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Notthafft-Spuren im Kelsgau

- Nachlese zur Notthafft-Exkursion 2010 -

Eigentlich war die Überschrift zur zehnten Notthafft-Exkursion nicht ganz korrekt gewählt, denn der Kelsgau war nach der fränkischen Gaueinteilung ein Untergau des Bayerischen Nordgaues und umfasste den Raum beiderseits der Donau zwischen Ingolstadt und Kelheim. Wir aber bewegten uns zwischen Donauwörth und Pförring im Grenzraum zwischen Schwaben, Eichstätt und Oberbayern.

Das Kloster Heilig-Kreuz in Donauwörth um 1900
Das Kloster Heilig-Kreuz in Donauwörth auf einer Künstler-Postkarte um 1900
Freitag, den 3. September:

Den Auftakt zu unserer gemeinsamen Spurensuche gaben wir in der vormaligen Reichsstadt Donauwörth, die in Folge der "Donauwörther Fahnenschlacht" von 1606 der Reichsacht verfallen und drei Jahre später dem Herzog Maximilian von Bayern verpfändet worden war, was der Degradierung zur bayerischen Landstadt gleichkam. Elf Jahre vor der verhängnisvollen Fahnenschlacht waren die Verhältnisse noch glücklicher gewesen, denn als der junge Herzog Maximilian 1595 seine Braut Elisabeth von Lothringen heimführte, wurde dem fürstlichen Paar zu Ehren auf der Donau eine Jagd veranstaltet, in deren Verlauf der Landshuter Vicedom und herzogliche Rat Johann Heinrich Notthafft von Wernberg und Wackerstein durch den Edelknaben Marx Sittich von Freyberg erschossen wurde. Der Leichnam des Erschossenen wurde daraufhin im Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth zur letzten Ruhe gebettet. Zwei Jahre später wurde auch dessen Witwe Anna, geb. Wispeck von Velburg, an der Seite ihres Gemahls bestattet.
Bevor wir aber das Kloster Heilig Kreuz aufsuchten, trafen wir uns zum gemeinsamen Mittagsmahl im Gasthof "Zum Goldenen Hirsch" vis á vis der Donauwörther Stadtpfarrkirche. Nachmittags um halb drei trafen wir uns dann in der Klosterkirche mit Pater Blasius Mayer, dem für das Gotteshaus zuständigen Pfarrer, der sich freundlicher Weise dazu bereit erklärt hatte, uns seine Wirkungsstätte und das anschließende Kloster näher zu bringen. Interessant war sein Bericht über die Vorgeschichte zur Gründung des Klosters: Der Legende nach hatte die später heilig gesprochene römische Kaiserin Helena (+ 330), die Mutter Konstantins des Großen, vom Bischof Makarios von Jerusalem den Hinweis erhalten, dass sich unter dem durch Kaiser Hadrian errichteten Aphrodite-Tempel der Golgatafelsen und das Heilige Grab Christi befänden. Bei den von der Kaiserin veranlassten Nachgrabungen sollen tatsächlich die Reste von drei Kreuzen gefunden worden sein, wovon eines durch die daran angebrachte Tafel (titulus crucis) mit dem bekannten Akronym "INRI" als das des Jesus von Nazareth identifiziert werden konnte. Einen Teil des Kreuzes nahm Helena zusammen mit anderen Passionsreliquien mit nach Konstantinopel.
Deckenfresko mit dem Donauwörther Kreuzreliquiar
Deckenfresko mit dem Donauwörther Kreuzreliquiar (Foto: H. Stark, 2010)
Rund 700 Jahre später war Mangold I. von Werd bei einer Gesandschaftsreise nach Byzanz am dortigen Hof zu solcher Gunst gelangt, dass er sich vom Kaiser eine Gnade erbitten durfte. Er wünschte einen Teil von Kreuz Christi mit in die Heimat nehmen zu dürfen und Kaiser Konstantin VIII. konnte ihm diese Bitte nicht ausschlagen. So brachte Mangold I. 10 Partikel "vom wahren Kreuz Christi" mit nach Donauwörth und stiftete zu deren sicheren Aufbewahrung und Verehrung ein Kloster.
Pater Mayer führte uns in die benachbarte "Gruft-Kapelle" und zeigte uns dort das barocke Reliquienkreuz in dem die mittelalterliche Staurothek mit den Kreuzpartikeln aufbewahrt wird. Dann ging es in den Kreuzgang, wo sich im Westflügel, flankiert von den Skulpturen der vier lateinischen Kirchenväter, das Epitaph für Johann Heinrich Notthafft von Wernberg und seine Gemahlin Anna, geborene Wispeck von Velburg, eingemauert findet. Ursprünglich waren beide in der gegenüber am Ostflügel des Kreuzganges gelegenen Brabanter Kapelle
Beim Grabmal Johann Heinrich Notthaffts im Klosterkreuzgang
Beim Grabmal Johann Heinrich Notthaffts (+ 1595) im Klosterkreuzgang (Foto: H. Stark, 2010)
beigesetzt gewesen. Als man diese 1895 in einen Speisesaal umgestaltete, wurden nicht nur die hier in einem Hochgrab bestatteten Gebeine der 1256 durch ihren Ehemann, Herzog Ludwig den Strengen, in der Burg Mangoldstein aus Eifersucht getöteten Herzogin Maria von Brabant geborgen, sondern auch alle in der Erde unter dieser Kapelle begrabenen Gebeine gehoben. Man bestattete sie in einer in der Kirche neu angelegten Gruft, in der unter ihrer historischen Grabplatte, auch Maria von Brabant ruht.
Durch das romantische Wellheimer Trockental, einem Abschnitt des Ur-Donautals, ging es nun zur ehemals eichstättischen Amtsburg Wellheim, die wir ihrer reizvollen Lage und des überwältigenden Ausblicks wegen bestiegen. Von hier aus ging es dann stracks zu unserem Quartier in den Landgasthof Vogelsang in Weichering, wo wir den Tag beim Abendessen an einer festlich gedeckten Tafel würdig ausklingen ließen.

