein. ...

In Grossensees (Chrebzensicz, also eigentlich Krebsort) erkauften wir den auf 2 Pfund geschätzten Zehnt von Ulrich von Liebenstein um 24 Mark und gaben dem Grafen von Ortenburg für den Verzicht zehn Mark. In Cirkenreuth lösten wir den Zehent von 6 Schillingen (solidos) Erträgnis von Chalhoch von Hohenwald bei dem Kaufe seines Hofes in Dobrikau ein; auch Ulrich von Liebenstein, der damit den genannten Chalhoch belehnt hatte, verzichtete zu unseren Gunsten auf denselben zum Ersatz für den Schaden, den er uns zugefügt hat.

In Leonberg erkauften wir den 9 Schilling tragenden Zehent von Heinrich von Ratschau um 7 Mark; auch Ulrich von Liebenstein, der Heinrich damit belehnt hatte, verzichtete zu unseren Gunsten auf ihn bei dem Rückkauf und Tausch eines Gutes Voytsreuth (Voitsried bei Waldmünchen?), das uns sein Vater übertragen hatte.

In Dobricaw lösten wir den Zehnt von 9 Schillingen Ertrag von Swewus von Liebenstein für 12 Mark ein; auch diesen trat uns Ulrich von Liebenstein bei dem Tausch des Gutes Voythsreuth ab. ..."

(Liber reddituum Waldsass. Cod. bav. monac. 91 eod. lat. 1091 auf Pergament mit Minuskelschrift und roten Initialen; k. bair. Reichsarchiv. - deutsche Übersetzung des lat. Originals: Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 34)

Mon. Egr. (167)

  1. 1224

Ulrich von Liebenstein schenkt unter Zustimmung seiner Söhne dem Kloster Waldsassen mehrere Zehnte:

"...Mein Vater hat derselben Kirche ein Gut, Voytsreut genannt, übertragen, das ich um 10 Pfund einlösen konnte, wie ich tat, mit meinen Zehnten in Dobrigau, Dimarsreut (Themenreuth?), Leonberg, Zirkenreuth, Lonsitz und den beiden Gozel. Von diesen Zehnten habe ich mit allem dazugehörigen Rechte auf die in Dobrigrau und Leonberg frei verzichtet, die vier anderen habe ich mir als Lehen aus der Hand des Abtes vorbehalten. Nachher aber übergab ich den Zehnt in Zirkenreuth als Ersatz des Schadens, der in Grün der besagten Kirche zugefügt wurde; ebenso übergaben ich und meine Söhne dieser Kirche den Zehent in Lonsitz zum Ersatz für den Schaden, den mein Sohn Kuno in Poppenreuth (bei Großkonreuth) verursachte.

(Liber reddit. Walds. B - deutsche Übersetzung des lat. Textes: Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 35)

Mon. Egr. (168)

 

1227 (o.T.)

Abt Eberhard und der Konvent des Klosters Waldsassen kaufen von den Brüdern Konrad und Gottfried von Falkenberg um 90 Mark Silbers eine Wiese und ein Wäldchen, wobei die Brüder auf 10 Jahre Bürgschaft leisteten und die Zeugen und Salmänner unter Einlage von 40 Mark Silbers dem Kloster Gewähr stellten, und zwar: Herr Albertus Nothafft für 10 Mark, Hr. Heinricus de Libenstein für 10 Mark, Hr. Arnoldus de Sparrenberge für 10 Mark, Hr. Marcwardus de Wagowe für 5 Mark, Hr. Heinricus de Swarczenswale für 5 Mark, unter sonstigem Eintritte in Eger.

(Kopialb. des Kl. Waldsassen IV, f. 407 im k. bair. Reichsarchiv).

Mon. Egr. (174)

1234, 11. Juni

König Heinrich VII. erwirbt zu Nutz und Freiheit seiner Stadt Eger einen Teil der Siedlung "Schiffgasse" (Sciphgaze) von Heinrich von Liebenstein, dem er dafür Neurisse in Grün beim Teichelberg zu Tausch gibt.

(Cod. antiquiss. waldsass. f. 14 des k. bair. Reichsarchives in: Mon. boica XXXI, 558)

Mon. Egr. 185

1242, 21. Aug.

