Wappen Notthafft Familie Notthafft
Die Herren v. Falkenberg im Egerland
Im südlichen Teilabschnitt des Egerlandes waren es die Nachkommen der beiden ältesten im Zusammenhang mit der Burg Eger kundbar gewordenen diepoldingischen Ministerialen, der Brüder Udalricus und Piligrimus de Egere, die sich nach ihren neuen Burgensitzen als Herren von Liebenstein und die Herren von Falkenberg benannten. Westliche Nachbarn zu den Liebensteiner Kernbesitzungen waren die Herren von Falkenberg, deren Herrschaftsbereich sich von der Burg Falkenberg, beziehungsweise dem südlich davon gelegenen Thann aus nach Norden über Leugas, Klein- und Großensterz sowie Münchsgrün bis Pleußen und Kondrau erstreckte und im Westen gegen die Ausläufer des Steinwaldes und südwestwärts davon über Neuhaus und Eppenreuth übergriff. Da das schon 1252 im Mannesstamm erloschene Geschlecht auch Güter südlich von Mitterteich und um Pilmersreuth am Wald inne hatte, reichte der Falkenberger Besitz quer durch das Egerland, vom Steinwald bis zur Grenze gegen Böhmen. (Sturm: Hist. Atlas Tir. 39)
Die Erwerbung Tirschenreuths durch das Kloster Waldsassen im Jahre 1210 kann als Auftakt zur planmäßigen und zügig fortschreitenden Erweiterung des bis zum Beginn des 13. Jhd. im wesentlichen auf die nächste Umgebung der Abtei beschränkten geschlossenen Kosterbesitzes gelten. Da ein Großteil des Tirschenreuther Gutsbezirkes lehenweise in andere Besitzinhabungen übergegangen war, trachtete das Kloster danach, diese Lehen von ihren Besitzern zu erwerben. Diese Gewinnung der als Lehen vergabten Besitzungen zu Eigen des Klosters wurde seit Beginn des 13. Jahrhunderts durch zahlreiche Zehntablösungen vorbereitet und unter den Äbten Hermann (1212-1220) und Eberhard (1220-1246) mit dem teilweise gleichzeitigen oder alsbaldigen Ankauf von Dorfschaften und einzelnen Gütern vorwiegend aus der Letztinhabung der Liebensteiner, Leonberger, Falkenberger und anderer Grundherren intensiviert. (Sturm a.a.O. 54-56)
Das Gebiet westlich und südwestlich des Tillenberges scheint ursprünglich weitgehend im Besitz der noch unter dem nordgauischen Markgrafen Diepold III. kundbar werdenden späteren egerländischen Reichsministerialen von Falkenberg und Liebenstein gewesen zu sein. Auf Udalricus de Liebenstein et frater eius Adalbero, Zeugen einer undatierten Bischofsurkunde aus der Zeit nach 1140, durch die dem Kloster Waldsassen die Schenkung von Wernersreuth bestätigt wurde, dürfte die Gründung von Ulrichsgrün am Nordhang des Tillenberges und des benachbarten (Alt-) Albenreuth - in den älteren Niederschriften stets mit "Albernreuth" wiedergegeben - zurückgehen, nach welchem dann Neualbenreuth benannt wurde. Frühzeitig erwarb hier das Kloster Waldsassen Besitzrechte, so um 1223 von Ulrich von Liebenstein Zehnte in Gosel, die 1245 Heinrich von Liebenstein wieder eintauschte.
Nach dem Aussterben der beiden Ministerialengeschlechter im Mannesstamm, die Falkenberger ach 1252 und die Liebensteiner nach 1291, gingen deren umfangreichen reichslehenbaren Besitzungen an die Gatten ihrer Töchter über. Erben nach Gottfried von Falkenberg waren seine Schwiegersöhne Landgraf Gebhard von Leuchtenberg und Konrad von Weidenberg. Nach Heinrich von Liebenstein - soweit der Raum um Albenreuth in Betracht kommt - dessen Schwiegersöhne Dietrich von Parsberg, Albert und Ulrich von Hertenberg und Albrecht Nothaft. (Sturm a.a.O. 133)
