Heutzutage ist das König-Otto-Bad vor allem wegen seines Mineralwasserhandels
bekannt. Es ist jedoch fast in Vergessenheit geraten, dass bis zum Zweiten
Weltkrieg in dem kleinen Badeort in der nördlichen Oberpfalz noch regelrechter
Kurbetrieb herrschte. Seit 1836 nach dem König Otto von Griechenland benannt,
kam König-Otto-Bad 1856 in den Besitz des Barons Albrecht Notthafft von
Weißenstein. Dessen Frau Christina Carolina, geborene von Künsberg, war eine
begabte Künstlerin. In ihrem Skizzenbuch hat sie zahlreiche rund um den
Steinwald gelegene Dörfer festgehalten. Natürlich hat sie auch "ihr"
König-Otto-Bad gezeichnet. Die Bleistiftzeichnung (16,5 mal 25 Zentimeter,
Katalog-Nr. 2.13) zeigt das 1836 von Bergrat Franz Andreas Ritter von Dippel
errichtete große Kurhaus. Bis 1898 blieb König-Otto-Bad in den Händen der
Familie Notthafft. Das große Kurhaus musste 1901 einem Neubau weichen, der nach
dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls wieder abgebrochen wurde.
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