Samstag, den 4. September:

Im Burghof zu Nassenfels
Im Burghof zu Nassenfels (Foto: H. Stark, 2010)
Nach dem Frühstück wurden wir heute von einem Bus abgeholt. Erstes Ziel des Tages war die Burg Nassenfels. Auch sie hat ja eigentlich nichts mit den Notthafften zu tun, aber ihre vier Türme verleihen ihr ein so imposantes Aussehen, dass sie einfach ins Exkursionprogramm hinein gehörte. Auch Nassenfels war über Jahrhunderte Sitz eichstättischer Amtleute; ein Notthafft konnte in der langen Reihe leider nicht entdeckt werden. Nach der Säkularisation war das im frühen 15. Jahrhundert errichtete Pflegerhaus abgebrochen worden, im Inneren des Burghofes lehnten sich bald kleine Häuschen der ärmeren Bevölkerung. Die Burgmauern dienten als Steinbruch. 1932 wurde auch das 1699 errichtete, und bisher von einem Bauern bewohnte Kastenamtshaus durch einen Blitzschlag eingeäschert. Neben den Ringmauern und den Türmen hat vor allem die historische Burgküche die Zeiten überdauert, die dem heutigen Schlossherrn, Herrn Dr. Karl Heinz Rieder, Archäologe beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, als Domizil dient. Herr Dr. Rieder hat es sich nicht nehmen lassen, uns persönlich durch die von ihm uns einer Familie mit viel Sachverstand, Liebe und Engagement gepflegte Burganlage zu führen. Er zeigte uns den einst als Kapelle genutzten Raum im Untergeschoss des Bergfrieds mit romanischen Fensteröffnungen und einem Chorbogen dem heute die Apsis fehlt, gewährte uns einen Blick in die von ihm und seiner Frau selbst genutzten ehemaligen Burgküche und in eines der Nebengebäude, die man übrigens als stilvolle Ferienwohnung für einen Erlebnisurlaub hinter Burgmauern mieten kann. Dann zeigte er uns schließlich noch ein als Partykeller eingerichtetes Gewölbe unter dem Gebäude zwischen Burgtor und Bergfried, den ein Großteil der Gruppe bestieg. Wir dankten Herrn Dr. Rieder und seiner Familie für die tiefen Einblicke, die sie uns in ihr Reich gewährt hatten und strebten dann dem nahen Klosterdorf Bergen zu.
Die Wallfahrtskirche und vormalige Benediktinerinnenklosterkirche Bergen zählt nach der Aussage des Handbuchs der Deutschen Kunstdenkmäler "zu den bedeutendsten Schöpfungen des romanischen Hallentypus in Bayern". Schon von außen überrascht die Kirche mit einer romanischen Choranlage von drei halbrunden Apsiden. Diese sind mit Rundbogenfriesen verziert; auf jedem Konsolstein und in jedem Bogenfeld ist je ein Menschenkopf zu sehen. In drei Bogenfeldern befinden sich jedoch Stierköpfe. Der massige romanische Glockenturm steht als wahrhafter Campanile neben dem Langhaus der Kirche, ist aber heute durch einen modernen Zwischenbau mit demselben verbunden. Tritt man durch das Erdgeschosses, so steht man vor einem romanischen Rundbogenportal, das heute jedoch keinen Eingang in das Kirchenschiff mehr bildet. Dieser befindet sich an der westlichen Giebelseite des Langhauses. Öffnet man in die in zurückhaltendem Barock verzierten Holztüren, so erwartet einen die nächste Überraschung: Ein durch seine nicht überladenen Rokokoformen bestechendes Raumbild, das die Kirche in den Jahren 1755 bis 1758 unter der Leitung des Eichstätter Domkapitelbaumeisters Giovanni Domenico Barbieri erhielt.. Und noch eine dritte Überraschung hat die Kirche aufzuweisen: Eine romanische Krypta nämlich, mit einem mittelalterlichen Ziehbrunnen und einem weiteren Kreuzreliquiar mit zwei Spänen vom Kreuz Christi, das im halbdunkel des auf zierlichen Säulen ruhenden Gewölbes bei entsprechender Beleuchtung eine eindrucksvolle Wirkung entfaltet.
Das Innere der Wallfahrtskirche Bergen Krypta der Wallfahrtskirche Bergen Reliquiar - Bergener Kreuzpartikel
Das Innere der Wallfahrtskirche Bergen In der Krypta Die Bergener Kreuzpartikel