1234 tauschte König Heinrich das für die Stadtkernerweiterung Egers benötigte Siedlungsgebiet "Schiffgasse" von Heinrich v. Liebenstein gegen Neurisse am Teichelberg ein. Das Kloster Waldsassen war bestrebt, seinen Herrschaftsbereich auch in das Gebiet jenseits des Steinwaldes, insbesondere zwischen der Kösseine und dem Großen Teichelberg auszudehnen. Dabei stieß das Stift insofern auf einige Schwierigkeiten, als hier keine zusammenhängenden Gutsbezirke aus dem Vorbesitz verhältnismäßig weniger und in verwandtschaftlicher Beziehung untereinander stehender Adelsgeschlechter zu erwerben waren, vielmehr differenzierte Besitzverhältnisse vorlagen, die ein Vordringen nur nach der jeweils sich bietenden Gelegenheit ermöglichten; abgesehen davon, daß jene Gegend zunehmend auch zum Interessengebiet der Burggrafen von Nürnberg wurde. Die aus dem Falkenberger Erbe herrührenden Ansprüche auf Triebendorf und Wiesau traten die Landgrafen von Leuchtenberg im Jahre 1302 an das Kloster Waldsassen ab. (Sturm a.a.O. 59,193)
Besitznachfolger der Falkenberger Burgherrschaft samt Neuhaus und Schwarzenschwal wurden die Landgrafen von Leuchtenberg.(Sturm a.a.O. 40) Diese verpfändeten sie an den Burggrafen von Nürnberg, der 1281 diese Pfandschaft an das Kloster Waldsassen abtrat. Da die Landgrafen von Leuchtenberg die über die Burggrafen von Nürnberg an Waldsassen gekommene Pfandschaft innerhalb der durch Urkunde vom 16. April 1291 vereinbarten Jahresfrist nicht wieder einzulösen vermochten, fiel der Besitz endgültig an das Stift. 1294 verzichtete die Witwe Landgraf Gebhards v. Leuchtenberg, um den Besitzstreit endlich zu beenden, auf alle Rechte, die ihr und ihrem Sohn Ulrich an den Burgen Falkenberg, Neuhaus und Schwarzenschwal zustanden. Im einzelnen bedurfte es aber noch weiterer Vereinbarungen und großer finanzieller Anstrengungen, bis dieser Komplex vollständig stiftisches Eigentum geworden ist. Die ursprünglich den Falkenberger gehörige Burg Neuhaus - zur Unterscheidung von der unweit davon in der Nähe von Windischeschenbach erbauten gleichnamigen Burg, die ihrerseits 1515 gleichfalls waldsassisch wurde, auch Alt-Neuhaus genannt - war zunächst nur Pfandweise an Waldsassen gelangt, und wurde 1302 von Landgraf Ulrich von Leuchtenberg zugleich mit dessen Ansprüchen auf die Burgen Falkenberg und Schwarzenschwal, sowie auf Einzelrechten in den Dörfern Wiesau, Leugas und Leichau an das Kloster verkauft. (Sturm a.a.O. 57/58).
Richteramt Falkenberg
Mit dem Ankauf der Feste Falkenberg durch das Kloster im Jahre 1302 (ME 531) wurde deren Herrschaftsbezirk als Kern eines stiftischen Richteramtes in die Gebietsgliederung des Stiffslandes einbezogen und durch das vormals zu Schöinficht gehörige Dorf Seidlersreuth sowie durch Lengenfeld, das vor 1135 von Markgraf Diepold III. dem Benediktinerkloster Reichenbach geschenkt worden und im 14. Jahrhundert dem Amt Tirschenreuth zugeteilt war, erweitert. Das Privileg K. Sigmunds aus 1434 benennt munitionem Falkenberg ac judicium, villam et ecclesiam ibidem und führt als in dieses Gericht zugeordnete Ortschaften folgende an: Gumppen, Pirck, Rotemburg, Tann, Potenreut, Setlesrewt, Lengenfeld sowie die zu Wüstungen gewordenen Orte Waltersrewt, Gofelßprunn, Hofen und die ehemaligen Burgen Schwarzenschwall (Swartzenswall) und Neubaus (Alden Newenhuß). Seit dem 16 Jahrhundert, nach Ausweis des W ÄmterV 1560, das zusätzlich den vom Kloster 1469 erworbenen Ort Konnersreuth sowie die zuvor als Wüstung. bezeichnete Einöde Tröglersreuth anführt, ist der Zuständigkeitsbereich des Richteramtes Falkenberg, das im 18. Jahrhundert mit dem Richteramt Beidl zusammengelegt wurde, gleich geblieben.

