Wappen Notthafft Familie Notthafft

Prunkstücke der Notthafft-Ausstellung

[15] Das "Altarbild vom Weißenstein"

Epitaph für Hans V. Notthafft - Weißensteiner Altarbild
Eigentlich hing das mit Ölfarbe auf Holz gemalte Tafelbild nie auf dem Weißenstein, sondern gehörte zum Inventar der Kirche in Thumsenreuth. Dennoch kennt es die Familienüberlieferung unter der Bezeichnung des "Weißensteiner Altarbild" (Katalog-Nummer 3.1). Tatsächlich handelt es sich bei dem heute in Privatbesitz befindlichen Gemälde um das Epitaph, also um ein Gedächtnisbild, für den 1566 verstorbenen Hans V. Notthafft von Weißenstein zu Thumsenreuth und seine Familie.
Das Bild zeigt in der oberen Hälfte ein von Putten und Engeln flankiertes Gnadenstuhlmotiv: Gottvater selbst wird zum Thron für seinen gekreuzigten Sohn. Zugleich ist damit die Trinität, also die heilige Dreifaltigkeit mit der Heiliggeisttaube, Gott und Christus, dargestellt. In der unteren Bildhälfte erkennt man vor einer Landschaftskulisse Hans Notthafft (links) zusammen mit seiner Familie: Seine beiden Gemahlinnen Agnes von Schirnding und Agnes von Wirsberg, seine Söhne Christoph und Friedrich Sittich, die Töchter Amalie und Anna Maria sowie eine Reihe von Kindern, die schon in früher Jugend ihr Leben verloren hatten, was durch die Kreuzzeichen über ihren Häuptern versinnbildlicht wird.
Agnes von Schirnding, die erste Gemahlin Hans Notthaffts, war 1555 bereits verstorben. Die vier Wappen über ihrem Haupt weisen auf ihre Vorfahren hin: Sie war eine Tochter des Heinrich von Schirnding auf Röthenbach (+ 1525), ihre Mutter Ursula von Streitberg erscheint noch 1532 in den Urkunden. Ihr Großvater Niklas von Schirnding (+ 1499) war mit Anna Katharina von Rabenstein verheiratet und ihr Urgroßvater Albrecht von Schirnding muss mit einer Trautenbergerin verehelicht gewesen sein. Die Wappenleisten zu beiden Seiten des Epitaphs stellen in gleicher Weise bis zu den Urgroßeltern herabreichende Ahnenproben für Hans V. Notthafft und seine zweite Gemahlin Agnes von Wirsberg dar.

Hans Notthafft war um 1550 zum evangelischen Glauben übergetreten und auch sein Sohn Christoph, der 1563 als neunjähriger eine Domherrenstelle in Würzburg erhalten hatte, ließ sich vom lutherischen Gedankengut anstecken. Er beendete seine geistliche Laufbahn und kehrte zurück in den Steinwald, wo er - inzwischen volljährig geworden - von seinen Vormündern das Schlossgut Thumsenreuth pachtete. Dort wohnte sein Bruder Friedrich Sittich zusammen mit der Mutter und den Schwestern. Friedrich Sittich aber fühlte sich in der Folge von seinem Bruder übervorteilt; es kam zum Streit und ihr Onkel und Mitvormund Soldan von Wirsberg meinte, es würde nicht gut tun, wenn sie beisammen in einem Haus wohnten, selbst wenn sie "zween sonderliche Küchen halten" würden.
So kam es 1586 zur Teilung des väterlichen Erbes. Während Christoph das Schloss Thumsenreuth erhielt, baute sich Friedrich Sittich ein neues Schloss. Und weil er dort endlich Frieden vor dem Erbstreit mit seinem Bruder gefunden hatte, nannte er dasselbe Friedenfels.



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