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Prunkstücke der Notthafft-Ausstellung

[17] Caspar Notthafft - der Münchener Turnierheld von 1568

Caspar Notthafft 1568
Ölgemälde des Turnierhelden "Caspar Notthafft" aus dem Jahr 1568.


Turnierszene auf dem Münchner Marienplatz 1568
Turnierszene auf dem Münchner Marienplatz. Kolorierter Holzschnitt aus Hans Wagners Beschreibung der Münchner Fürstenhochzeit im Jahr 1568.
Er ist sozusagen die Gallionsfigur der Notthafft-Ausstellung in Marktredwitz und in Eger. Sein Bild prangt auf den Ausstellungsplakaten und den Transparenten, die am Straßenrand auf die Ausstellung aufmerksam machen. Er zierte die Einladungen zur feierlichen Ausstellungseröffnung und nicht zuletzt auch den inzwischen leider bereits vergriffenen Ausstellungskatalog. Gemeint ist ein geharnischter Reiter auf einem mit einer blau-gold gestreiften Schabracke bedeckten Pferd. In der Linken hält er ein mit dem Notthafft-Wappen bemaltes Schild, die Rechte führt die in den Rüsthaken des Harnisches eingelegte Turnierlanze. Besonders auffallend ist seine ungewöhnliche Helmzier. Aus einem blau-goldenen Federbusch wächst eine in ein rotes Kleid mit weißem Kragen gehüllte Frauengestalt mit einem rotem Barett auf dem Kopf.
Der dargestellte ist Caspar III. Notthafft von Wernberg auf Aholming (1535 - 1590). Als 1568 Herzog Wilhelm V. von Bayern mit einem der großartigsten und prunkvollsten Hoffeste, die das 16. Jahrhundert gesehen hat, seine Hochzeit mit Renata von Lothringen feierte, war auch unser Caspar Notthafft unter den Hochzeitsgästen. Er war damals selbst über beide Ohren verliebt. Sein Herz gehörte der jungen und hübschen Anna Jacoba Lösch, einem Hoffräulein am herzoglichen Hof in München. Durch seine "Spione" gelang es dem jungen Ritter in Erfahrung zu bringen, in welcher Kleidung seine Angebetete zu dem Turnier, an dem er teilnahm, erscheinen würde. Er ließ sich eine Puppe anfertigen, die „seiner“ Anna Jacobe glich und montierte diese auf seinem Helm. Eigentlich hätte seine Helmzier ganz anders aussehen müssen. Sie bestand nämlich aus zwei Büffelhörnern, zwischen denen ein kleiner Dalmatinerhund saß. Man kann vermuten, dass der so „Geschmückte“ für einen Skandal sorgte, als er am 2. März 1568 zum Turnier ritt. Dieses sogenannte Kröndlgestech" fand auf dem Münchener Marienplatz statt. In diesem drei Stunden lang andauernden Turnier, gelang es Caspar Notthafft sämtliche Gegner aus dem Sattel zu heben. Um zu beweisen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen und er nicht, wie behauptet wurde, am Sattel festgeschraubt war, ritt er am Schluss des Turniers mit seinem Krönleinspieß gegen eines der beiden hölzernen Triumphtore, die am Eingang zum Turnierplatz aufgestellt waren. Nun landete auch er kopfüber und verletzt auf der Erde.
Ob es dieses Heldenstück war, mit dem er das Herz seiner Geliebten gewann, ist unbekannt. Auf jeden Fall feierte er übers Jahr mit ihr seine Hochzeit. Um bei der Nachwelt die Erinnerung an dieses Münchener Turnier wach zu halten, wurde das Turnierbild (Katalog 3.2) in mehreren Ausführungen gemalt. Und auch durch die offiziellen Berichterstatter über die Münchener Fürstenhochzeit des Jahres 1568, Hans Wagner und vor allem durch den Italiener Massimo Trojano, wurde das Geschick Caspar Notthaffts beim Turnier ausführlich gewürdigt. In der Ausgabe der Hochzeitsbeschreibung von Hans Wager aus der Schlossbibliothek in Bad Königswart befindet sich ein prächtig kolorierter Holzschnitt von Nicolaus Solis, der das "Kröndlgestech" am 2. März 1568 in München zeigt (Katalog 1.50).
Mit diesem Beitrag ist die Reihe „Prunkstücke der Notthafft-Ausstellung“ beendet. Die Ausstellung selbst endet am kommenden Sonntag, den 5. November, mit einem Museumsfest. Alle Leser der Frankenpost sowie die gesamte Bevölkerung sind herzlich dazu eingeladen.
Caspar Notthaffts Gemahlin Anna Jacoba Notthafft geb. Loesch 1575
Tafelgemälde mit dem Portrait von Caspar Notthaffts Gemahlin Anna Jacoba Notthafft geb. Loesch aus dem Jahr 1575.



 Prunkstücke der Notthafft-Ausstellung


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