Falkenberg         (Seit 1467 Markt, Lkr. TIR)

Burg Valkenbereh ist seit 1154 als Sitz der nach ihr benannten egerländischen Ministerialen nachweisbar (ME 81, 108, 161 u. a.). Nach deren Aussterben um die Mitte des 13. Jhs. im Besitz der Landgrafen von Leuchtenberg, verpfänden diese nach 1279 den Burgbezirk an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg, der die Pfandschaft 1281 und nochmals 1291 dem Kloster Waldsassen überträgt (ME 343, 42$). Landgraf Ulrich von Leuchtenberg verkauft 1302 mit Zustimmung seiner Mutter Jutta und Schwester Beatrix die Burgen Valkenberch, Neuenhaus und Swarcenswal samt Wisa, Leubgast und Leuchaw und' den Zehnt in Tribendorf sowie von 2 Höfen in Conreut (Kleinkonreuth) dem Kloster (ME 531). Die alte Burghut wird dann zum Kern des stiftischen Richteramtes. Priv. K. Sigmunds 1434: Falkenberg, munitio ac judicium, Villa et ecclesia ibidem. - Abt Nikolaus IV. verleiht 1467 Marktrechte (W UrkB 16. Jh. fol. 186' ff.). - W ÄmterV 1560:V Falckenberg, der marckt. - W MannB 1560: Falckenberg, 59 Untertanen samt 1 Bruder und 15 Söhnen, darunter 1 Schulmeister, 1 Müller, 1 Bader, weiters 14 Herberger samt 4 Söhnen, 2 Hutmänner, 1 Schäfer.- Kurpf.Amterv 1622: Markt Falkenberg hat mannschaft 78. W StB 1630: 71 Häuser, 2 Mühlen, 2 Wirtshäuser, dazu 27 Inw. StBschr. 1673: Steuerbares Vermögen der 81 Hausbesitzer verteilt sich auf .30 bis 100 fl., 42 bis 500 fl., 6 bis 1000 fl. und 4 über 1000 fl. Handwerker: 6 Weber, 5 Schneider, je 3 Bäcker, Wagner, Schuster, Hafner, Büttner, Schmiede, 2 Metzger, je 1 Rotgerber, Zeugmacher, Schlosser, Maurer, Schwarzfärber; 11 Taglöhner, 2 Wirtshäuser, 1 Krämer, 1 Badstube (StA AM, Amt Tirschenreuth 1533).
Pfarrei St. Pankratius. Seit 1402 dem Kloster inkorporiert. Dekanat Kemnath. Pfarrsprengel: Falkenberg, Gumpen, Than, Bodenreuth, Pirk sowie Hammermühle und Troglauer Mühle. (Sturm a.a.O. 315)

R e g e s t e n

c. 1125.

