Die Bodensteiner Linie |
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Um 1400 ehelichte Albrecht Nothaft, der Sohn Hans II. Nothaft von Thierstein,
Lucia, die Tochter Conrad Michelsbergers von Bodenstein. Als Peter
Michelsberger, der Sohn Conrads, 1424 als Letzter seiner Familie starb, fiel
Bodenstein an dessen Schwager Albrecht Nothaft, der sich seitdem
"von Bodenstein"
nannte.
Balthasars Bruder, Engelhard V. machte sich in Woppenhof bei Wernberg ansässig. Dessen Sohn Achaz I. erheiratete 1474 die Hofmarken Hillstett und Thann bei Neunburg vorm Wald. Alexander Notthafft tauschte das Gut Hillstett 1616 gegen die Hofmark Grub bei Kötzting, die bisher im Besitz Albrecht Notthaffts von Wernberg gewesen war. Alexanders Enkel Johann Albrecht erwarb schließlich die Hofmark Affecking bei Kehlheim. Schon seit dem 16. Jahrhundert führten die Nachkommen Hans Notthaffts von Thierstein den Namenszusatz "von Weißenstein", wohl um dadurch ihre vertraglich zugesicherten Rechtsansprüche an den Senioratslehen im Eger- und Elbogener Land zu unterstreichen. 1681 war Johann Albrechts Vater, der Obristsilberkämmerer Achatz Adam Notthafft, von Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern, in den Freiherrnstand erhoben worden. Seither nannten er und seine Söhne sich "Freiherrn von Weißenstein". Johann Albrechts Bruder, der kurkölnische geheime Rat, Generalleutnant und Gouverneur der kurfürstlichen Residenzstadt Bonn sowie der Stadt Kaiserswert, Maximilian Emanuel Notthafft Freiherr von Weißenstein, hatte 1716 mit seinem Vetter Johann Paul, dem letzten Sproß der Weißensteiner Linie, einen Erbvertrag bezüglich der böhmischen Lehengüter Poppenreuth und Friedenfels geschlossen. Nach Johann Pauls Tod im Jahr 1718 entbrannte daraufhin ein Jahrzehnte währender Streit mit den Fürsten von Lobkowitz, die 1615 von Kaiser Matthias, für den Fall des Aussterbens der Familie Notthafft im Mannesstamm, eine Anwartschaft auf die Herrschaft Weißenstein erwirkt hatten. Erst 1752 wurde dieser Streit durch das persönliche Eingreifen von Kaiserin Maria Theresia zugunsten Maximilian Emanuels beigelegt. Auch Johann Sebastian Notthafft auf Niederhatzkofen, ein Nachkomme Balthasars, war 1640 in den Reichsfreiherrnstand erhoben worden. Sein Enkel Johann Joseph Anton Cajetan hatte ebenfalls einen langwierigen Erbstreit zu führen. Der letzte Sproß der Wernberger Linie, Graf Johann Heinrich Franz Emanuel Notthafft (+ 1734), hatte das reiche Erbe seines Familienzweiges letztwillig dem Deutschen Orden versprochen. Dieses Testament wurde jedoch von Johann Joseph Anton Cajetan angefochten. 1759 gab das Reichskammergericht seinen Einwendungen recht und setzte ihn zum Erben der Herrschaft Runding ein. Nach dem Tode Maximilian Emanuel Notthaffts im Jahr 1763 erhielt er auch die Herrschaft Weißenstein, so daß jetzt der gesamte verbliebene Besitz der Familie in den Händen der Bodensteiner Linie vereinigt war. |
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Harald Stark, März 2001 |