Möbel geben Aufschluss über Vermögen und Lebensformen von Adel und Bürgern.
Man kann sie nach Möbeltyp, Region und Zeit- oder Kunststil unterscheiden. Die
Möbelstücke der Familie Notthafft standen ursprünglich in verschiedenen
Schlössern.
Eines der ältesten ist ein sogenannter "Fassadenschrank" aus der
Renaissancezeit (Katalog-Nummer 5.1). Namensgebend ist die Schrankvorderseite
mit seiner aufwändigen architektonischen Gliederung. Die Datierung "1632"
findet man als Einlegearbeit am Sims. In der Familie Notthafft wird dieses
Möbel als "Ulmer-Schrank" bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine
Typisierung. Fassadenschränke kamen besonders mit der Renaissance in
Süddeutschland in Mode. Sie besitzen nach dem Vorbild der Steinarchitektur eine
ausgeprägte architektonische Gliederung in Fassadenform. So erscheinen
beispielsweise Pilaster, Segmentgiebel, Zahnfriese oder Lisenen als
Zierelemente. Zu diesem Typ gehört der "Augsburger", "Nürnberger" oder wie in
diesem Fall der wertvolle "Ulmer" Schrank.
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