Markgraf Diepold übergibt der h. Maria in Reichenbach auf Bitte Reinbots von Nabburg (rogatu Reginbotonis de Napurch), seines Dienstmannes, das. Gut in Steinbach.
"Testes: Udalricus de Egere et frater eius Piligrimus; Adelpertus de Suzinbach, Adalbertus dc Pirche, Otto de Rumtingen, Otto de Chabezzingen, Hartmannus dc Heiminhoven et filius eius Pernhardus, Cunradus de Wacemanesdorf, Sigebot de Zante, Swikerus de Virste."
(Aus einem Codex der Uebergaben des Kl. Reichenbach in Mon. boica XIV, nr. 8, p. 412-413 und XXVII, nr. 7, p. 9.)
Anm. Die erstbekannten egerländer Ministerialen (Dienstmannen). Pilgrim von Eger ist wahrscheinlich Gründer der Dörfer Pilmersreut im Egerlande (Pilgrimesriut). Ulricus de Egere ist als Urahne der Liebensteiner anzusehen; sein Bruder Pilgrimus als Stammvater der Falkenberger.
Mon. Egr. (40)


c. 1143 (1140-1146)

Markgraf Diepold gibt zum Seelenheil seiner Gemahlin Kunigunde zwei Dörfer Wernersreuth dem Kloster Waldsassen zu ewigem Gebrauche der Brüder.
Zeugen: "Altmannus de Sigenburch, Gebehardus de luikenberge, Cunradus de biburch, Berchtold de Scamhobeten, Ulricus de lumma, frater eius Pilgrimus, Udalricus de liebenstein et frater eius Adalbero, Adalbertus dapifer (Truchseß) et frater eius Cunradus et Udalscalcus, Otto officialis, Parrochianus de Egra, Parrochianus de gundereben, Parrochianus de phidele, Parochianus de dursinruit, Parochianus de radewize et alii plures."
(Orig. Perg. mit zerbrochenem Siegel eines Bischofs von Regensburg im k. bair. Reichsarchiv. Reg. boica I, 199 ad ann c. 1150)
Anm.: Erste Dienstmannen, die sich von ihrem Sitze (Liebenstein südl. von Tirschenreuth), nicht nach Eger nennen. (Die von Lumma beziehen sich vielleicht nicht auf das egerländische Loma, sondern auf Loma bei Nabburg.) - Die Pfarrer von Eger, Wondreb (gundereben), Beidl, Tirschenreuth und Redwitz erschöpfen wohl alle damaligen Pfarrstellen des Egerer Dekanats. Wunsiedel zweigte erst später von Redwitz ab.
- Auf diese Urkunde bezieht sich Heribert Sturm (Hist. Atlas Tirschenreuth, S. 12), in seiner These von der gemeinsamen Abstammung der Nothaft mit den Liebensteiner und Falkenbergern (1163 Adelbertus de Egere [Mon. Egr. 78]; 1166 Adalbertus Notaft [Mon. Egr. 81]. In der genannten Urkunde von 1163 tauchen aber gleich drei Zeugen mit dem Namen Adelbertus auf: Adelbertus de Wunsidil, Adelbertus de Egre und Adelbertus de Bidil!

Mon. Egr. (63)


