Vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert wurde das
christliche Europa immer wieder durch die nach Westen gerichteten
Expansionsbestrebungen des Osmanischen Reiches bedroht. Im 18. Jahrhundert
wurden die „Türken“ dann endgültig bis auf den Balkan zurück gedrängt. Die
Familie Notthafft – sie war schon immer mit den Wittelsbachern in
Militärdiensten besonders verbunden - schickte ihre Söhne auch in den Kampf
gegen die Türken. Glücklich nach Hause zurückgekehrt, brachten sie mitunter
Waffen als „Kriegsandenken“ mit. Vermutlich kam auf diese Weise auch dieses
Kard (Katalog-Nummer 8.12), eine dolchähnliche Hieb- und Stichwaffe aus
Turkestan, in den Besitz der Familie Notthafft. Besonders spektakulär war auch
die „lebende Beute“, die Georg Rudolf Notthafft mit sich in seine bayerische
Heimat nach Friedenfels führte. Im Jahr 1692 ließ er anlässlich der Weihe der
von ihm Errichteten Schlosskapelle in Friedenfels den „bei sich habenden
Türcken“ taufen. Dieser erhielt, da sein Herr der Schlossherr auf Friedenfels
war, den Namen Johann Wilhelm Friedrich Erdmann Felsner.
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