Konrad von Hohenberg (Chunradus de Hohenberch) vergleicht sich mit dem Abte Gerhard und dem Konvent des Klosters Tepl, betreffs einiger Güter im Dorfe Sandau.

"testes: fratres de Liebenstein, fratres de Valkenberc, M. de Wagowe, H. de Kiensperc, Vlricum de Cuonradreut, Vlricum de Waltuorn, Fridericum de Waldowe, Waltherum de Ratsheim, iudicem civitatis, Wolfelinum de Vohendraz, Bitterhundum, Ilsungum magistrum monetae, Pertoldum fratrem Alberonis de domo lapidea et alios quam plures testes idoneos."

(Orig. a. Perg. im Arch. d. Kl. Tepl. - Erben, Reg. Boh. I. nr. 1066, s. 504. Herm. v. Reitzenstein, Reg. z. baireut. Gesch. nr. 53.).

Mon. Egr. (197)

1243, 27. Mai

Heinrich Graf von Ortenburg überträgt mehrere ihm von Heinrich von Liebenstein und Heinrich und Albrecht Nothaft von Wildstein heimgesagte Zehnte im Egerland an das Kloster Waldsassen.

(Kopialb. des Kl. Walds. I, 434 im k. bair. Reichsarchiv. Acta Waldsass. p. 306, 307, nr. 531. Reg. boic. II. 334. Hund, Stammenbuch II, 31)

Mon. Egr. (201)

 

  1. 1245

Der Konvent zu Waldsassen bekundet weitere Erwerbungen des Klosters:

"Die beiden Wickelberch, nämlich das große und kleine (Groß- u. Kleinbüchelberg) und 4 Höfe in Oberteich gab uns Heinrich von Liebenstein bei dem Tausch unserer Güter in Schönentanne (Schönthann) und Schönevicht, in Luchau und Radansreuth, in Chunradtsreuth und Wistreuth und in Waydhousen. Und dazu gaben wir 200 Mark und 14 Pfennige. ...

In Alt-Wiesau verkaufte uns Perchthold von Markhausen förmlich und gesetzlich mit allen Rechten 3 Hueben und ein Söldnerhaus und die zwei vorbezeichneten Höfe in Oberteich für 69 Mark. ...

Kleinsterz und Grune, welches früher Leuckenbrunn genannt wurde, und Leugast, verkauften uns die Kinder von Pirchenbrunn mit dem Zehnten und allem Nutzen des Bodens für 100 Mark. Von den Herren von Falkenberg lösten wir das Lehen dieser Dörfer mit 40 Mark ab und von den Herrn von Sparrenberch zwei Zehnte für 12 Mark.

Großensterz mit allen Grenzen und allem Dazugehörigen mit Ausnahme von 2 Höfen, verkaufte uns Konrad von Falkenberg mit Einstimmung seiner Brüder für 135 Mark und einem Fuder Wein; der Wein wurde seinem Bruder Gottfried eingehändiget; auch seinem jüngeren Bruder Friedrich gab Konrad 5 Pfund für die Einwilligung. Die zwei noch übrigen Höfe erwarben wir vollständig von Gottfried Albus von Chemnat für 7 Pfund.

Eine Wiese und ein Gebüsch, Heusterz genannt (bei Mitterteich) kauften wir von den Herrn von Falkenberg um 51 Mark. ...

Pleissen und Steinmul verkaufte Gottfried von Falkenberg mit Beistimmung seiner Brüder mit allen Rechten und Freiheiten um 135 Mark. Als aber nachher sein jüngerer Bruder, namens Friedrich, wegen dieses Kaufes unbilliger Weise uns belästigte, erhielt er von uns 15 Regensburger Pfund und er gab sich mit dem Kaufe völlig zufrieden.

Chantraw (Kondrau), das auf der anderen Seite des Bächleins zur Besitzung Tirschenreuth gehört, verpfändete uns Gottfried, der Vater der Herren von Falkenberg, für 14 Mark. Bei seinem Tod übertrug er uns dasselbe in aller Form als freiwilliges Geschenk.