1163. Juni 14.

Friedrich von Parkstein, Dienstmann (ministerialis) des Grafen Gebhart von Sulzbach, der dem Kloster St. Michael das Gut Swrmeschivelle zum Seelenheile seines bei dem Zuge nach Mailand gefallenen Bruders geschenkt, gibt dem genannten Kloster imTausche dafür durch die Hand des Freien Bertholf de Thumbrunne die Besitzungen Diezmanshofen, Siechinrute und Swrmeschvelle.
"Acta sunt hec anno incarnationis domini MCLXIII, XVIII. Kalendis Julii, Heinrico duce Saxonum quam Bauarorum habente curiam in civitate Ratispona, in capella ipsius ducis, his testibus adhibitis et more Bauarico per auricula tractis: Bertholfus de Thumbrunne, Gebeardus dc Virbach, Chuno de Megelingen, Gotschalcus de Hailinchove, Bernardus de Mocenigen, Gebeno de Rodtmarsvelden, Meginhardus de - Barcsten, Gotefridus de Ratispona, Chunradus de Husen, Adelbertus de Wusidil, Adelbertus de Egre, Adelbertus de Bidil, Chunradus de Egre."
(Aus einem Cod. der Bibl. von S. Michael zu Bamberg bei Spiess: Aufklärungen s. 226; Ussermann, Cod Bamberg nr. 134)
Anm.: Diezmannshofen, etwa Dietersdorf bei Neustadt an der Nab; Siechinrute, Siechersreut bei Wunsiedel?; Surmeschvelle, Ob.- und Unter-Wurmsgefell bei BeidI. Thumbrunne dürfte heutiges Thanbrnnn bei Neumarkt sein. - Aus dem hier erwähnten Ohrenzupfen beim Zeugenzuge wurden früher übers Ziel schießende Folgerungen wegen des im Egerland geltenden Rechts zu ziehen versucht; bewiesen wird jedoch nur, was niemand bezweifelte, dass in Regensburg mos bavaricus galt. Adelbertus de Egre gilt als Ahne der Nothaft; Chunradus de Egre als Ahne der Falkenberger.
Mon. Egr. (78)


1154, 15. Nov.

Herzog Friedrich von Schwaben schenkt sein Gut Watzgenreuth mit aller Zugehörung und in den gleichen Rechten und Freiheiten, wie die andern vom Stifter des Klosters, Markgraf Diepold, derselben Kirche übertragenen Lehen von seinem Vater, dem Könige Konrad, bestätigt wurden, dem Kloster Waldsassen, gewährt demselben richterliche Gewalt und Steuerfreiheit und erlaubt Lehensübertragungen an dasselbe.
Unter den Zeugen: "Vlrich de livenstein, Pilgrim de valkenberch, Conrath de birke et fratres sui, Egilwart de brantbuch (Brambach) et ceteri ministeriales."
(Orig. Perg. ohne S. im k. bair. Reichsarchiv. Reg. boic. I, 214)
Mon. Egr. (74)


nach 1194

Gottfried von Falkenberg, Kreuzfahrer (sequi volens dominum crucis tulit bravium) entsagt in Kaiser Friedrichs, dessen Dienstamm er ist, Hände zu Gunsten des Klosters Reichenbach dem Gute Streitsreuth (Streissenreut bei Beidl).
Testes: ... Wernherus Economus in Zedliz (Zettlitz bei Karlsbad), Usalkus de Chunigisberch (Königsberg a.d. Eger ?), Heinricus de Plassenberch, Heinricus de Loman, Udalricus de Loman, Marquardus Celer et alii."
(Uebergabsb. des Kl. Reichenbach; Mon. boic. XIV, nr. 37, s. 427)
Mon. Egr. (108)


c. 1220

Heinrich von Liebenstein stellt allte Güter, die er von Seite des Klosters Waldsassen auf Lebenszeit besaß, mit Zustimmung seines Bruders Kuno mit und nach seinem Absterben der genannten Kirche zurück, wogegen diese dann nach dem Ausspruche Albrecht Nothafts und Kunos (v. Liebenstein) 60 Pf. geben muß.
"Testes: Antiquus Nothaft, Cuno de libenstein, Albertus filius Nothhafti, Gotefridus de valkenberc, Arnoldus angil."
(Or. a. Perg. mit einem Siegelreste im k. bair. Reichsarchive. S. Siegeltafel I, fig. 1. - Reg. boica I., 314 mit J. 1180)
Anm. Langs Einreihung (Reg. Boica) unter 1180 ist sicher unrichtig; die Zeugen weisen allzu bestimmt auf die Zeit um 1220.
Mon. Egr. (156)


