Maria Heitland beschäftigte sich in den achtiger Jahren im Rahmen einer Forschungsarbeit mit der Geschichte und der Herkunft der Familie Nothaft in Schwaben. Sie kam dabei zu dem Schluß, daß es sich bei diesem Familien um keinen einheimischen, schwäbischen Familiennamen handeln könne. Um herauszufinden, woher die Nothaft nach Schwaben ausgewandert waren, wählte sie einen - nach Meinung ihres damaligen Professors - zwar nicht sehr wissenschaftlichen, aber doch sehr wirkungsvollen Weg. Doch lassen wir sie selbst berichten: "Der Name Nothaft erscheint bei schwäbischen Geschlechtsnamen nicht. Aber irgendwoher mußte er doch kommen, aber woher? In München sah ich dann die amtlichen Telefonbücher Buch um Buch nach. Das war in den Jahren 1984/85 als es noch kein CD-Rom, kein Internet und kein E-mail gab. Ich wurde so eine Art Schrecken für die Postbeamten, die mich oft mißtrauisch beobachteten. Ich wurde gefragt, was ich denn da suche. Meine Antwort, daß ich Familienforschung betreibe, erstaunte, manche schüttelten den Kopf: "mit was sich die Leute doch beschäftigen"? Ein Buch nach dem anderen wurde durchgesehen. Strich um Strich trug ich in meine Listen ein. Für den Postbetrieb war das sicher manches Mal doch störend. Doch ich ließ nicht nach und wechselte zwischendurch das Postamt und forschte dort weiter und kam auch wieder zurück. Zum Erstaunen der Postbeamten, doch sie ertrugen nun mein Tun. Der nächste Schritt meines Vorgehens wurde ziemlich teuer. Ich fing an die Namensträger anzurufen. Viel Zeit mußte ich dafür zusätzlich verwenden. Etwas nervös aber freundlich rief ich nun da und dort an. Auf Befragen erklärte ich meine Neugier. Bereitwillig erhielt ich meistens Antwort: "Wir stammen aus dem Raum Eggenfelden, aus dem Raum Deggendorf, aus Passau, aus der Regensburger Gegend, aus der Oberpfalz oder aus Niederbayern". Viele der Orte waren einst etwa Dienstsitze der Nothafte. Im Raum Stuttgart telefonierte ich mit einem Herrn Nothaft. Seine Familie stammt aus dem Raum Deggendorf. Sein Vater war erst mit 9 Familienmitgliedern nach Sigmaringen "zugewandert". Auch mit dem Vater telefonierte ich. Er bestätigte die Herkunft. "Da gibt es noch viele", meinte er. Der Herr Nothaft in Heidelberg kam auch aus dem Raum Deggendorf. Im Raum Stuttgart erzählte mir Frau Margot Nothaft: "Wir kommen aus dem Raum Regensburg. Mein verstorbener Mann hatte ein Stammbuch, leider habe ich es Verwandten nach Sudafrika gegeben. Wir haben keine Kinder. Dieses Buch enthielt ein Wappen, "oben" (wohl die Helmzier), saß ein Hund zwischen Hörnern. Das Buch enthielt die Familiengeschichte: Einer der Vorfahren hat einstmals in einer schweren Notzeit für andere gebürgt, sei für diese eingestanden. Der Familienname stamme aus alter Zeit". Frau Nothaft war sehr stolz auf diese Geschichte und diesen Namen." In Münchingen sprach ich mit Herrn Reinhardt Nothaft. Seine Eltern stammen aus Deggendorf. Sie leben jetzt in Sigmaringen. Auf diese Weise ist der Name Nothaft jetzt nach Württemberg gekommen. Der Name Nothaft in bayerischen Telefonbüchern - nachgesehen 1984/85
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Harald Stark, Mai 2001 |