Zu Mittag aßen wir heute beim "Klosterbräu" in Bergen. Die wegen ihrer guten Speisen ausgezeichnete Küche, ließ uns auf unsere Mahlzeit ziemlich lange warten. Dafür fiel die Rechnung etwas höher aus, als sonst bei uns üblich. Zur Folge hatte diese Zeitüberziehung beim Mittagessen, dass Frau Ingrid Uebelstädt, unsere Gästeführerin in Ingolstadt, rund 20 Minuten auf uns warten musste.
Hohe Schule - von 1472 bis 1800 Sitz der Universität Ingolstadt
Die Hohe Schule - von 1472 bis 1800 Sitz der Universität Ingolstadt (Foto: H. Stark, 2010)
Ingolstadt besuchten wir vor allem wegen der "Hohen Schule, der 1472 durch Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut gegründeten ersten bayerischen Universität, in der im Laufe der Jahrhunderte mehr als 40 Söhne aus der Familie Notthafft ihre akademische Bildung erhielten. Wir begannen unseren Stadtrundgang im Kräutergarten der "Alten Anatomie", die heute das Medizinhistorische Museum beherbergt. Dann ging es zur "Hohen Schule", in der 328 Jahre lang die Ingolstädter Studenten büffeln mussten. 1434 von Herzog Ludwig dem Gebarteten als Pfründnerhaus errichtet, beherbergte sie bis 1800 die bayerische Landesuniversität.
Am Liebfrauenmünster vorbei ging es dann zunächst zum Katholischen Bürgersaal St. Maria de Victoria, der in den Jahren 1732 bis 1736 als Versammlungsstätte und Betsaal der Marianischen Studentenkongregation errichtet worden war. Die Kirche zählt zurecht als Kleinod unter den Gotteshäusern Ingolstadts, denn mit der reichen Stuckausstattung und dem mit 490 Quadratmetern riesigen Deckenfresko schufen die Brüder Egid Quirin und Cosmas Damian Asam wahre Meisterwerke. Als i-Tüpfelchen gab es dann in der Schatzkammer noch die sogenannte Lepanto-Monstranz. Der Augsburger Goldschmied Johannes Zeckl schuf 1708 dieses einmalige Werk mit der plastischen Darstellung der Seeschlacht bei Lepanto, in der 1571 die christlichen Mittelmeermächte einen überraschenden Sieg über das Osmanische Reich errungen hatten.
Beim abschließenden Besuch des Liebfrauenmünsters berichtete uns Frau Uebelstädt über Herzog Ludwig den Gebarteten, der seiner Schwester Elisabeth (Isabeau de Baviére) nach Frankreich folgte um dort seinen Schwager, den geisteskranken König Karl VI. in den Regierungsgeschäften zu unterstützten. In Frankreich verheiratete er sich mit Anna von Bourbon, einer Hofdame seiner Schwester, die ihm zwei Söhne schenkte und eine stattliche Mitgift von 130.000 Francs in die Ehe brachte. Nach ihrem Tod im Jahr 1408 heiratete er Katharina von Alençon. Von König Karl VI. erhielt er eine halbe französische Grafschaft und eine Pension von jährlich 12.000 Francs, womit seine Einkünfte denen eines Neffen des Königs entsprachen. Da die Gelder teilweise aber recht spärlich
Ludwig der Gebartete am Ingolstädter Liebfrauenmünster
Ludwig der Gebartete im Ingolstädter Liebfrauenmünster (Foto: H. Stark, 2010)