(Liber redd. Walds. E - Deutsche Übersetzung des lat. Textes: Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 39 ff.)

Mon. Egr. 208

1252, 1. Dez.

Konrad von Falkenberg (Conradus de Walkenberg) schenkt sein Dorf Pilgrimsreut (Pilmersreuth östl. bei Wondreb), bei Wundreb gelegen, dem Kloster Waldsassen zum Heile seiner Seele, unter dem, daß er und seine Gemahlin Methildis, so lange sie leben, die Einkünfte des Dorfes verwalten dürfen.

"Sigilla conventus, Conradi de V. nec non Heinrici de Liebenstein. Testes: Henricus de Kinsperg, Ulricus de Cunratsreut, Arnoldus Angil, Arnoldus de Raitenbach, Walterus de Curia, Bertoldus quondam iudex, Ruzo, Hermannus iudex de Ermendorf, Albertus de Lapidea domo, Gotfridus quondam iudex."

(Kopialb. d. Kl. Walds. I, 411 und Cod. antiquiss. walds. fol. 70 im k. bair. Reichsarchive. Acta Waldsass. p. 325, 326, nr. 583. - Reg. boic. III, 22.)

Mon. Egr. (221)

1264, 21. Dez.

Abt Heinrich und der Konvent der Kirche in Reichenbach, S. Benedikts Orden, übertragen das Dorf Göpfersgrün, im Egerland gelegen, an Frau Eufemia, Witwe weil. Heinrichs v. Kiensberg, der dasselbe Dorf bei Lebzeiten von der Kirche zu Lehen hatte, und an Berchte, die Tochter des genannten Heinrichs, zu erblichem Besitz gegen einen jährlichen Zins, der dem Kloster oder dessen Provisor in Hohenstein zu entrichten ist.

Testes: "...Rupertus iudex provincialis in Egra et frater suus M. dicti de Liebenstein, Kunzil de Hohenberch, Rupertus de Nuen libenstein, ministeriales. ..."

(Kopialb. des Kl. Waldsassen IV, f. 20 im k. bair. Reichsarchiv)

Mon. Egr. (249)

1265, 20. April

Bruder Heinrich, Deutschordenspriester in Plauen, bekundet die auf Veranlassung seines Meisters Anno erfolgte Entscheidung zwischen dem deutschen Hause in Eger und dem Kloster Waldsassen betreffs der Kirche in Schönbach, des Zehnten von Wallhof und der Leute in Hörsin, wie über die Grenzen der Pfarrei Schönbach.

Zeugen: "domino Abbate de Ozzek Chunrado et fratre friderico dicto de Ratsan et fratre Cunrado, elemosinario de minorum, et Ruperto de liebenstein, iudice prouinciali in Egra, Chnuzil de hohenberch, Bertholdo et Walthero de Curia (nach Wallhof bei Hörsin!), henrico de Ratispona et fratre suo Wolvelino..."

(Orig. Perg. in k. bair. Reichsarchiv; ebd. Kopialb. des Kl. Waldsassen I. 34b fg. u. II. 362. Acta Walds. nr. 647, s. 356-358. Reg. boic. III, 182 ad 1262.)

Mon. Egr. (250)

1265, o.T.

Albrecht Nothaft d.Ä. von Wildstein verkauft und resigniert die Vogtei in Hohenstein an Abt Dietrich und Konvent zu Reichenbach, die ihm dafür ihren Hof in Höflas und 20 Mark Silber gaben.

"Testes sunt: Rupertus de Liebenstein, Vlricus dictus Stoero, Boyzlaus de Hertenberg, Heinricus de Hertenbeg..."

(Diplomatarium Waldsass. p. 658 im k. bair. Reichsarchiv)

Mon. Egr. (254)

1275, 21. Dez.

Friedrich u. Gebhard, Brüder, Landgrafen v. Leuchtenberg, bekunden daß des Ersteren Gemahlin, weil. Elisabeth, die Abt Johannes und der Konvent in Waldsassen ehrenvoll begruben, diesem Kloster dafür das ihnen gehörige Dorf Leichau testamentarisch vermachte, welche Schenkung sie nun eigens bekräftigen.