1222

Gothefridus de valkenberc verkauft dem Kloster Waldsassen das Dorf Pleissen (villam, que plissene vocatur) mit aller Zugehör an Feld und Wald und stellt acht Bürgen sowie 15jährige Gewährsfrist, binnen welcher alle dem Kloster in den Weg gelegten Hindernisse durch diese Bürgen und Salmänner beseitigt werden sollen, widrigens diese sich gegen Eger stellenmüssten.
"Huius rei fideiussores et testes sunt: Antiquus Nothaft Albertus et filii eius Albertus et Heinricus, Cono et heinricus fratres de libenstein, Heinricus de kinsberg, Cunradus de valkenberg, Berchtoldus de honberg."
(Orig. a. Perg. in duplo im kön. bair. Reichsarchive. S. Gottfrieds nur in einem Reste hangend, vgl. Siegeltafel I, fig. 2. Eine Kopie auch in d. Kopialb. d. Kl. Waldsassen I, 674. Acta Walds. p. 185, nr. 394 zum Jahre 1211! - Reg. boica II, 130)
Mon. Egr. (158)


1223, 10. Nov.

König Heinrich VII. entscheidet in öffentlichem Landgerichte zu Eger, daß im näheren Umkreis des Klosters Waldsassen oder auf dessen Besitz keine Veste erbaut werden dürfe:
"Wir Heinrich, von Gottes Gnaden römischer König und allzeit Mehrer des Reiches, entbieten unsere Gnade mit allem Guten Allen, die gegenwärtiges Schreiben zu Gesicht bekommen werden! Wir wollen kund tun allen Menschen, sowohl der künftigen als gegenwärtigen Zeit, daß zu Gunsten unserer geliebten Brüder in Waldsassen unter unserem Gerichtsvorsitze beschlossen wurde, daß auf ihren Gütern oder in der Nähe des Klosters zum Nachteil ihrer Kirche keine Veste erbaut werden darf. Damit nun dieser unserer feierlich und gesetzlich getroffenen Verfügung Niemand inskünftig entgegenzutreten wage, ließen wir die Vorsichtsverfügung schriftlich niederlegen und mit unserem Siegel bekräftigen mit Bestimmung von Zeugen, deren Namen hier folgen: Conrad unser Kanzler, Bischof von Speyer, Eckebert, Bischof von Bamberg, Hermann, Markgraf von Baden, Theobald, Markgraf von Hohenperch (Hohenburg), Gewehard, Landgraf von Luckenberch (Leuchtenberg) und sein Bruder Theobald, Gerhard, Graf von Deisth, Eberhard von Eberstein, Everhard von Sluozperch, Anselm, Marschall von Justichen, Conrad, Truchseß von Waldburg, Ditho von Ravenesborch (Ravensburg), Albert Lupus (=Wolf), Herman, Albert Rindesmule von Nürnberg, Albert Nothafte und sein Sohn Albert (Albertus Nothafthe et filius eius Albertus), Albert von Wonsedele (Albertus de Wonsedele), Heinrich von Kinsperch, Conrad von valkenberch und Gottfried sein Bruder (Cuonradus de valkenberch et Gotefridus frater eius), Ulrich von Liebenstein (Vlricus de Leuenstene, Cuono et heinricus fratres de Louenstein), Marquard von Wachowe, Arnold von Sparrenberch und sein Bruder Rudeger von Sparrenhecke (Arnoldus de Sparrenberch et frater eius Ruodegerus de Sparrenhecke) und mehrere andere..."

(Acta Walds. p. 244, nr. 441 - Mon. boic. XXX, 117. Reg. boic. II, 134-136... - Gradl bringt die Transkription der lat. Originalurkunde - deutsche Übersetzung bei F. Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 32)
Mon. Egr. (161)


1227 (o.T.)

