Wappen Notthafft Familie Notthafft

Die Familienchroniken

Zu den wertvollsten Stücken der Familienüberlieferung zählen sechs handschriftliche Familienchroniken, die teilweise in mehreren Exemplaren vorhanden sind:

  • Das Titelblatt von Rettingers Familienchronik (Original: Familienbesitz)
    Die älteste schrieb der Aholminger Pfarrer Georg Rettinger im Jahr 1531. Er widmete seine Arbeit Heimeran III. Notthafft von Wernberg zu Aholming. Diese Chronik gehört zu den ältesten bekannten Genealogien eines altbayerischen Geschlechts und die darin enthaltenen 29 Porträts werden Jörg Seßelschneider, der von 1520 bis 1540 in Nürnberg lebte und als Stammbaummaler bekannt ist, zugeschrieben. Die Familienchronik behandelt nur die Wernberger Linie von Albrecht (+ 1373) bis Heimeran III. Die Original-Handschrift befindet sich heute unter der Signatur Notthafft-Archiv Lit. 902a im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München. Zwei weitere Exemplare befinden sich noch in Familienbesitz: Eine sehr gut erhaltene und künstlerisch hochwertige Kopie aus dem Jahr 1553 können Sie auf dieser Seite virtuell durchblättern; eine weitere, künstlerisch schwächere Abschrift entstand wohl gegen Ende des 16. oder zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
  • Das Titelblatt der Handschrift Notthafft - Lit. 1066 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München
    Achatz Nothaft von Weißenstein, Domherr zu Regensburg, gestorben 1596, und Wolf Freymann auf Hohenrandeck, gestorben 1610, schrieben eine Familienchronik der Nothaft von Weissenstein und Bodenstein, die 1626 durch Johann Sigmund Prechtl von Sittenbach verbessert und vermehrt wurde. Diese Handschrift enthält eine Vielzahl farbiger Wappendarstellungen. Sie beginnt mit Friedrich Nothaft im Jahr 1197, beschreibt wie Peter Nothaft 1390 zum Ritter geschlagen wurde und verfolgt die Nothaft vom Bodenstein bis auf Johann Sebastian und die Nothaft von Weissenstein auf Friedenfels, wobei ein Verzeichnis dieser Linie aus der Registratur der kurfürstlichen Regierung herangezogen wurde. Dann folgen die Nachkommen Gilg Nothafts von Weissenstein. Diese Familienchronik wurde von anderer Hand bis zur Geburg von Maximilian Emanuel Heinrich, dem späteren kurkölnischen General, im Jahr 1668 ergänzt. Von dieser Chronik sind zwei Exemplare vorhanden. Das eine befindet sich unter der Signatur Notthafft-Archiv Lit. 1066 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, das andere befindet sich in Familienbesitz und wird auf dieser Seite in Faksimile-Abbildungen und Abschrift vorgestellt. Über ein eigenes Register erhalten Sie Links zu den in der Chronik enthaltenen Familienwappen.
  • Das Titelblatt der Handschrift Notthafft - Lit. 920b im Bayerischen Hauptstaatsarchiv
    1625 verfasse Johann Sigmund Prechtl von Sittenbach im Auftrag von Ernst Heinrich Nothafft von Wernberg zu Ettling und Oberpörkirchen auch eine Genealogie des Wernberger Familienzweiges. Auch diese ist mit einer Vielzahl von farbigen Wappen- und Personendarstellungen sowie wappengeschmückten Stammtafeln versehen. Zuerst spricht er von dem alten Herkommen der Nothafft, dann führt er die Turniere auf, die sie von 1197 bis 1487 besucht haben, gibt ein Verzeichnis aller Herrschaften, Landgüter und Hofmarken und verzeichnet die Geschlechter, die mit den Nothaften verschwägert waren. Dann beginnt die Beschreibung des Nothafftischen Stammes aller Linien und zwar zuerst die von Wernberg, dann die zum Bodenstein und Weissenstein. Das Hauptaugenmerk liegt aber beim Wernberger Familienzweig; die anderen Linien werden nur sehr oberflächlich behandelt. Von dieser Familiengeschichte ist bisher nur ein Exemplar bekannt. Es befindet sich unter der Signatur Notthafft-Archiv Lit. 902b im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München. Auch dieses können Sie sich hier online ansehen.
  • Im Jahr 1660 legte der Wiener Universitätssyndikus Dr. Johann Dresslin sein vom Grafen Johann Heinrich Notthafft von Wernberg in Auftrag gegebenes "Stemma Nothafftianum" vor. Dresslin beschäftigt sich in den ersten 4 Abschnitten seiner 12 Kapitel umfassenden Arbeit mit dem Ursprung, den Dienststellungen, den Turnierbesuchen, dem Besitzstand und mit dem Wappen der Familie. Dann beschreibt er die einzelnen Linien der Familie und schliesst im 12. Kapitel mit dem "löblichen Stamme der Herren Nothafften von Hohenberg in Schwaben". Diese ausführliche Familienchronik enthält ausser einigen skizzenhaften Stammbäumen keine Illustrationen. Sie ist in zwei Exemplaren vorhanden; beide sind unter der Signatur Notthafft-Archiv Lit. 903 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München aufbewahrt. Eine der beiden Handschriften ist stark vermodert und deswegen nicht mehr benutzbar. Das andere Manuskript liegt der 1998 abgeschlossenen Bearbeitung von Harald Stark zugrunde, die sie hier bestellen können.