Zeugen: "Thuto de Hertenberch, Rupertus de Lyebenstein, Heinricus de hertenberch, Eghardus filius Notaphi..."

(Orig. Perg. im k. bair. Reichsarchiv; Acta Waldsass. p. 382, nr. 698. Reg. boic. III, 476)

Mon. Egr. (305)

1277, 3. Aug.

Hedwigis, hinterlassene Witwe Hawards v. Hertenberch, überträgt mit Zustimmung ihrer Söhne Heinrich, Albrecht, Haward und Haward, zwei bessere Höfe in Blumberg, darauf jetzt die Bauern Gotfridus und Rudgerus sitzen, an das Kl. Waldsassen.

Zeugen: Arnoldus de Sparreneke, Rupertus de Liebenstein..."

(Acta Waldsass. p. 392, nr. 710. - Reg. boic. IV. 46)

Mon. Egr. (320)

1279, 13. April

Friedrich und Gebhard, Landgrafen v. Leuchtenberg, übertragen vier Höfe nd die Mühle in Chobost (Köblitz b. Wernberg), die Ulrich v. Pfrimbt jetzt von ihnen zu Lehen hat, auf dessen Bitte schenkungsweise dem Kloster Waldsassen.

"Testes sunt: Fridericus Lantgravius, Gebhardus frater suus, Cunradus de Wirsberg, Rupertus de Libenstein, Eckehardus, Engelhardus, Albertus frater eiusdem dictus de Valkenawe, qui dicuntur Nothaft, milites; Item Rupertus de Libenstein, Albertus Nothaft, Walterus frater suus, Vlricus de Pfrimde, Otto de Zenst, Wolfhardus de Sittelndorf, Wernherus de Redwicz, Gotfridus de Wurze, Wernherus Swere, Wolff de Wisstenstein, Heinricus de Oberndorff, Gotfridus frater suus, Heinricus de Prucke, Rudegerus frater suus, Bertholdus, Fridericus frater suus, Diethericus Notarius et alii quam plures..."

(Copialb. d. Kl. Walds. III, f. 117. Brenner a.a.O. s. 41 irrig unter 1270 nach den Acta Waldsass. p. 370, nr. 668, die auch MCCLXX und IX. Idus (sic!) Aprilis haben.)

Mon. Egr. 326

  1. 1279

Ruprecht v. Liebenstein und sein Sohn resignieren an das Haus der deutschen Brüder in Eger das Lehen über die Güter in Triesenhof, das ihnen zustand und welches von ihnen Berthold, Sohn des Konrad Bart, geliehen empfangen hatte, mit allem Rechte, nachdem sie von Arnold von Oed 20 Mark erhielten.

"Testes sunt: Cunczelinus de hoenberg, Cunradus de Ror, hermannus sub piscina, heinricus de Ratispona, Waltherus de Curia, Gotfridus Merbodo."

(Copiale 64, f. 104 des Komturs v. Witzleben im k. sächs. Staatsarchive)

Mon. Egr. 334

  1. o. T.

Friedrich, Landgraf v. Leuchtenberg, zusammen mit seinem Sohn Friedrich, überträgt dem Kloster Waldsassen für alle durch ihn und seine Leute angetanen Belästigungen und Schäden, einige ihm frei zustehende und von seines Vaters Besitz abgeteilte Güter, nämlich die zwei Dörfer pingart und zwekowe, sowie die Wald-Zeidelweide dabei, mit allen Zugehörungen.

Testes: Gebhardus, patruus suus, lantgravius in Valkenberch, Pabo, judex provincialis in Egra, Rudegerus, frater eius, dictus Sparneck; Tuto de Hertenberg, Engelhardus et Eccardus Nothafti, Rupertus de Lybenstein; Cunradus de Ror, Ulricus de Schebor, Cristanus et Wolvelinus, cives Egrenses..."

(Cod. antiquiss. waldsass. fol. 61. - Acta waldsass. p. 404, 405, nr. 726. - Reg. boic. IV, 164)

Mon. Egr. 348

1289, 25. Juni

Heinrich von Liebenstein verkauft mit Zustimmung seiner Gattin Clara die Hälfte der Dörfer am Teichelberg mit aller Zugehör für 30 Mark löthigen Silbers an Abt Dietrich und Konvent zu Waldsassen und resigniert selbe in die Hände Babos (v. Sparneck), des Landrichters des Egerlandes, welcher vor vielen untengenannten (Gerichts-) Beisitzern diese Güter an Waldsassen überträgt.