flossen, nahm er Teile des französischen Kronschatzes als Pfand. Und als er 1415 zurück nach Bayern kam um das nach dem Tod seines Vaters Stephan III. erledigte Herzogtum anzutreten, brachte er einige Kleinodien vom französischen Hof mit. Darunter auch "die Ingolstädter Gnad", eine vielfigurige, vergoldete und wohl auch emaillierte Silbertreibarbeit, die 1801 der Säkularisation zum Opfer fiel und gegen den Willen der Ingolstädter, die sie sehr verehrten, als "überflüssiges Kirchensilber" eingeschmolzen wurde. Seine zweite Frau Katharina hatte Ludwig, und das gravierte unsere Führerin besonders, mit zwei Kindern in Frankreich zurückgelassen. In Ingolstadt baute der höfischen Glanz gewohnte Ludwig das Neue Schloss, das ihm als Residenz dienen sollte, das Liebfrauenmünster, in dem er zur letzten Ruhe gebettet werden wollte und das Pfründnerhaus - später die Hohe Schule - in dem die darin aufgenommenen Armen für sein Seelenheil beten sollten. Doch es kam anders: 1443 wurde Ludwig der Gebartete von seinem eigenen Sohn, Ludwig dem Buckligen, gestürzt. Er starb 1447 als Gefangener seines Vetters Heinrich dem Reichen von Bayern-Landshut in Burghausen und wurde im Kloster Raitenhaslach beigesetzt.
Später wurde die Kirche zum geistlichen Zentrum der nahe gelegenen Universität. Der prächtige Hochaltar, ein Werk Hans Mielichs, wurde 1572 zum hundertjährigen Gründungsjubiläum der Universität Ingolstadt aufgestellt. Das Gemälde auf der Rückseite des Altars, die Disputation der heiligen Katharina, zeigt dann auch die Portraits berühmter Ingolstädter Professoren, wie Johannes Eck oder Peter
Grabplatte für Cajetan Joseph Maria Notthafft im Ingolstädter Liebfrauenmünster
Die Grabplatte für Cajetan Joseph Maria Notthafft (+ 1728) im Ingolstädter Liebfrauenmünster (Foto: H. Stark, 2010)
Apian. Auf dem Mittelbild der Vorderseite ist der Stifter, Herzog Albrecht V. von Bayern im Kreise seiner Familie in Verehrung der Gottesmutter dargestellt.
Ein paar Schritte vom Chorgestühl entfernt, bei den Stufen zur Corporis-Christi-Kapelle, fanden wir im Boden die kleine, nachträglich auf die Größe der übrigen Pflasterplatten zurecht gestutzte Grabplatte des einzigen nachweisbar in Ingolstadt beerdigten Notthafft. Es handelt sich um den gerade einmal sechs Tage alt gewordenen Cajetan Joseph Maria, Frhr. Notthafft von Weissenstein, der - am 6. Dezember 1728 verstorben - hier seine letzte Ruhe fand. Er war am 30. November dieses Jahres als Sohn von Cajetan Ferdinand Maximilian Notthafft Frhr. von Weißenstein und dessen Gemahlin Maria Barbara von Perquere in Ingolstadt zur Welt gekommen.
Da wir mit unserer Gästeführerin statt der angekündigten zwei, knapp drei Stunden unterwegs gewesen waren, war unser Busfahrer, der noch eine Anschlußtour zu bewältigen hatte, in arge Bedrängnis geraten. Er brachte uns aber trotzdem in unser Quartier nach Weichering und wir hoffen, dass er wegen uns nicht allzuviele Unannehmlichkeiten auszustehen hatte.
Vor dem Abendessen besuchten einige von uns noch die unweit unseres Quartiers gelegene Märzenschwaig. Ursprünglich ein von Ingolstädter Patriziern meist verpachteter Viehhof für Rinder- und Schweinemast. Von 1730 bis 1741 gehörte sie dem schon genannten Cajetan Ferdinand Maximilian Notthafft Frhr. von Weißenstein, der teilweise hier mit seiner Familie auch lebte. 1741 verkaufte er das Anwesen an Caspar Öxler aus Weichering, dessen Nachkommen heute auf der Märzenschweig einen Pferdehof mit zwei Reithallen und Stallungen für rund 100 Pferde betreiben.