Abt Eberhard und der Konvent des Klosters Waldsassen kaufen von den Brüdern Konrad und Gottfried von Falkenberg um 90 Mark Silbers eine Wiese und ein Wäldchen, wobei die Brüder auf 10 Jahre Bürgschaft leisteten und die Zeugen und Salmänner unter Einlage von 40 Mark Silbers dem Kloster Gewähr stellten, und zwar: Herr Albertus Nothafft für 10 Mark, Hr. Heinricus de Libenstein für 10 Mark, Hr. Arnoldus de Sparrenberge für 10 Mark, Hr. Marcwardus de Wagowe für 5 Mark, Hr. Heinricus de Swarczenswale für 5 Mark, unter sonstigem Eintritte in Eger.
(Kopialb. des Kl. Waldsassen IV, f. 407 im k. bair. Reichsarchiv).
Mon. Egr. (174)


1242, 21. Aug.

Konrad von Hohenberg (Chunradus de Hohenberch) vergleicht sich mit dem Abte Gerhard und dem Konvent des Klosters Tepl, betreffs einiger Güter im Dorfe Sandau.
"testes: fratres de Liebenstein, fratres de Valkenberc, M. de Wagowe, H. de Kiensperc, Vlricum de Cuonradreut, Vlricum de Waltuorn, Fridericum de Waldowe, Waltherum de Ratsheim, iudicem civitatis, Wolfelinum de Vohendraz, Bitterhundum, Ilsungum magistrum monetae, Pertoldum fratrem Alberonis de domo lapidea et alios quam plures testes idoneos."
(Orig. a. Perg. im Arch. d. Kl. Tepl. - Erben, Reg. Boh. I. nr. 1066, s. 504. Herm. v. Reitzenstein, Reg. z. baireut. Gesch. nr. 53.).
Mon. Egr. (197)


c. 1245

Der Konvent zu Waldsassen bekundet weitere Erwerbungen des Klosters:
"Die beiden Wickelberch, nämlich das große und kleine (Groß- u. Kleinbüchelberg) und 4 Höfe in Oberteich gab uns Heinrich von Liebenstein bei dem Tausch unserer Güter in Schönentanne (Schönthann) und Schönevicht, in Luchau und Radansreuth, in Chunradtsreuth und Wistreuth und in Waydhousen. Und dazu gaben wir 200 Mark und 14 Pfennige. ...
In Alt-Wiesau verkaufte uns Perchthold von Markhausen förmlich und gesetzlich mit allen Rechten 3 Hueben und ein Söldnerhaus und die zwei vorbezeichneten Höfe in Oberteich für 69 Mark. ...
Kleinsterz und Grune, welches früher Leuckenbrunn genannt wurde, und Leugast, verkauften uns die Kinder von Pirchenbrunn mit dem Zehnten und allem Nutzen des Bodens für 100 Mark. Von den Herren von Falkenberg lösten wir das Lehen dieser Dörfer mit 40 Mark ab und von den Herrn von Sparrenberch zwei Zehnte für 12 Mark.
Großensterz mit allen Grenzen und allem Dazugehörigen mit Ausnahme von 2 Höfen, verkaufte uns Konrad von Falkenberg mit Einstimmung seiner Brüder für 135 Mark und einem Fuder Wein; der Wein wurde seinem Bruder Gottfried eingehändiget; auch seinem jüngeren Bruder Friedrich gab Konrad 5 Pfund für die Einwilligung. Die zwei noch übrigen Höfe erwarben wir vollständig von Gottfried Albus von Chemnat für 7 Pfund.
Eine Wiese und ein Gebüsch, Heusterz genannt (bei Mitterteich) kauften wir von den Herrn von Falkenberg um 51 Mark. ...
Pleissen und Steinmul verkaufte Gottfried von Falkenberg mit Beistimmung seiner Brüder mit allen Rechten und Freiheiten um 135 Mark. Als aber nachher sein jüngerer Bruder, namens Friedrich, wegen dieses Kaufes unbilliger Weise uns belästigte, erhielt er von uns 15 Regensburger Pfund und er gab sich mit dem Kaufe völlig zufrieden.
Chantraw (Kondrau), das auf der anderen Seite des Bächleins zur Besitzung Tirschenreuth gehört, verpfändete uns Gottfried, der Vater der Herren von Falkenberg, für 14 Mark. Bei seinem Tod übertrug er uns dasselbe in aller Form als freiwilliges Geschenk.
(Liber redd. Walds. E - Deutsche Übersetzung des lat. Textes: Binhack: Die Äbte des Cisterzienser-Stiftes Waldsassen, Eichstätt 1887, S. 39 ff.)
Mon. Egr. (208)


