Fürstenstein |
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Die Güter der Schwarzensteiner fielen nun Anna Maria v. Nußdorf und Maria Elisabeth v. Taufkirchen, den Schwestern der Verstorbenen zu. Maria Elisabeth von Taufkirchen hinterließ Fürstenstein nach ihrem Tode 1622 ihren vier Kindern Wolf Christoph, Anna Maria, verheiratet mit Hans Christof v. Türkheim, Maria
Im Jahr 1646 schloss er sich der zwischen Johann Heinrich Notthafft Graf v. Wernberg auf Wiesenfelden, Johann Albrecht Nothaft Frhr. v. Wernberg auf Runding und Christoph Meinrat Notthafft v. Wernberg auf Runding geschossenen Erbeinigung an. Nach dem Tod seiner Mutter einigte Franz Ignatz am 8. Oktober 1650 mit seinen Schwestern Maria Anna, verheiratete von Lützelburg, und Maria Corona wegen des gemeinsamen Erbes. Im folgenden Jahr verehelichte sich Franz Ignatz mit Maria Anna v. Preysing.6
Seine Witwe Maria Anna verheiratete sich am 14. November 1677 zum zweiten Mal und zwar mit Jacob Ferdinand Graf Khuen de Belasy. Am 27. Juni 1684 errichtete sie ihr Testament und bestimmte darin, dass ihr zweiter Ehemann und ihre beiden Töchter nach ihrem Tode tausend (!) heilige Messen bei den Kapuzinern, Franziskanern und Karmeliten in Straubing lesen lassen sollten. Zur letzten Ruhe wollte sie neben ihrem ersten Gemahl in der Schlosskapelle Fürstenstein gebettet werden. In Fürstenstein errichtete sie ein Spital und bestimmte ein Legat von 100 Gulden für andere arme Untertanen, die mit den Spitalinsassen an den drei gewöhnlichen Gottesdiensten für ihre arme Seele beten sollten.7 Durch die Ehe der jüngeren Tochter Franz Ignatz', Maria Anna Josepha Elisabeth Notthafft v. Wernberg, mit dem Grafen Ludwig von Bertrand, Graf de la Peyrouse (Perusa) kam Fürstenstein an dessen Familie.8
"Ware vor Zeiten ein Hertzogliches Bayrisches Gut / hat Ihnen aber beliebt / selbiges mit denen von Puechberg / vmb die Herrschaft Wintzer an der Thonau zuvertauschen. Deß sogenannten alten Schloßes ist der Erbauer nit wißlich / der herundere Stock ist Anno 1570 von Ardolph von Schwartzenstain / vnd Margaretha seiner Haußfrauen / einer gebohrnen von Closen / nach Beweiß eines mitten im Gang eingemaurt(en) weissen Marmorstains / worauff deren zwey Wappen sambt beygefügter Denckschrifft erbauet worden. Befindt sich dermahlen in der Graf-Perousischen Familia, würdet aber von diser der Zeit vor beständig nit bewohnet. Ligt vnder der Regirung / vnnd Renntambt Landshuet / Pfleg-Gericht Vilßhofen / an einem zwar etwas bergigen / jedoch angenehmen Orth / mit etwas Waldungen vmbgeben / ein Meil vom Bistumb Passau / vnnd drey Meil von Böhaimbischen Gränitzen. Ist der Zeit im guten Standt. Eheliche Verbündung hat es von der Graf-Tauffkirchnerischen Familia an die Graf-Nothhafftische / vnd von selbiger gemeldter massen an die Graf-Perousische Familiam Erblich überbracht. Am Getraidt hat es ein ehrliche Erzaigung / der Vichzügl ist mittelmässig / deßgleichen auch die Nutzung des Gewildts / vnd Fischerey. Letzten Schweden-Kriegs feindliche bekandte Thätlichkeiten haben alles in gänzlichen Ruin gebracht / aber seythero alles widerumb erbauet worden.
In diser haben bißhero ihre Begräbnussen bekommen die Stüffter diser loblichen Capellen / Hannß Christoph von Thürham vnd Anna Martha dessen Gemahlin / ein gebohrne Tauffkirchen / dann auch Wilhelm Nothhafft / vnd Maria Barbara dessen Gemahlin / auch ein gebohrne von Tauffkirchen / wie dann auch die nächst verstorbene Innhaber dises Guts Fürstenstain / als Frantz Ignati Nothhafft / vnnd Maria Anna Josepha / dessen Gemahlin / ein gebohrne Gräfin von: vnd zu Alten-Preysing gewesen." Wie auch Wening berichtet, bewohnten die Grafen Perusa das Schloss Fürstenstein in der Regel nicht selbst, sondern ließen es durch Pfleger verwalten. 1803 gelangte die Herrschaft durch Heirat an den Grafen Heinrich von Oyen, der den umfangreichen Grundbesitz an den Staat, das Schloss Fürstenstein aber in bürgerliche Hände verkaufte.10 Ein Brand im Jahr 1848 ließ das Schloss größtenteils zur Ruine werden. 1861 erwarben die Englischen Fräulein die Brandstätte und richteten in dem freizügig wiederaufgebauten Schloss ein Erziehungsheim für verwahrloste Knaben ein, das 1893 in ein Internat mit Knabenvolksschule umgewandelt wurde.11 Im Jahr 2001 schloss die Heimvolksschule Fürstenstein auf Beschluss des Provinzialats der Englischen Fräulein wegen Schüler- und Personalmangel. Als zukünftige Nutzung ist ein "Europäisches Haus Schloß Fürstenstein" angedacht. Die alte 1629 vollendete Schlosskapelle wurde 1956 bis auf das Oktogon des Chores und den im Jahr 1867 errichteten Turm abgebrochen. An ihrer Stelle entstand ein geräumiger Neubau, der 1957 geweiht wurde. Aus der alten Kirche wurde der Grabstein des 1659 verstorbenen Franz Ignatz Notthafft übernommen, der jedoch heute durch ein Modell der alten Kirche vollkommen verstellt ist.
Harald Stark 05/06
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