  • Der herzoglich württembergische Hof-Medikus und Hof-Registrator Oswald Gabelkoffer bearbeitete in seiner "Genealogia Notthafftiana" die Familiengeschichte der Schwäbischen Nothaft von Hohenberg (Hochberg am Neckar). Nach dessen Tod im Jahr 1616 ergänzte Pfarrer Johann Georg Waltz zu Rudersberg das 1658 abgeschlossene Manuskript. Die Chronik bearbeitet die Genealogie der Familie mit generationenweise und beschreibt die Geschichte von 244 Personen. Die zehnte "höchste Reihe oder Staffel des Stammbaums" endete ursprünglich mit der 1588/89 verheirateten Anna Maria Nothaft und wurde von Johann Georg Waltz durch "Junker Wolff Jacobs Künder" ergänzt. Im Anschluss fügt Waltz noch zwei weitere Generationen hinzu, so dass die Arbeit insgesamt 12 Kapitel umfasst. Sie endet nach dem Dreissigjährigen Krieg mit dem 1656 verstorbenen Wolff Christoph Nothafft. Von Gabelkofers "Genealogia Notthafftiana" sind vier Exemplare bekannt. Eines befindet sich im Generallandesarchiv Karlsruhe (Sign. 69, No. A 891), das Zweite im Württembergischen Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Handschriftensammlung J 1, 86), das Dritte im Archiv der Freiherrn Göler von Ravensburg in Schatthausen (Sign. 166 - A No. 213) und eine weitere Fassung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München (Notthafft-Archiv Lit. 1177). Bei der Karlsruher Handschrift handelt es sich wahrscheinlich um das älteste Exemplar. Es gelangte um 1930 aus dem Archiv der Freiherrn von Gemmingen-Hornberg in Treschklingen nach Karlsruhe und enthält enthält eine Vielzahl von jüngeren Ergänzungen und Nachträgen. Bei dem Schatthausener Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Karlsruher Manuskripts. Die Münchener Kopie wurde zur Untermauerung einer geplanten Erbvereinigung im Auftrag des Grafen Johann Heinrich Notthafft von Wernberg angefertigt. Das Stuttgarter Exemplar liegt einer kommentierten Bearbeitung von Maria Heitland zugrunde, die bislang jedoch nicht veröffentlicht wurde.
  • - Der von Reinhard Notthafft Frhr. v. Weißenstein gefertigte Bucheinband der Handschrift Notthafft-Lit 1452/2 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv
    Die jüngste und umfassendste "Familiengeschichte der Notthafft" erarbeitete Franz Notthafft Freiherr von Weissenstein in den Jahren 1874 bis 1903. Das umfangreiche Manuskript ist in drei Teile gegliedert, wobei der erste Band mit einer umfangreichen Beschreibung der vorhandenen Quellen beginnt, sich mit der Familiensage vom Stammvater Radipold, dem Namen Nothaft und dem Familienwappen beschäftigt um dann ausführlich die Familienzweige der Nothaft von Wildstein und von Falkenau sowie die späteren Hauptlinien der Nothaft von Weissenstein und von Bodenstein zu bearbeiten. Die letztere starb 1952 im Mannesstamm aus. Der zweite Teil ist den Notthafft von Wernberg gewidmet und mit dem 3. Teil über die "Herrn von Hohenberg und die Nothaft von Hohenberg" in einem Band zusammengebunden. Auch wenn die Schlussfolgerungen des Verfassers gerade für die mittelalterliche Familiengeschichte oft kritisch behandelt werden müssen, so ist diese Familienchronik durch die Unzahl der benutzten Quellen und Literatur eine wahre Fundgrube. Die einzelnen, den wichtigsten Vertretern der jeweiligen Generationen gewidmeten Kapitel, sind stets mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat mit genauer Benennung der Quellen versehen. Die beiden handschriftlichen Bände befinden sich heute unter der Signatur Notthafft-Archiv Lit. 1457 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Die Reinschrift fertigte Reinhard Notthafft Freiherr von Weissenstein, der Bruder des Verfassers ebenso wie die kunstvollen, mit geschnitzten Wappen versehenen hölzernen Buchdeckel des Einbandes. In Familienbesitz sind die Textentwürfe aus der Feder Franz Notthaffts sowie dessen umfangreiche Materialsammlung geblieben. Marie Therese Notthafft Freiin von Weissenstein unterzog sich schliesslich der Mühe, die Arbeit Franz Notthaffts in maschinenschriftliche Form zu bringen und sie bis zu ihrer Generation zu ergänzen.

Harald Stark 12/02



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