1250, 3. Feb.

König Wenzel I. von Böhmen verleiht dem Kloster Ossegg als Ersatz für Kriegsschäden die halbe Fischerei in Komerau mit dem dazugehörigen Anteil im See und einen Teil an mehreren Dörfern.
Zeugen: ...Conrad von Valkenberc, Bartold genannt Nothaft, Heilman Richter von Satel etc.
(Cod. dipl. des Klosters Ossegg. - Erben, Reg. Boh. I, nr. )
Anm.: Ob dieser Bartold genannt Nothaft zu unserm egerländischen Geschlechte gehört?
Mon. Egr. (217)


1252, 1. Dez.

Konrad von Falkenberg (Conradus de Walkenberg) schenkt sein Dorf Pilgrimsreut (Pilmersreuth östl. bei Wondreb), bei Wundreb gelegen, dem Kloster Waldsassen zum Heile seiner Seele, unter dem, daß er und seine Gemahlin Methildis, so lange sie leben, die Einkünfte des Dorfes verwalten dürfen.
"Sigilla conventus, Conradi de V. nec non Heinrici de Liebenstein. Testes: Henricus de Kinsperg, Ulricus de Cunratsreut, Arnoldus Angil, Arnoldus de Raitenbach, Walterus de Curia, Bertoldus quondam iudex, Ruzo, Hermannus iudex de Ermendorf, Albertus de Lapidea domo, Gotfridus quondam iudex."
(Kopialb. d. Kl. Walds. I, 411 und Cod. antiquiss. walds. fol. 70 im k. bair. Reichsarchive. Acta Waldsass. p. 325, 326, nr. 583. - Reg. boic. III, 22.)
Mon. Egr. (221)


1257, o.T.

Cunradus de Widenberc und seine Gattin Gertrud, Tochter Konrads von Valkenberc, überlassen dem Kloster Waldsassen gegen Empfang von 6 Talenten und 60 Denaren Egerisch alle ihre unbeweglichen Güter sowohl an Dörfern, als an Äckern, Wiesen, Mühlen und Wäldern, nämlich die zwei Dörfer neben dem Kloster, Konderau und Pleissen, mit der Steinenmvl und die Dörfer Groß- und Klein-Sterz mit der Wiese Heusterz und das Dorf Pilmersreut bei Wondreb mit der Smelitz-Mühle und andere Güter, wie sie das Haus und der Konvent Waldsassen vom Vater der obgengenannten Gattin und dessen Vorfahren erkaufte oder geschenkweise erhielt.
Zeugen: "henrico seniore, aduocato de Wida, knevzellino de hohenberc, heinricho de kinsberc, Heinrico de priwil, Ludewico dicto Morinc, Bertholdo et Walthero de curi, Goccelino, Alberone, ciuibus in Egra, et aliis quam pluribus militibus et ciuibus ciuitatis eiusdem."
(Org. a. Perg. im k. bai. Reichsarchive; 2 S. Acta Waldsass. p. 336, nr. 607. - Reg. boica III, 104.
Mon. Egr. (231)

Harald Stark, April 2001



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