(Copialb. des Kl. Waldsassen I, 400 im k. bair. Reichsarchiv. Reg. boic. IV, 410 unter unrichtigem VII. cal. Junii. - : Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 60)

Mon. Egr. 406

 

 

 

 

1289

Arnold v. Öd, Ritter, der die Hälfte der Güter am Teichelberg von Ritter Heinrich v. Liebenstein gekauft hatte, überläßt den ganzen Teichelberg an das Gotteshaus Waldsassen, wofür er andere Dörfer am Teichelberg durch Auswechslung erhielt.

(Anfang einer Waldassener Lokazionsurk. v. 1354, in "In die beati Thomae Apostoli". Acta Waldsass. ad ann. 1354. - : Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 61)

Mon. Egr. 407

 

1290, o.T.

Konrad v. Wirsberg überläßt Güter, die Konrad und Bero, Brüder von Wisau, und fünf Söhne Wernhers von Redwitz, nämlich Heinrich, Reinhard und noch drei Brüder derselben, von ihm zu Lehen besaßen, dem Kloster Waldsassen, nachdem die erwähnten von Wiesau und Redwitz dieselben in die Hände des Egerer Landrichters Eberhard (Zöllner) nach des Landes Gewohnheit resignierten, demit derselbe Landrichter an Reiches Statt die Güter dem Kloster übergebe, weil selbe Reichslehen sind.

Zeugen: "...Heinricus de Liebenstein, Cunradus judex civitatis in Egra, Ulricus miles dictus Scheborer, Christanus, Cunradus super palude (Hüler), Heinricus Golderl, Ludwicus filius Wolflini, Cunradus Vonckel, cives Egrenses."

(Copialb. d. Kl. Walds. II, fol. 56; Acta Waldsass. p. 448, 449, nr. 782. Rud. v. Reitzenstein, Regg. der v. Redwitz 7.)

Mon. Egr. 425

1292, 11. Sept.

König Adolf belehnt den Burggrafen Friedrich III. v. Nürnberg mit den Reichslehen des verstorbenen Heinrich v. Liebenstein.

(Orig. Perg. im k. bair. Reichsarchive. - Mon. Zoll. II. nr. 330, s. 215)

Anm.: Mon. Zoll. a.a.O.: "Die Liebensteinischen Reichslehen, wozu namentlich Arzberg gehört, nordwestl. von Eger." (Wohl error calami für südwestlich) Arzberg erscheint seit ältester Zeit im Besitz der Burggrafen, die kurz zuvor Hohenberg erkauften und damit festen Fuß in Hohenberg faßten. Ein sicherer Beweis für die Erwerbung existiert jedoch nicht, so sehr die brandenburgischen Historiker nach einem solchen bei Mangel eines bestimmten Rechtstitel auf Arzberg gesucht haben. Es gibt übrigens Anhaltspunkte dafür, daß die Liebensteinischen Reichslehen nicht in burggräfliche, sondern geradezu in Paulsdorfische Hände kamen. Hat etwa König Albrecht die vorstehende Belehnung umgestossen, wie er ja auch in anderer Richtung die Regierungsmaßregeln seines Vorgängers kassierte? Von den Liebensteinischen Reichslehen sind z.B. Hohenwald, die Lehen an der Schiffgasse bei Eger u.s.w. nicht in burggräflichen Besitz gekommen. Vielleicht wurde Arzberg mit Hohenberg zugleich (als Reichsbelehnung nach Künzels v. Hohenberg Tod) erworben?

Mon. Egr. (445)

1298, 25. Okt.

