Notthafft-Epitaphien in Chammünster

Nr. 16 - Ritter Heinrich Notfhafft und Nachkommen, 1533 - 1621 Platte aus Solnhofener Stein im Format 130 x 81 cm. Die heute vor allem auf der rechten Seite ziemlich verwitterte und deswegen schwer zu entziffernde lateinische Inschrift lautet nach der Abschrift des Freiherrn Franz Notthafft v. Weissenstein folgendermaßen: Platte Nr. 16 aus Solnhofener Stein im Format 130 x 81 cm Dom: Sacr: Heus Viator! Hic jacet nobilis ac generosus Dns. Dns. Henricus Notthafft de Wernberg in Runding, Eques et ex consil: aulaque palatinae magistro praefectus tandem hujus comitatus aptissimus (?) cum conjuge sua charissima dna Regina nata ex equitibus de Frauenberg. Obiit ao. MDXXXIII. Hic etiam jacent ejus filii Henricus, Johannes, Hubertus, Emeramus et Nicolaus nec non filius Albertus, qui obiit XIV. Junii MDLXXX cum conjuge Sua Dna. Genoveva nata ex nobili Castnerorum de Schneittenbach familia jam ante decenium prae defuncta. Hic etiam jacent Alberti duo filii Sebaldus scilicet et Jeremias cum conjuge sua dna. Helena nata ex nobili Poysliorum de Loyfling familia, qui obiit 16. Septembris ao. MDCV. Etiam Jeremiae filius heu quam vir egregius et stipite (?) suo longe dignissimus Dn. Wolfgangus Albertus. Hic sepultus est MDCXXI mense octobris quo obiit et Monumentum hoc Anna Elisabetha nata de Königsfeld super tes (?) Vidua filiusque Johannes Heinricus maestissimi tam piis monibus . . . jusserunt. Vale! Darunter befindet sich das einfache Notthafftische Wappenschild ohne Helm mit der Umschrift "Justum et rectum custodiat vos" Anmerkung: 1549 veräußerte Albrecht und Niclas Notthafft die Herrschaft Runding an Ludwig v. Eyb. Albrecht nahm daraufhin seinen Sitz auf Schloß Altrandsberg. Sein Sohn Sebald nannte sich ebenfalls nach Altrandsberg, dessen Bruder Jeremias jedoch nach Grub und Blaibach. Wolf Albrecht Notthafft erwarb 1618 die Herrschaft Runding zurück. Johann Heinrich Notthafft wurde 1638 in den Grafenstand erhoben. Nr. 54 - Wolf v. Dandorf und Ehefrau Anna, 1583 und 1584 Hier neben ist begraben des Edlen und Vesten Herrn Wolfgang von Dandorf eheliche Hausfrau, die Edl und ehrentugendsame Frau Anna von Dandorf geborne Notthafftin von Wernberg, so in Gott Sontags den 8. Mai 1584 seliglichen Entschlafen. Darum als Umschrift: Dienstag den 4. Junii 83 ist der Edl und Veste Wolfgang von Dandorf zu Hoetzing in Gott seelig entschlaffen. Unter dem ersten Teil die Wappen derer v. Notthafft und v. Dandorf in einem runden Feld, in den vier Ecken darum sind weitere Ahnenwappen angeordnet. Anmerkung: Anna war eine Tochter des auf Nr. 16 als Ahnherr angegebenen Heinrich Notthafft v. Wernberg. 1541 wurde ihre Heirat mit Wolf v. Dandorf verabredet. Nr. 54 Nr. 52 - Sebald Notthafft, 1616 Anno Domini 1616, den 25. Februar ist in Gott entschlafen der Edl und Gestrenge Herr Sebald Notthafft von Wernberg auf Alten Rambsperg, seines Alters im 70 Jahr. Gott verleyhe Ime fohliche Uhrstundt (?) , hat gehabt 3 Ehefrauen. Anmerkung: Sebald Notthafft auf Altrandsberg hatte 1546 als Sohn Albrecht Notthaffts und Genoveva, geb. Kastner, das Licht der Welt erblickt. 1582 hatte er sich mit Justina, der Tochter des Jacob v. Fronberg zu Kleinlitzenried verheiratet, 1589 nahm er Maria Dichtel als zweite Gemahling zur Frau und 1607 heiratete er in dritter Ehe Christina v. Pelkoven auf Moßwang. Die drei Ehen blieben Kinderlos; sein Schloß Altrandsberg veräußerte er 1614 an seinen Vetter Philipp Ludwig Notthafft v. Wernberg. Nr. 52

Harald Stark, Juni 2001 Über die Grabdenkmäler zu Chammünster, insbesondere die Zählung vgl. Dieter Löhner: Chammünsterer Grabsteine, in: Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham, 8. Band - 1991, S. 77-97 (mit Situationsplan). Die Abschriften der Grabsteininschriften sind entnommen aus dem "Verzeichnis der Grabsteine derer Familie Notthafft, zusammengestellt von Franz Notthafft Freiherr von Weissenstein, 1907" - ungedrucktes Manuskript in Familienbesitz.

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