Sonntag, den 5. September:

Schloss Schönbrunn bei Denkendorf
Schloss Schönbrunn bei Denkendorf (Foto: H. Stark, 2010)
Pünktlich um 9.00 Uhr stand wieder unser Bus vor dem Landgasthof Vogelsang und wir starteten zur letzten Etappe unserer Notthafft-Exkursion. Das erste Ziel des Tages war das Schloss Schönbrunn bei Denkendorf. Vor 1875 einfach "Prun" geheißen, war es von 1698 bis 1712 in Notthafftischem Besitz gewesen. Heute wohnt hier Maximilian Graf von der Schulenburg, der das Schloss und den dazugehörigen Garten zusammen mit seiner Familie in ein wahres Kleinod verwandelt hat. Zunächst führte uns der Hausherr durch den Garten, mit originellen, im 18. Jahrhundert aus Sandstein geschlagenen Personifikationen der vier Jahreszeiten. Dann folgten wir ihm in das Schlossgebäude, wo er uns im 1. Obergeschoß das Leuchtenberg-Zimmer zeigte. Dessen Mobiliar stammt noch aus der Zeit, als Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauhernais, 1817 zum Herzog von Leuchtenberg ernannt, hier Schlossherr war. Im Erdgeschoss besichtigten wir dann noch die vom Vater des heutigen Eigentümers eingerichtete Schlosskapelle. Zum Abschluss führte uns Graf von der Schulenburg noch in eines der Wirtschaftsgebäude, wo er einen 1790 von Thomas Joseph v. Bechmann neu gewölbten Stall in einen Veranstaltungssaal umgestaltet hat.
Wir dankten dem Grafen für die Einblicke, die er uns in sein Domizil gewährt hatte, dann ging es weiter nach Tholbath, wo wir die kleine romanische Kirche mit ihrem archaisch anmutenden Figurenschmuck in Augenschein nahmen. Zum Mittagessen fuhren wir nach Imbath, wo wir im Landgasthof Braun nicht nur trefflich sondern auch preisgünstig bewirtet wurden.
Wasserburg Ettling
Für die Wasserburg Ettling ist es schon 10 Minuten nach 12! (Foto: H. Stark 2010)
Der Nachmittag begann mit dem Besuch des Wasserschlosses Ettling, das seit 1534 zusammen mit dem nahen Wackerstein im Besitz der Familie Notthafft war. Heute sind von dem einst stolzen Stammsitz der edelfreien Ettlinger, die mit Eberhard II. (1146 - 1170) sogar einen Bischof in Bamberg stellten, nur noch bröckelnde Ruinen übrig, die aufgrund des Baumaterials in einem Stadium des fortschreitenden Verfalls begriffen sind und dringend nach Rettung rufen. Das Schloss Wackerstein, das - ebenso wie Ettling - von 1534 bis 1604 in den Händen der Familie Notthafft war, konnte nur aus der Entfernung in Augenschein genommen werden. Es ist heute eine Eigentumswohnanlage mit verschiedenen Besitzern und es war uns nicht gelungen, eine Genehmigung zum Betreten des Grundstücks zu erlangen. Immerhin bietet das Schloss vom Donautal her einen imposanten Anblick.
Zum Abschluß besuchten wir die große Burganlage in Vohburg, die einst der herrschaftliche Mittelpunkt des Kelsgaues war. Sie war einst in den Händen jenes Markgrafen Diepold III. von Giengen-Vohburg, dem wir schon mehrfach als Kolonisator im Egerland, als Gründer der Klöster Reichenbach am Regen und Waldsassen, sowie als Herr der Reichsburg Cham begegnet sind. Hier endete programmgemäß gegen 17.00 Uhr die 10. Notthafft-Exkursion mit einem Gruppenfoto. Unser Bus brachte uns zurück nach Weichering, wo uns die Stunde des Abschieds schlug.
Das abschließende Gruppenfoto im Hof der Vohburg
Das abschließende Gruppenfoto im Hof der Vohburg (Foto: N. Reger, 2010)
Harald Stark

Weitere Fotos finden Sie hier:  Fotoalbum Exkursion 2010



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