Dietrich v. Parsberg, Richter in Waldeck, verkauft mit Zustimmung seine Gattin Elisabeth dem Kloster Waldsassen sein Schloß Liebenstein mit Zugehör und das mittlere Dorf Hohenwald mit allen um das Schloß gelegenen Höfen und allem Besitz, der Ulrich Chrinnar gehörte, für 600 Mark reinen Silbers Egerer Gewichts und 200 Pfund Haller und gelobt, diese Güter nach dem Recht des Egerlandes aller Ansprüche zu ledigen. Ebenso verkauft er dem Kloster alle Lehenrechte innerhalb einer Meile um das Schloß und was an Lehen unter Waldsassen und von Hardeck bis Liebenstein ist, sowie das Lehenrecht in Schlottenhof (Slabatenhofen) und verpflichtet sich, den Kaufpreis nach der Stadt Eger Kurs anzunehmen.

Siegler: Vlricus de Tirbel, Albertus de Valkenau dictus Nothafft et Theodoricus de Parsberg. Testes:...Pabo de Sparneck, Eckhard de Wildstein dictus Nothaft, Albertus de Falkenau dictus Nothaft..."

(Kopialb. d. Kl. Waldsassen I. f. 407, jüngeres I., 681. Abgedr. b. Mayr: Geschichte Liebenstein in VHO Bd. 32. - Reg. boic. IV, 674)

Mon. Egr. 503

1307, 9. Juni

Katharina, Gattin Ulrichs v. Hertenberg, verzichtet für 100 Pfd. Haller auf ihr Eigentum am Schlosse Liebenstein zu Gunsten des Klosters Waldsassen.

(Orig. Perg. im Münchener Reichsarchiv - Reg. boic. V, 117)

Mon. Egr. 565

1308, 22. Nov.

Friedrich v. Bruck entsagt, nach geschehenem Schiedsspruch, auf Zahlung von 100 Pf. neuer regensb. Denare seitens Dietrichs v. Parsberg an ihn, für sich und seine Gattin Anna, gegen den genannten Parsberger und das Kloster Waldsassen, allen Rechten, die ihm bisher auf dem Schlosse Liebenstein zustanden, wozu seine Gattin noch eigens zustimmen wird.

(Org. Perg. im bair. Reichsarchiv - Reg. boic. V, 142.)

Mon. Egr. (574)

1308, 5. Dez.

Anna, Tochter des Herrn Heinrich, weil. v. Liebenstein, Gemahl des Hrn. Friedrich de Prukk, entsagt für 100 fl. neuer Regensburger Denare, die sie von ihrem Schwestermanne Dietrich v. Parsberg erhielt, auf alles Recht und Eigentum an dem Schlosse Liebenstein, seien selbe aus Erbfolge oder aus Mitgifts- oder Heiratstitel erworben, zu Gunsten ihres vorgenannten Schwagers und des Klosters Waldsassen, der jetzigen Besitzer des Schlosses und seiner Zugehör.

(Orig. Perg. im Münchener Reichsarchiv. - Reg. boic. V, 142)

Mon. Egr. 575

1309, 27. Juli

Eckhard, Sohn Albrechts v. Falkenau, genannt Nothaft, einigt sich mit dem Abt Ulrich und dem Konvent des Klosters Waldsassen wegen des Schlosses Liebenstein und anderer Sach halber, auf welches Schloß er aus der Mitgift seiner Mutter Katerine Ansprüche besaß, unter Vemittlung von vier Schiedsrichtern u. zwar Tauts v. Hertenberg und Friedrichs Pfarrers in Schönbach für das Kloster, und seiner Verwandten Tauts v. Königswart und Albrechts v. Falkenau für seine Seite, welche entschieden: er verzichte auf alle seine etwaigen Rechte an Liebenstein, gebe den Hof Schönwerth, den er und sein Vater seit langem gleichsam als Eigen besassen, dem Kloster und nehme ihn von selben zu Lehen; das Dorf Nothaftsgrün bleibe seinem Vater für Lebzeiten, falle aber nach dessen Tode an das Kloster zurück. Was sein Vater bisher an Rechten im Dorfe Reichenau hatte, müsse er dem Kloster abtreten und beide, Eckhard und sein Vater, mögen sich in den zum Kloster gehörigen Dörfern Schaben und Perglas keines Rechts anmaßen.

(Orig. Perg. im bair. Reichsarchiv. - Reg. boic. V. 158)

Mon. Egr. 579

 

Harald Stark, April 2001




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