Hillstett | ||||||
Bereits in einer Urkunde vom 28. April 1017 erscheint Zihullisteti (d.h. zu Hillstetten) als ursprüngliches Königsgut im Nordgau, welches Kaiser Heinrich II. dem Bistum Bamberg schenkte. Im 13. Jahrhundert erscheint dann ein Ministerialengeschlecht, welches sich de Hulsteten nannte und in besonderer Beziehung zum Augustinerkloster Schönthal stand. Nachdem noch 1389 Heinrich Hulstetaer als Zeuge eines Güterverkaufs aufgetreten war, erscheint 1390 erstmals Hans der Gruber von Hulsteten. 1419 waren Hillsett und das benachbarte Thann in den Händen von Ulrich Gruber; 1440 war dessen Sohn Ludwig im Besitz beider Güter, ihm folgte Balthasar Gruber, der 1474 erscheint. 1474 bestätigt ein Heiratsbrief die eheliche Verbindung zwischen Ludwig Grubers Tochter Barbara mit Achatz I. aus der Bodensteiner Linie der Familie Notthafft. Dieser war ein Sohn von Engelhard d.J. Notthafft zu Woppenhof. Am 17. Mai 1500 einigte sich dieser vor dem Hofgericht in Amberg mit Hans von Schlammersdorf, wahrscheinlich seinem Schwager, wegen der Sitze Hillstett und Thann, die sich fortan im Besitz der Familie Notthafft finden. Sein Urenkel Alexander Notthafft von Weissenstein tauschte 1616 sein freieigenes Landsassengut Hüllstetten im Landgericht Neunburg mit der Behausung, Stallung und anderen Gebäuden zu Dorf und zu Feld, der Jurisdiktion und niederen Jagdgerechtigkeit, sowie allen zugehörigen Mannschaften und Gütern gegen das im Landgericht Kötzting gelegene Schloß Grueb des Wolff Albrecht Notthafft von Wernberg. Während das Gut Grueb auf einen Wert von 3100 Gulden geschätzt wurde, kam das Gut Hillstett nur auf einen Wert von 976 Gulden. Deswegen kam Alexander Notthafft mit einer Aufzahlung von 600 Gulden noch recht glimpflich davon. Wolff Albrechts Sohn, der spätere Reichshofrat, kaiserliche Gesandte und erste Graf der Wernberger Linie, Johann Heinrich Notthafft v. Wernberg verkaufte 1622 seinen Hillstetter Besitz um 600 Gulden an Wolf Georg v. Schönstein. Von den 19 Anwesen in Hillstett, die noch zu Beginn des Dreissigjährigen Krieges existierten, kamen im Verlauf der Kriegswirren drei in die Ödschaft, darunter auch die Mühle, die "ufm Podten ruinirt" war. Nach
Im 19. Jahrhundert verkauften die Schrenck v. Notzing das Gut in bürgerliche Hände. Im Jahre 1905 berichtet der Kalender für katholische Christen: "Zuletzt besaßen diese Hofmark, welche mit Thann ein sogen. Patrimonialgericht II. Klasse bildete, die Familie Schrenk. Die Mutter des ehemaligen bayr. Ministers Excellenz Freiherrn von Schrenk, gest. 1803, ist in Seebarn begraben, ihr Grabstein an der Kirchenmauer eingelassen, ist noch vorhanden. Seit ca. 30 Jahren (ca. 1870) ist das große Schloßgut mit schönen Waldungen verkauft und zertrümmert. Das Schloßgebäude selbst ist im Besitz eines Bauern. Nach wenigen Jahren wird das ehemals hübsche Gebäude gänzlich zerfallen sein, nachdem jetzt bereits der Regen ungehindert eindringen kann". 1924 stürzte das baufällige Schlossgebäude ein und wurde in der Folge als Steinbruch benutzt. Die letzten Reste verschwanden im Jahr 1972. |
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Harald Stark 06/03 |
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